Beiträge von Fiddler

    Das ist schon erstaunlich. Kürzlich hatten wir hier einen Beitrag, wie man die Stimme einsetzt

    ohne Stimmsetzer. Weil der kleine Ritz den Klang (angeblich) deutlich hörbar beeinträchtigt.

    Und hier scheint es, dass sogar eine Durchbohrung und ein dran geknotetes Schnürchen nicht

    viel ausmacht, sogar ein sehr dickes Stimmfutter, ein „falsch“ geschnittener Bassbalken. Wie Braatsch

    sagt: nichts passt so richtig.

    Manufakturgeige um 1900


    Hast du da eine Manufaktur oder Region in Verdacht, die so etwas produziert haben könnte?

    Mir ist nichts bekannt mit so einer Bauart oder Form, daher hätte ich Manufaktur auch ausgeschlossen.

    Ich weiß nicht, mir fehlt ein da wenig die Relation zwischen Zerstören und Erhalten, was will man erreichen usw.


    Das Abnehmen einer Decke ist nicht so trivial. Da kann einiges passieren. Klar, das kann man dann auch wieder

    alles richten, aber wenn ich es vermeiden kann, dann lasse ich es lieber.


    Wenn man Zeit und Lust hat, die Geige zu zerlegen und das alles wie im Video (oben) zu machen, ist das eine

    schöne Übung.


    Um bei der einfachen Geige zu schauen, ob sie vielleicht besonders klingt, ob es sich lohnt, noch sehr viel
    mehr Arbeit zu investieren, kann man den Hals schnell einleimen. Wenn sie sich als Klangwunder entpuppt,

    kann man weiter überlegen. So habe ich es auch bei meiner Geige gemacht. Mit der Ergebnis, dass es sich

    klanglich nicht lohnt. (Und der Hals auch so hält.)

    Fiddler Hier haben wir wieder eine andere Meinung und das akzeptiere ich. Trotzdem werde ich jede Geige, die zu mir kommt (und ich repariere) so machen, wie es gehört. Die Geigenbauer, die ich kenne, würden es auch nicht anders tun.


    Du hast schon recht. Als Geigenbauer macht man es richtig. Ich bin halt kein Geigenbauer, nur ein findiger Tüftler,

    und die Geige, bei der ich das gemacht habe, gehört mir nicht, der Besitzer will sie weder hergeben noch reparieren

    lassen, also habe ich sie mir vorgenommen, weil es eine nette Geige ist und sich (jetzt) schön spielt. Ist etwa 10 Jahre

    her und der Hals hält. Ein fehlendes Randstück habe ich auch ersetzt und einen neuen Sattel gebaut.

    Schau mal, hier sind Bilder (vor der Reparatur) ... https://www.artemedia.de/Geige…1/index.html#P1100135.JPG

    Hallo!

    Das Zäpfchen ist gebrochen. Du solltest die Geige öffnen (Boden abnehmen), das Zäpfchen anleimen und ein Inlay als Verstärkung machen, sonst bricht es wieder...

    Wenn die Geige offen ist, kannst du auch den Deckenriss kleben und belegen.

    Was den Alter und die Herkunft betrifft, kennen sich die Anderen besser aus. Ich würde sagen: bessere Manufakturgeige, Sachsen-Böhmen, 1900


    Ich bin da nicht ganz deiner Meinung.


    Ich habe das schon gemacht, den Hals mit Zäpfchen einfach wieder eingeleimt und das hält.
    Bei einer teuren Meistergeige würde ich das nicht selbst machen, und da gehört es dann sicher so, wie

    du es schreibst. Das sehe ich hier aber nicht und dann ist halt die Frage, ob es sich lohnt.

    Die Geige sieht für mich nicht nach einer Geige aus, die man mitnimmt, wenn es drunter und drüber geht. =O


    Eher nach einer alten, aber hochwertigen und gut erhaltenen und gut gepflegten Geige. Mein Erst-Instrument

    kommt da bei weitem nicht hin. Magst mich vielleicht adoptieren?


    Im Ernst: Wenn der Zettel nicht so komisch unscharf und verschwommen gedruckt wäre, würde ich ihn

    fast für echt halten. Oder ist das Bild selbst unscharf?

    Das sieht super aus, wie du das gemacht hast. Ich würde das Zäpchen lassen, wie es ist und den Hals

    an das Zäpfchen anpassen. Das verläuft dann minimal unsymmetrisch, so what ... Hauptsache, es fühlt sich

    gut an beim Spielen. Die alte Schnecke ist jetzt keine Offenbarung, also nicht schade drum, mit deiner

    Handarbeit machst du es individueller. Wird mit Lack sicher super aussehen. :thumbup: