Findet ihr ein Upgrade sinnvoll?

  • Also ich bin tatsächlich der Verkäufer der Yita hier im Forum und daher nicht ganz unvoreingenommen, habe es zu Glück aber auch nicht nötig jemand wegen so einem Betrag übers Ohr zu hauen ;)


    Daher meine Meinung bezüglich dieser Violinen: Als Anfängerinstrumente quasi unschlagbar im Punkt Kosten/Nutzen und ohne irgendwelche Merkwürdigkeiten (unebene Dynamik, schlechter Aufbau, zu hoher Steg, falsche Griffbrettgeometrie, ...), die das Lernen erschweren würden.


    Denkbar ist also so ein Instrument zu kaufen (gerne auch meins oder eben ein anderes), ein Jahr weiter üben und vielleicht etwas ansparen, verlustfrei privat weiterverkaufen, und dann eine bessere Entscheidung für das Instrument der nächsten Jahre treffen.

  • Als kleines Update, ich habe mich jetzt in den letzten Wochen (endlich...) mal auf ein paar potenzielle Kandidaten festlegen könne, die ich in der nächsten Zeit mal ausprobieren möchte..


    Zum einen wäre da die Gewa Germania, in der Variante Berlin. Die ist zwar nicht wirklich goldgelb sondern scheinbar eher etwas in Richtung hellbraun, aber irgendwie sagt die mir zumindest optisch dennoch zu und in einem Youtubevideo fand ich den Klang durchaus nicht unangenehm. Da ich zudem in einem englischen Forum von jemandem aus dem UK eine ziemlich positive Rückmeldung über seine Gewa bekommen habe (allerdings über ein günstigeres Maestro-Modell) werde ich die einfach mal ausprobieren.


    Eine weitere Violine die ich ausprobieren möchte ist die Karl Höfner H115-GG-V, welche ein Guarnerimodell darstellt. Optisch finde ich die äußerst ansprechend und ich muss sagen dass ich die Form der vernünftigeren Guarneri-Modelle prinzipiell schick finde.


    Bei der Yamaha V20G bin ich noch unschlüssig ob ich die ausprobieren werde da sie mich zwar einerseits (zumindest auf den Bildern) optisch anspricht und mich der Klang den sie bei einem Klangsample bei einem großen bekannten Händler hat, fasziniert hat (kling sehr klräftig und voll), andererseits habe ich teilweise gemischte Dinge zu den Yamaha-Violinen gehört, insbesondere im Hinblick auf das Preis-Leistungs-verhältnis.

  • Naja, das sind letztendlich alles anonyme China-Serieninstrumente, die von den Firmen als Massenware importiert und mit ordentlicher Gewinnspanne verkauft werden, und gebraucht nahezu unverkäuflich sind.


    Wieso schaust Du nicht mal nach Gebrauchtinstrumenten? Soweit ich weiss, hat auch Geige24 Gebrauchtinstrumente, und ein Besuch beim Geigenbauer ist sicher auch keine schlechte Idee, um ein gutes Instrument zu bekommen.


    Schau auch mal bei corilon, arc verona oder the violin project vorbei.


    Und gehe nicht nach der Farbe der Instrumente oder der „Marke“- sondern nach dem Klang und der Spielbarkeit. Eine Geige kauft man nicht wie ein Auto.

  • Ok, bei der Gewa steht, dass sie angeblich in Deutschland gebaut wird. Wieviel davon wirklich in Deutschland gebaut wird, oder ob sie -wie so oft bei „Made in Germany“- hier nur „zusammengesetzt“ und lackiert wird bleibt offen. Trotzdem ist der Ruf der Gewa-Instrumente nicht überragend.


    In dem von dir anvisierten Preisbereich wirst Du allerdings auch beim Geigenbauer und auf dem Gebrauchtmarkt fündig, schau Dir doch noch mal die o.g. Quellen an...!

  • Danke für deine Antwort! Die genannten Shops sind mir alle ein Begriff und die habe ich entsprechend durchgesehen.


    Bei Violin-Project habe ich tatsächlich eine ganze zeitlang darüber nachgedacht, eine der Guarneris auszuprobieren. Hatte aber wieder das Problem bis auf zwei Threads in einem anderen Forum nichts dazu finden zu können und die beiden Threads die ich gefunden habe, waren gelinde gesagt etwas.. "seltsam". Aber insbesondere jetzt, wo es auch noch 20% gibt, habe ich da auch tatsächlich nochmal drüber nachgedacht.. Eine der Lord Wiltons gefällt mir nämlich eigentlich ganz gut.


    Bei Arc-Verona kam preislich für mich die Maestro in Frage. Allerdings habe ich zudem Modell nichts an Informationen gefunden.


