Geige Monogrammiert KR / Benötige Hilfe

  • Hallo


    Ich bin ein absoluter Laie was Geigen angeht.


    Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.


    Das wäre echt lieb.


    Ich würde nur gerne wissen um welche Geige es sich hierbei handelt.


    Herkunft? Massenware oder ein seltens Stück?


    Sie ist hinten an der Schnecke mit KR monogrammiert.


    Und hinten irgendwie eine Öffnung in der Schnecke.


    Kennt jemand so eine Monogrammierung.


    Die Schnecke sieht handgemacht aus.


    Es handelt sich hierbei um ein älteres Stück glaube ich.


    Sie scheint mir auch gut verarbeitet aus.


    Aber wie erwähnt bin echt kein Experte.


    Vielen Dank für die Hilfe


    Liebe Grüsse


    Henri

  • Hi Blockiii,


    Ich habe nicht die leiseste Ahnung von sowas, aber Lust
    meine Fantasie spielen zu lassen.


    Könnte doch ne alte "Schulgeige" sein, und irgendwann war es
    jemandem zu bunt, beim Saitenaufziehen am A-Wirbel immer so lange friemeln zu
    müssen, wegen der so weit überragenden Schnecke und hat ganz pragmatisch nen
    "Hintereingang" geschaffen. :)


    Fundierte Antworten bekommst Du aber von anderen hier.


    Grüße


    Lou

  • Diese schon etwas ältere Geige (ca. 100- >150 Jahre) hat offensichtlich einen großen Crash mit entsprechender Restauration, vor allem der Decke, und Neulackierung hinter sich.
    Das Loch in der Schnecke hat ein "Barbar" eingefräst, wahrscheinlich um sie leichter an einen Nagel an der Wand aufhängen können.
    Das Monogramm dürften die Initialen eines Vorbesitzers sein und weisen leider nicht auf den unbekannten Erbauer hin.
    Insgesamt war das mal eine "mittelprächtige" Geige, die vielleicht immer noch ganz ordentlich klingt, aufgrund der alten Beschädigungen und "Bauarbeiten" aber nur noch einen geringen materiellen Wert hat.


    MfG
    Rainer

  • Also ich möchte auch mal meine Fantasie spielen lassen. Die Geige hat schon soviel erlebt und lag wahrscheinlich recht heufig beim Geigenbauer im Krankenbett wenn ich mir die Zahlreichen Risse ansehen. Es sieht auch so aus als geht ein Riss Über die Stimme. Auch das Zäpfchen brauchte etwas Vace Lifting. Und wenn man schon mal dabei ist arbeitet mann den Lack auch Ordentlich auf.
    Da dem Spieler jetzt mit begeisterung das Spielen leicht viel und er Unermüdlich Übte wollte er weitere Rissbildung verhindern und sorgte für eine Weite Kühlung in der Schnecke. Eines nachts hatte er einen Alptraum vom Geige Spielen und hing die Geige mit dem Loch an die Wand.


    Rainer warst mal wieder schneller

  • Meiner Meinung nach kommt das Instrument aus Sachsen (Raum Markneukirchen), und wurde ca. 1850-1880 gebaut. Es handelt sich um rin für damalige Verhältnisse schon ganz ordentliches Instrument, das Zäpfchen wurde verziert und Decke/Boden sind genagelt. Das alles spricht für ein recht gutes Instrument, also nicht die typische "Massenware". Auch die Holzauswahl ist gut- also, seinerzeit war das keine Anfängergeige.


    Nun zum Problematischen. Die Risse auf der Decke sind leider an klanglich ch susschlaggebenden Stellen, sprich:Stimmriss. Das bedeutet, dass der Riss durch das "akustische Zentrum" -salopp gesagt:"das Herz"- der Geige geht. Wenn er gut repariert ist (also von innen gefüttert ist, also eine Holzscheibe eingepasst wurde) und stabil ist, ist zwar kit Klangeinbussen zu rechnen und der Wert stark gemindert, aber die Geige kann wieder zum Leben erweckt werden. Um das zu beurteilen, muss man mal mit einem Zahnarztspiegel (gibts in jeder grösseren Drogerie) ins Instrument hineinschauen.


    Ansonsten sit das leider ein Totalschaden, denn wirtschaftlich lohnt sich die Aufarbeitung beim Geigenbauer kaum. Es sei denn, man hängt wirklich sehr an dem Instrument, -man kann da noch einiges dran machen . Oder man gibt sie an einen Bastler weiter, der sie wieder zum Leben erwecken kann. Oder man hängt sie wieder an die Wand-das Loch an der Schnecke ist ja schon da....

  • Aber eines darf man hier nicht außer acht lassen. Die Geige muß mal jemanden einiges bedeutet haben.
    Denn die schäden die Repariert worden sind haben auch damals einiges gekostet. Und wenn jetzt der stimmriss auch noch ordnungs gemäß Repariert wurde mußte bei der Reparatur noch mal deutlich finanziel nach gelegt werden. Allein für die ganzen Arbeiten hätte mann eine sehr gute Geige bekommen. Also ich würde mir die Geige von Innen noch mal genau ansehen ob sich nicht doch irgendwo ein hinweis findet was solche Reperaturen auch begründet.

  • Ihr redet aber nicht von dergleichen Person die auch das Loch verbrochen hat (-;
    Denn da lag maximal eine Qualifikation für Werkzeugverbot vor.


    Aber Spaß auf Seite stimmt schon, da wurde kräftig investiert, und früher hat man das nur machen können wenn Geld im Überfluss vorhanden war, oder die Wertschätzung entsprechend hoch war.
    Ich würde eventuell überlegen die Öffnung wieder schließen zu lassen, da klanglich nur bedingt relevant (fehlendes Gewicht) sicher nicht so dramatisch.
    Mit den entsprechenden Fertigkeiten sehr gut selbst zu machen.
    Wichtig wäre die saubere Materialauswahl, dass die Maserung so genau wie möglich passt. Es würde auch die Statik des Wirbelkasten wieder verbessern, aktuell ist besonders auf guten Wirbel Sitz zu achten, ein riss in der kastenwand wäre fatal.