Geige wahrscheinlich ein bisschen älter

  • Hallo erstmal, ich abe es schon wieder getan diesmal glaube ich eine sehr alte Geige gekauft zu haben.
    Es war irgendwann einmal ein Zettel in der geige dort ist das Holz heller.
    Am oberen f Loch ( Griffbrett) wird das material merklich dünner als unten am F loch. Auch scheint Sie etwas leichter als meine anderen Geigen zu sein.
    Kann mir einer sagen was ich diesmal für eine geige gekauft habe , Alter und Wert wären schön. Jetzt schon vielen dank. Beim bereich wo der Steg sitzt ist es etwas abgenutzt kann ich trotzdem ein Steg aufbauen um mir den Klang anzuhören?

  • Hallo abalon


    ich tippe einmal auf Anfang 1800 Jahrhundert.
    Mit grösster Wahrscheinlichkeit deutsche Arbeit in Anlehnung der Stainer Form (Decke und Boden gewölbt).
    Das Griffbrett wurde einmal angehoben, respektive mit einer Schicht unterlegt.
    Ob dies wirklich bedeutet, dass es zuvor eine Barock Geige war ist nicht hundert prozentig zu sagen (jedoch wahrscheinlich).
    Von der Qualität der Geige, würde ich eher in die Richtung "wertlose" Antiquität gehen. (Von 100 bis 500 Euro ist aber alles drin. )
    Darum wurde wohl auch der Zettel entfernt.
    Ich vermute, ich bin da oft zu hart mit meinem Urteil was der Wert der Geige betrifft.
    Sorry an dieser Stelle. Man sollte aber auch keine zu grossen Hoffnungen machen.
    Besser gehaltene Geigen ähnlicher Art habe ich schon für weniger als 150.- Euro gesehen (aber natürlich auch nicht jeden Tag).
    Was hat abalon dafür bezahlt??? Sicher auch kein Vermögen und wie es einmal ein "Forums-Guru" hier beschrieben hat.
    In den meisten Fällen, "you get what you paid for". Keine Regel ohne Ausnahme :)
    Aber definitiv eine ältere Geige. Nach meiner Meinung ist die Zeit des Herumliegens grösser, als die des Spielens.
    Hat es Reparaturen im Innern der Geige?

  • also ich bin da wieder pessimistisch: das ist wieder so eine Füssener oder Widhalm-Stainer oder Thier oder Renaisance oder weiss der Kuckuck wie genannt für eine Geige.
    Diese Geigen mit dieser extremen "Ultra-Stainer" Wölbung gab es massenhaft aus Böhmen und Sachsen. Viele wurden für besonders alt gehalten und oft teuerst restauriert (mag sei dass sogar ein Tiefenbrucker-Zettel darin klebte), aber.....
    Wir hatten hiezu schon zig Diskussionen
    u.v.a.
    Hallo Ihr Lieben, Brauche Hilfe.....Wert, Herkunft, Hersteller....Danke

  • Hallo ich habe wirklich nicht viel Bezahlt, dafür dürften auch weitere Reperaturen erforderlich sein.
    In der der Decke links neben den Griffbrett wurde sch einmal ein riss geschlissen mit 2 viereckigen Holzstreifen.
    Ich habe gelesen das es immer mehr Geigenspieler gibt die eine Barockgeige spielen wollen und solche Geigen zurückbauen lassen. Ich gebe die Hoffnung also noch nicht ganz auf.

  • Da habe ich also mit meiner Wert Einschätzung richtig gelegen.
    Oder war ich mit den 100 Euros noch zu freundlich :)
    Über das Alter der Geige lässt sich noch streiten ;)


    Man erwischt sich selbst dabei, etwas schön oder besser zu sprechen (mich eingeschlossen).
    Wenn es andere machen, erkennt man es einfach besser ;)
    Wie sagt man: Das nächste Schnäppchen wartet bereits um die Ecke :)


    Auf eine echte Stefano Scarampella oder Gagliano Violine warte ich bis heute vergebens.
    Zumindest nicht zum Schnäppchenpreis.


    VIEL GLÜCK...

  • Also, Anfang 18. Jahrhundert ist die nicht, und auch nicht Anfang 19. Jahrhundert. Sorry. Mitte 19. Jahrhundert könnte hinkommen. Herkunft tippe ich auch wieder auf Sachsen/Böhmen, Anlehnung an das Stainer Modell ist richtig. Ich stimme da mit yxyxyx überein-ob Widhalm, Thir oder wer auch immer da imitiert wurde ;) Eine Barockgeige ist und war das nicht. Der Halsansatz ist nicht barock- nicht jedes unterlegte Griffbrett gehört zu einer Barockgeige :)


    Natürlich kann man jede Geige -mit dem entsprechenden Aufwand- barockisieren, aber die Kosten würden den Wert des Instrumentes deutlich übersteigen.

  • Ich glaube ich habe zu gute Bilder gemacht, sie sieht wirklich alt aus und soweit ich jetzt nachgelesen habe hat man anfang des 19 Jahrhunderts keine Nägel in Hals eingebracht um Ihn mit der Zarge zu verbinden. Oder sollte ich mich doch dermaßen habe teuschen lassen. Dan wechsel ich auf Gitarre ?(

  • Die "Nägel" sehen mir eher nach einer Reparatur aus. So "fette" Dübel habe ich als "Nägel" noch nicht gesehen. Zumal diese auch aus Ebenholz zu sein scheinen, und das wäre sehr ungewöhnlich für Barockzeiten. Wie sieht das Ganze denn von Innen aus? Ja, Barockhälse wurden "genagelt", und es gab auch "durchgehende" Hälse, also wo Hals und Oberklotz aus einem Stück sind.


    Es gibt viele Geigen, die wunderbar alt aussehen, und ganz neu ist sie mit Mitte 19.Jahrhundert (oder wahrscheinlich durchaus erste Hälfte 19.Jahrhundert) auch nicht.