Geigenrätsel: Von wem und in etwa aus welcher Zeit stammt diese Geige

  • Hab gerade diese Gegie im Internet gekauft. Ist vor ca. einer halben Stunde angekommen.

    Von wem könnte diese Geige stammen? Und wann wurde sie in etwa gemacht?

    Tipp: von einem Meister aus einem bairischen Grenzort, aber NICHT aus den zwei üblichen verdächtigen, sondern von einem dritten Ort, der ebenso hervorragende Geigemacher hervorgebracht hat, dennoch nicht so geehrt wird, wie die andern zwei bekannten!

  • Also ich würde sagen Klingenthal und der Meister hat sein Zettel Reingeklebt weil er Sie Eingerichtet hat.;)

    Oder er hat bewust ein sehr einfaches Schüler Instrument gebaut und sich das Holz aus Schönbach geholt.:thumbup:

  • Ob das jetzt ein guter Kauf war, hängt davon ab, ob die Geige 50,00, 200,00 oder 500,00 EUR gekostet hat, und was Ziel des Kaufes war.

    Ich habe auch einige Geigen im Schrank, die ich "preiswert" aber in der Hoffnung auf mehr gekauft habe und die ich nicht wirklich gebrauchen kann.

    Die Geige scheint auf jeden Fall ohne größere Schäden zu sein und könnte mit passendem Setup ohne größeren Aufwand ansprechend hergerichtet werden.

    Die Wirbellöcher brauchen aber noch etwas Kosmetik;)

  • Hm? Sie wurde vom ursprünglich Klingenthaler Meister Willy Hopf in Wehen, Hessen, wohin er sich nach dem WK2 niederließ in den 1970igern verkauft. Brücke und die nur noch in Resten vorhandene Saiten stammten von ihm. Er hat sie angeblich nur mal gewartet und dann weiterverkauft.

    Laut Zettel wurde sie in der Werkstätte von Max Schmelz 1958 in Passau hergestellt. Aber wie ich die Geige jetzt beurteile ist, sie wohl eine zwar professionell neulackierte dennoch Manufakturgeige vermutlich Vogtland.

  • Die Schnecke passt nicht ins Vogtland. Auch der wulstige Rand nicht (oder sieht das auf dem Foto nur so aus?).


    Für mich ist Süddeutschland 50ger zumindest nicht komplett unglaubwürdig.

  • Hi Norbert! Ich weiß, was Sie meinen. Mir wurden zig aufgemotzte osteurop. Geigen angeboten. Aber die haben wirklich meist nur einen billigen Industrielack, den man in natura sofort erkennt. Das trifft bei der wirklich nicht zu!

    Hi Braatsch! Es war eben dieser wulstige Rand, der mich sofort an die frühen Heidegger Geigen denken ließ und er kam ja ursprünglich aus Passau.

    Dennoch. Warum wird die schon nach ca. 20 Jahren von Hopf wieder aufgemotzt?

    Vielleicht hat er sie einfach von einem Musiker gekauft und halt (mit seinen Saiten und Brücke neu justiert? Dann war aber das Ageing von Schmelz schlichtweg genial. Die tieferliegenden Farbschichten zeigen die Schattierung einer herkömmlich über Jahrzehnte abgenutzten Geige, die mal mit neuen Lagen professionellen Geigenlacks überlagert wurde.

    Wer weiß?

    Ich bin echt ratlos!

  • Bitte mach mal Bilder bei Tageslicht und auf neutralem weissem Untergrund (Bettlaken o.ä.). Die Kamera hat sonst ein Problem mit dem Weissabgleich, man kann zum Kack schlichtweg gar nix sagen, weil man nix sieht- die Farben verzerrt, und das Ganze unscharf, weil die Kamera auf den Hintergrund fokussiert.


    Normalerweise ist das kein Problem, aber wenn es wie hier um Lackfeinheiten geht, muss man das schon vernünftig fotografieren.


    Für mich passt die nach Passau, zur angegebenen Zeit. Und warum wann wer wie was dran gemacht hat, ist eine Frage, die man nur dem Vorbesitzer stellen kann.