    Auf Corilon habe ich ebenfalls ein Auge und gucke da immer mal wieder rein, ob vielleicht ein Modell reinkommt, das für mich in Frage kommen könnte.


    Der Tatsache, dass das "Made in Germany" bei der Preisklasse vermutlich höchstens in Deutschland zusammengesetzte Teile sind bin ich mir bewusst. Allerdings frage ich mich, ob das bei den Geigenbauern in dieser Preisklasse anders ist oder ob das ebenfalls schlichtweg zusammengesetzte Teile sind. Wobei ich mir da vorstellen könnte, dass z.B. eine Walther Mahr oder eine Leonhardt in der Preisklasse vielleicht besser abgestimmt sein werden, als eine entsprechende Fabrikgeige..

  • Beim Geigenbauer gibt es oft Gebrauchtinstrumente, einen Neubau bekommst Du dort nicht für diesen Preis.


    Geigen sind -bis auf diese Gross-Serien-Instrumente- mehr oder weniger individuelle Stücke. Das bedeutet, dass Du dich durch sämtliche Foren der Welt lesen kannst: Die durchschnittliche Fabrikgeige wird sicher irgendwo bewertet, aber das gutklingende Meisterinstrument eben nicht.


    Ich glaube, dass Du grundsätzlich suboptimal an dennGeigenkauf herangehst. Du schaust nach „Modellen“, aber übersiehst dabei, dass (gute!)Geigen eben KEINE Modelle sind, sondern individuelle Instrumente, die zum Spieler passen sollten wie ein Massanzug.


    Und ob die Geige nun dchön aussieht oder nicht, ist für ihre Funktion als Instrument völlig egal. Eine alte, abgeschrabbelte Geige wurde vielleicht gerade aufgrund ihres Klanges viel und oft gespielt- und kann trotz ihres Aussehens göttlich klingen und sich spielen wie Butter.


    Eine alte Geige, die aussieht wie neu, wurde vielleicht aufgrund furtchtbaren Klanges nie gespielt, und sieht deswegen aus wie geleckt.


    Profis schauen sich daher oft nach gebrauchten Geigen mit „verräterischen“ Spielspuren um, die oft -nicht immer- auf ein zumindest einigermassen vernünftig klingendes Instrument schliessen lassen.


    Solange für Dich aber Kriterien wie „elegante F-Löcher“, die perfekte Lackfarbe und “ein vielbesprochenes Modell“ eine Rolle spielen, wirst Du eher viel Geld in eher mittelmässige Instrumente stecken.

  • Erstmal danke für deinen Einwand. Da viele der Violinen in meinem Preisbereich Serieninstrumente sind, habe ich erstmal versucht, eben über diese Schiene eine Vorauswahl zu treffen, denn über irgendwelche Kriterien muss ich nunmal feststellen welche ich jetzt letzten Endes ausprobieren möchte und als solche Kriterien kommen in meinem Fall eben Erfahrungsberichte, Bilder und Klangbeispiele infrage. Dass ich bezüglich einem älteren Instrument aus Böhmen von z.B. 1900 keine Reviews finde, ist mir dabei durchaus klar, ebenso wie die Individualität aller Violinen. Deshalb möchte ich ja auch mehrere Instrumente ausprobieren, es geht grade nur darum überhaupt eine Vorauswahl zu treffen.


    Unabhängig davon dass ich auch weiter bezüglich gebrauchten Instrumenten die Augen offen halten werde noch etwas bezüglich dem Neubau: Es gibt doch durchaus Geigenbauer, die Neubauten in meinem Preisbereich anbieten. Folgende zum Beispiel:


    https://www.geige24.com/shop/i…-walter-mahr-06-14?c=2162


    oder diese hier:


    https://www.violin-leonhardt.d…rgeige-4-4-geigenset.html


    Vom Prinzip her wäre mir eine solche vom Geigenbauer irgendwie sympathischer, allerdings habe ich mich, wie oben bereits formuliert, gefragt wie diese Violinen gebaut werden. Ich habe mir so mal gedacht, dass bei diesen ebenfalls vorgefertigte Teile zusammengesetzt, lackiert und das ganze dann abgestimmt wird. Vielleicht irre ich mich aber auch.

  • Das kann ich allgemeingültig nicht beurteilen. Ich hätte prinzipiell kein Problem damit einen Geigenbauer aufzusuchen, wohne aber ziemlich ab vom Schuss, was sich auch darin widerspiegelt dass ich lange Fahrtwege (und entsprechende Spritkosten) auf mich nehmen müsste um auch nur einen Geigenbauer zu besuchen. Dementsprechend verlockend finde ich Geigenbauer wie eben Mahr oder Leonhardt, deren Instrumente auch online beziehbar sind.