Beiträge von animato

    Die Diskussion über den umerzogenen Linkshänder spielt meines Erachtens beim Geigespielen keine so grosse Rolle wie zum Beispiel beim Schreiben, Tennisspielen oder anderen Tätigkeiten, bei denen es um den Bewegungsablauf nur einer Hand oder Arms geht.

    Beim Streichinstrument sind von bei den Händen/Armen links und rechts gänzlich verschieden Bewegungsabläufe zu bewältigen, welche ohnehin gleichmäßig ausgebildet sein sollten. Eine perfekte Bogenführung nutzt nichts, wenn die linke Hand auf geringerem Niveau agiert oder umgekehrt.

    Die Linkshändergeige macht m.E nur Sinn, wenn durch körperliche Einschränkung der linken Hand (z.B Jürgen Kussmaul oder zeitweise Reinhard Goebel) das Spiel sonst gänzlich unmöglich wäre.

    Wenn man den Berichten glauben kann, waren u.a. Mozart, Beethoven (der entgegen landläufiger Meinung auch ein recht guter Streicher war) und Paganini Linkshänder. Ich bin auch Linkshänder und habe mich dadurch nie - auch nicht in der Bogfenführung beeinträchtigt gefühlt.

    Das Instrument scheint schon einmal spielfertig überarbeitet, ggf neu lackiert worden zu sein.

    Ist der Riss im Wirbelkasten schon repariert? Sonst könnte er noch Probleme machen.

    Wenn der G-Wirbel hält, sieht es auf den ersten Blick sofort einsatzbereit aus.

    Welche Bodenlänge hat das Instrument?

    Ich weiss natürlich nicht warum sich auf die früheren Fragen noch keiner der engeren Experten im Forum gemeldet hat.

    Die vorgestellten Instrumete sind aber augenscheinlich fachgerecht instandgesetzt, eingerichtet und ausgestattet, so dass man davon ausgehen kann, dass sie schon einige Fachmeinungen hinter sich haben.

    Bevor hier weiter spekuliert wird, sollte - wie es Chiocciola wiederholt betont hat- schon etwas zur Provenienz gesagt werden.

    Ich hatte auf einer Geige auch ähniche Probleme und diese mit Pirastro Eudoxa "brillant" auf G und D ganz gut gelöst.

    Im Übrigen verwende ich auf mehreren Geigen auf G und D Pirastro Oliv "steif". Stimmstabilität? Nach 3 Tagen Einspielen sind sie so stabil wie Kunststoff. Leider etwas teuer, aber das Ergebnis ist es wert.

    Das Problem bei diesem - durchaus reizvollen - Instrument ist, dass es für ausgesprochene Bratscher viel zu klein ist.

    Also eher etwas für Geiger, die ab und zu mal Bratsche spielen. Das aber eher zum eigenen Vergnügen, da erfahrungsgemäss Instrumente dieser Größe von der Klangfarbe z. b. im Quartett oder Orchester den Bereich zwischen 2. Geige und Cello nicht adäquat ausfüllen.

    Der oft bei solchen Insrumenten beschworene "schöne Klang" reicht da nicht aus.

    Emma12 sagte ja selber, dass sie sich im professionellen Einsatz eine andere Bratsche leiht.

    Es ist eher ein Insrument, dass man zwar als Zweit- oder Drittinstrument ganz gerne hätte, aber nicht viel Geld dafür ausgeben will.

    Auch bei Corilon wird da in Hinblick auf die von Abalon schon erwähnten Kosten und Abzüge kein grosser Gewinn zu erzielen sein.

    Der Vorteil ist nur, dass man sich - wenn man das Instrument nicht doch behalten will - nicht mehr so viel um die Vermarktung und Verkauf zu kümmern braucht.

    Natürlich kann man die Geige irgendwie spielferig machen und anfangen darauf zu lernen. Vielleicht kann sie für diesen Zweck auch ganz erträglich klingen. Ein aussergewöhnlicher Klang ist bei Instrumenten dieser Art aber nicht zu erwarten.

    Trotz allem, wenn diese Geige Jan_2023 zum Geigespielen bringt, hat sie ihren Wert. :)


    Wenn man aber damit irgendwann z.B in einem Laienorchester erscheint, wird man - Klang hin oder her - leider nur konsternierte Blicke ernten.

    Das wäre dann spätestens der Zeitpunkt auf eine andere Geige umzusteigen.