Herkunft dieser Geige?

  • Der Klang und die Spielbarkeit sind - wie bei nicht namentlich zugeordneten Instrumenten fast immer - wertentscheiden.
    Wenn die Geige doch -was ich zunächst zugegebenermaßen nicht vermutet hätte - ca. 200 Jahre alt ist, würde ich sie auch mit einem entsprechenden Setup (möglichst wenig Metall oder Kunststoff) ausstatten und auch zur Minimierung des Saitendrucks vielleicht umsponnene Darmsaiten, (z.B. Pirastro Eudoxa) verwenden.

  • Naja so ganz Unrecht er hat nicht. Aber die Reparatur wird auch was kosten. Meist wird gesagt ob die Geige das Wert ist oder nicht. Wenn die Geige gut klingt steigt der Wert. Wenn nicht bekommen Sie ungefähr das wieder was Sie bei eBay bezahlt haben. Dort wird kein Unterschied gemacht ob sie da Geld investiert haben oder nicht. Eine Möglichkeit um vielleicht Herkunft und Alter zu bestätigen wäre ein Dedrochronologisches Gutachten. Herr Seidl bietet so etwas an da er seine Datenbank mit alten Geigen aus der Region erweitern möchte.

  • Das wäre schon merkwürdig, wenn die grundsätzlich nicht gut klingt. Das Risiko ist gering.
    Ob die dann als Solisten-Instrument, für Kammermusik oder Barockmusik oder anderes besonders geeignet
    ist, wird sich zeigen. Und die Geschmäcker sind ja auch verschieden.
    Gibst uns dann bitte Bescheid.

  • Ich hatte mal eine ganz ähnliche Geige, mit ganz genau den gleichen Einlagen. Die sächsischen Merkmale waren bei meiner Geige noch deutlicher, aber wie gesagt: Die Einlagen sahen ganz genauso aus, weit am Rand, sehr gut ausgeführt und "wulstig". Irgendeine Vogtländische Familie muss die Geigen so gebaut haben.


    Der Klang war sehr gut, sehr komplex und weich auch in den Höhen. Nicht allzu laut, aber tragend.Ich habe sie nur verkauft, weil ich nicht mehr Geige spiele (und Geld brauchte... ;) ). Bekommen habe ich 1000 Euro, mit mehr Geduld wäre mindestens das Doppelte bis Dreifache dringewesen. Das war damals ein Fehler- es war klanglich eines der besten Instrumente, die ich besessen habe.

  • Interessant. Gibt es ausser eBay, eBay Kleinanzeigen Portale für den Verkauf von Steichintrumenten? Wäre ja sinnvoll jemand zu finden, der auch darauf spielt, wenn sie hergerichtet ist. Zumal der Geigenbauer festgestellt hat, dass die Mensur etwas kürzer ist. Er meinte es geht eher Richtung 7/8 Geige.

  • An Norbert V. Von einer Maggini Wölbung habe ich noch nie was gehört oder ist neu für mich. Das war Stainer und einige wenige Nicolaus Amati Modelle. Maggini war da eher flach gebaut - Brescian Schule.

  • Das kommt für mich jetzt nicht Überraschend das vielleicht eine 7/8 Geige sein könnte.
    Der Verkäufer hat schon einige Geigen Verkauft und ist so zusagen ein alter Hase.
    Nicht umsonst hat er die Geige als 3/4 / 4/4 Geige angeboten. Entscheidend ist die Korpus Länge und die mensur. Angegeben wurden 32cm der Steg steht aber nicht genau in zentrum. Es könnten auch 32,5 sein und schon sind wir im Norm bereich. Also Halsmensur 13cm und Deckenmensur 19,5cm.
    Es gab aber auch Geigenbauer die die es nicht so genau genommen haben haben. Und hier Speziel die Deckenmensur. Die Halsmensur sollte durch den Anschäfter korrigiert worden sein. Aber auch das nur unter Vorbehalt. Es könnte ja auch eine frühe Reperatur sein also vor 1850 cirka. In dem Fall wurde die Barrockmensur beibehalten und es ist eine Ganze Geige.
    Zum Verkauf von Geigen gibt es außer ebay und Co auch noch willhaben, usw. Sie haben aber alle eins gemeinsam. Es sind Schnäppchenjäger unterwegs die so viel zahlen wie nötig. In den seltensten fällen kommt einer vorbei zum Probespielen. Alle anderen möglichkeiten wie corilion. skinner, Bromtons usw.
    Nehmen nur Geigen ab einem gewissen wert mit herkunftsnachweis. Sprich Zertifikat. Oder Top Klang.
    Wenn also der Klang eine Rolle Spielt bleibt nur die Musikschule oder Universitäten im Aushang.