Geigenrätsel 5

  • Einfach weil's Spaß macht, mal wieder ein Geigenrätsel. Zettel ist zwar vorhanden, lasse ich aber erstmal weg. Vorgeschichte und Klang erstmal auch, mal gucken was Ihr seht.

    Doch, so viel noch: Als ich die Geige bekam, war sie an der rechten Schulter bis auf das Holz abgegriffen, daher habe ich einen Schutzlack anbringen lassen.

    Viel Spaß!

  • Spontangefühl: Echt schönes Teil, viel geliebt, viel gespielt. Täuscht italienischen Ursprung vor ist aber nicht so! Sehr schlechter Lack. 35 Jahre alt aber keine 100 Jahre wie sie vor machen will.: Ist ein Zettel drin? Sie klingt sich ja ganz gut? Bis sehr gut? Ausgebuchst aber nicht angeschäftet, wenn ich richtig sehe? Hat die Geige vier Klötze? Ein Brandstempel?

  • Auf jeden Fall sehr guter Steg, sauber mit Kreidetechnik angepasst, gute Saite. Die Abnutztung am Wirbelkasten sehr geschickt an den richtigen Stellen auf alt gemacht. Einlage geschickt an den Ecken patiniert. Kleiner Holzfehler am Boden?? Ausbuchser bewusst minimal Dunkel abgesetzt.


    aus Rumänien?🤔

  • Hübsche Geige mit schönen Hölzern. Die Spielspuren sehen für mich authentisch aus, nur nicht auf dem Boden. Die Lackierung dort hat für mich was typisch Sächsisches, aber auch die Franzosen haben. glaube ich, solche überdeutlichen Altimitationen gemacht. Die kräftige Lackfarbe würde auch nach Frankreich passen, wobei auch die neueren Italiener so orangerot sein können. Die Schnecke passt aber für mich nicht nach Frankreich, eher nach Süddeutschland. Korpus, Ecken, Endknopf und das "Sachsenherz" am Wirbelkastenende sprechen für Sachsen/Böhmen.

    Das rechte F-Loch ist eingesunken. Das würde ich aber eher auf die dünne Decke als auf das Alter schieben.


    Ich vermute noch am ehesten eine süddeutsche Geige um 1900.

  • * Ich meinte Zäpfchen statt Endknopf.


    Chiocciola, wenn aber eine italienische Geige imitiert werden sollte, würde man dann nicht auch versuchen, den Lack möglichst authentisch zu machen? Sofern man an die Inhaltsstoffe rankam, also für mich eher im späten 19. bzw. 20. Jhd. Und wo siehst Du auf den Bildern einen etwas zu großen Zargenkranz?

  • Ich meine rechts oben gegen den Boden. Ich glaube, das geht anders herum: der „Fälscher“ nimmt eine 5-40ig Jahre alte Geigen und überlegt: was mache ich daraus?

    Vielleicht war die Geige als „Neue unverkäuflich wegen des Fehler im Boden?

    Also macht er erst etwas Farbe weg, erzeugt Spielspuren, quellt die Zarge an, erzeugt Macken an den Belastungsstellen dann ein Hauch roter Spirtuslack als Ballenpolitur, Dann italienisches Etikett rein...fertig.(oder anderes interessantes Etikett) .......


    Nur mal so ne Hypothese🤷‍♂️😉