Herkunftsanalyse zu dieser Geige

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich halte diese Geige für eine Barockgeige um 1800 (Kurzhzalsgeige). Im innern ist ein Reparaturzettel von 1868 und ein Brandstempel (siehe Bilder) der könnte * I*G*S* heißen, dann könnte es Johann Georg Schönfelder II Geb. 1750 gest. 1824 sein. Allerdings ist nicht bei allen Buchstaben dieser Stern ersichtlich. Johann Georg Schönfelder I (1677 / 1712) verwendete lt. Lüttgendorff nur den Brandstempel I. G. S. Andererseits sind 1 - 2 Sterne deutlich zu sehen ?(


    Nun würde mich interessieren was ihr dazu meint?






  • Schon etwas schwieriger. Der Hals ist nicht (mehr?) Barock, das Griffbrett jedoch schon.
    Um das ein wenig einzugrenzen:
    Wie ist die Mensurlänge?
    Wie sind die Reifchen an den Ecken?
    Was sind innen für Ecken? (Alle vier gleich, richtige Hölzer?)
    Was für ein Bassbalken ist in der Geige?
    Ins Allgäu passt der Obersattel nicht, war also vermutlich schon vor dem (Teil?)-umbau so?

  • Johann Georg Schlosser aus Markneukirchen idt eine Möglichkeit. Umrisse und Boden passen erst einmal. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit am Rechner zu schauen und am Smartphone ist es etwas schwieriger.

  • Also ich finde schon das der Hals Barock ist, bei der Vergrößerung sieht man das er nicht in die Decke eingefügt wurde.
    Desweiteren ist das zäpfchen etwas kleiner was darauf schließen läst, das der Hals von Gerade auf Schräg angepast wurde und das Zäpfchen dadurch kleiner wurde. Ob es nun eine Joh. Georg2 Schönfelder (der hat Sterne verwendet) oder eine Johann Georg Schlosser (der hat auch sterne verwendet) Geige sein könnte vermag ich nicht verbindlich zu sagen. Ich tendiere aber eher zu Johann Georg Schlosser.

  • Also ich finde schon das der Hals Barock ist, bei der Vergrößerung sieht man das er nicht in die Decke eingefügt wurde.


    Wurde die Vergrößerung wieder entfernt? Das Bild davon fehlt leider.
    Auf den jetzigen Bildern ist da nichts zu sehen, außer ein ganz normaler Hals in „moderner“ Barockform, also
    mit lediglich verkürztem Griffbrett.

  • Also ich finde schon das der Hals Barock ist, bei der Vergrößerung sieht man das er nicht in die Decke eingefügt wurde.
    Desweiteren ist das zäpfchen etwas kleiner was darauf schließen läst, das der Hals von Gerade auf Schräg angepast wurde und das Zäpfchen dadurch kleiner wurde. Ob es nun eine Joh. Georg2 Schönfelder (der hat Sterne verwendet) oder eine Johann Georg Schlosser (der hat auch sterne verwendet) Geige sein könnte vermag ich nicht verbindlich zu sagen. Ich tendiere aber eher zu Johann Georg Schlosser.


    Schönfelder passen einfach gar nicht.
    Über einen New York Pullback habe ich auch nachgedacht, aber die Zäpfchen von Schlosser sehen generell ungewöhnlich klein aus. Die Bilder sind letztendlich dort nicht Aussagekräftig genug, aber es spricht für mich alles für einen modernen Hals. Die Mensurlänge wird uns Aufschluss geben.
    Markneukirchen 18. Jahrhundert würde ich äußerst wahrscheinlich finden, auch wenn die Gebrauchsspuren dafür wirklich erstaunlich gering sind.

  • Auch die Mensur ist nicht unbedingt aussagekräftig. Es gab Barockgeigen sowohl mit kürzerer als auch mit längerer Mensur.


    Inwieweit das ein Barockhals ist oder ein moderner, der barockisiert ist muss man in Natura sehen, also auch mal von innen reinschauen. Dabei kann man sich gleich Bassbalken, Unterklotz und den Rest der Innenarbeit ansehen... nur so von aussen kann man bezüglich Echtheit kaum eine Aussage treffen.


    Nach Sachsen passt das Instrument schon, aber die Urheberschaft ist zweifelhaft.

    • Offizieller Beitrag

    Zunächst vielen Dank für die vielen Infos!


    Halslänge: 12,5 cm
    Bodenlänge über Wölbung gemessen: 35,8 cm
    Alle 4 Innenklötze vorhanden, keine Blender.
    Der Halsklotz ist ebenfalls zu sehen, die halbrunde Form unten ist kein Lichtspiel, sondern er ist dort so abgeschrägt.
    Der Bassbalken ist relativ schwach aber eingeleimt (nicht im Holz stehen gelassen). Und hier das Bildmaterial dazu: