Meine (nicht besonders hochwertigen) Geigen klingen je nach Raum, in dem ich spiele, und auch abhängig von meiner Tagesform immer ein bißchen anders. Meine Hauptgeige ist mir manchmal etwas zu offen und hoch, sie hat auch das Problem mit dem Schnarren auf der G-Saite (die aber sonst gut klingt). Hier ist vermutlich meine Halskette die Ursache für das Schnarren. Diese Geige spiele ich jetzt ein dreiviertel Jahr, und sie hat klanglich auf alle Fälle an Tiefe gewonnen, was mir gut gefällt, da ich eher dunkel klingende Geigen mag. Als ich mal in einem anderen Raum mit Deckensegeln Unterricht hatte, strahlte die Geige so stark, dass ich echt Probleme mit der Intonation hatte...
Eine andere, die ich kürzlich erst eingerichtet habe, klingt dunkel und voll. An manchen Tagen habe ich das Gefühl, dass mich ihr Klang hier in meinem kleinen Arbeitszimmer einhüllt wie ein warmes Tuch, manchmal finde ich D und G ein bißchen dumpf. Das liegt aber auch am Raum. Wenn ich in den Raum hineinspiele (statt "gegen die Wand"), ist der Klang nicht mehr dumpf.
Eine halbe Geige meiner Tochter hat sich klanglich durch das Spielen verschlechtert. Die E-Saite war anfangs auffallend lieblich, aber nach "ruppiger" Behandlung dann doch recht schrill. Vielleicht hätte sie sich auch so dorthin entwickelt, aber ich glaube eher, dass Geigen mit der Zeit so klingen, wie sie gespielt oder behandelt werden.
Man liest auch immer wieder, dass der/die Spielende eine Weile braucht, um herauszufinden, wie eine Geige gespielt werden muss, um bestmöglich zu klingen.