Ich bitte um eure Wertschätzung

  • Die Geige die ich heute vorstelle hat ein Label von Joseph Nadotti 1789 meines erachtens ein Fake. Sie sieht zu neu aus. Die Schnecke ist angeschäftet. Die Holzwahl und die Verarbeitung finde ich sind sehr gut. Allerdings sieht die Wölbung wieder wie Stainer oder Wildhalm aus. Wobei ich die Form wiederum bei Hopf ansiedeln würde. Ihr seht also das ich mal wieder nichts sehe außer, die Schnecke ist markant und der untersattel ist markant. Ich hoffe Ihr könnt das Rätzel lösen.

  • Eine Geige, die sehr schön auf alt gemacht wurde ohne Gebrauch Spuren zu hinterlassen.
    Es hat einen neuen Hals mit Anschäfter, jedoch keine Ausbuchser am Wirbelkasten.
    Aus was für Holz ist wohl das Rückenholz (Buche?). Auf jeden Fall kein Ahorn, oder?
    Also, Fichte für die Decke und Zargen und Ahorn für den Hals und was auch immer für den Rücken.
    Mir gefällt der tiefer eingelassene Untersattel spezielle Einsatz für den Saitenhalterknopf.
    Alles in allem, eine recht spezielle Geige. Ich finde sie recht schön gemacht.
    Wenn der Preis noch stimmte, dann war es diesmal ein erfolgreiches Schnäppchen.
    Wäre es eine echte Nadotti, gäbe es einen kleinen Geldsegen in nächster Zeit ;)
    Die Geige ist aber schon schön gemacht und extrem viel Aufwand für einen Fake zu machen.
    Ich würde doch mal zum Geigenbauer gehen.
    Wie sieht die Geige im Innern aus?
    Sieht es dunkel oder hell aus?
    Glatt oder sieht man das gehobelt wurde?


    Bei Gutenberg spricht man von Giuseppe Nadotti (Josef = Giuseppe),
    der Erfahrungen bei Guadagnini gemacht haben soll.


    Eine echte Giuseppe Nadotti wäre wohl im Preisrahmen 40k - 60k (Dollars).


    Es gibt mehrere solche Geigen:
    http://www.franksviolinos.com.…utor-italiano-sec-18.html


    Und hier noch eine glaubwürdige Geschichte, die das Herz wahrscheinlich gleich höher schlagen lässt.
    http://www.classicfm.com/music…park/#rxRGHrbL5CmsM24Q.97
    Die Geige sieht doch recht ähnlich aus, oder?


    Zu Giuseppe Nadotti meint Amati:
    NADOTTI, Giuseppe Born 1723, died 1806 Piacenza Italy. Violinist and violin maker. Possibly gained experience with G. B. Guadagnini; he was certainly involved with his affairs and there is a conspicuous stylistic connection. Well modelled with flat arch and Stradivarian proportions. Soundholes set close to the edge. Generally quite plain materials but with good golden-yellow or red-brown varnish. Joseph Nadotti fecit / Placentiae 1757 Joseph Nadotti / Placentia 1768 [Rosengard]

  • Danke für die schnelle antwort habe mal Bilder vom inneleben gemacht. Also nach allem was wir hier schon im Forum Diskutiert haben
    kann ich mir das alter einfach nicht vorstellen auch wenn die Geigen die wo anders angeboten werden wirklich sehr der meinen ähneln.
    Vielleicht ist es ein nachbau wie so viele die Kopiert wurden. Der Zettel sieht auf jedenfall nicht aus als wäre er durchs Sieb geprestes Papier sondern allglatt und eher dünn als dick und sieht auch nicht annährend so aus wie im Buch italinischer Geigenbau von Karel Jalovec. Das Bodenholz kann doch aus der Schwarte geschnitenes Ahorn sein oder?
    Und ja die gestohlene geige sieht meiner ähnlich ich zeig mich gleich morgen an wegen dem Finderlohn :D

  • Beim Boden tippe ich auf Pappel. Diese Art Untersattel findet man bei sächsischen Geigen des ausgehenden 18./beginnenden 19. auch öfters. Dennoch sieht die mir auch zu gut aus, um wirklich alt zu sein. Aber trotzdem ist es ein hübsches Instrument.

  • Etwas gibt es noch an der Geige was ich bisher nicht gesehen habe. Der Wirbelkaste läuft auf dem Boden nicht einfach schräg zur Schnecke, er macht dies Wellenförmig bis zur Schnecke unter jeden Wirbel ist eine Art senke. Was für ein Stiel hat die Geige, weiter oben habe ich ja schon geschrieben das hier nur Raten kann oder ist es sie doch ans Italienische angelehnt. Möchte einer etwas über den Wert sagen.

  • Hallo Abalon


    naja, da habe ich mich wohl ungeschickt ausgedrückt ;)


    Und hier noch eine glaubwürdige Geschichte, die das Herz wahrscheinlich gleich höher schlagen lässt.
    classicfm.com/music-news/lates…park/#rxRGHrbL5CmsM24Q.97
    Die Geige sieht doch recht ähnlich aus, oder?


    Damit meinte ich eigentlich, dass Ihre Geige wirklich noch ähnlich aussieht und wenn die gezeigte Geige schon 50k Wert ist, könnte
    diese Schlagzeile das Herz höher schlagen lassen, das Ihre Geige auch etwas Wert sein könnte.
    An was ich nicht gedacht habe, ist das mit dem Diebstahl in Verbindung zu bringen (dabei war es ja so naheliegend :-)).
    Ohjeh, das wollte ich auf keinen Fall damit sagen. Wenn das so rüber kahm, dann ein grosses SORRY.


    Aber die Geige sieht wirklich zu neu aus, als dass sie drei hundert Jahre alt sein könnte.
    Im Innern sieht sie schon fast wie frisch ab dem Ladentisch aus.
    Eine recht schöne und Gute Arbeit.
    Trotzdem glaube ich, dass der Wert mit all den Fakten nur bei ungefähr 400-600 Euro beim online und gegen 800-1500 beim Geigenbauer sein könnte.
    Der Ton kann nur ein echter Musiker oder Geigenbauer auf den Wert einschätzen.
    Das einzige was den Preis so senkt, ist wahrscheinlich die eher Stainer ähnliche Form, welche sehr verbreitet im online Handel ist
    und bei den echten Musikern nicht hoch im Kurs ist, so wie mir das scheint. Dabei sind Stainer Geigen vom Ton her, ideal für Bach und Mozart (meine persönlich Meinung).

  • Ach das mit dem Diebstahl muß man doch mit Humor sehen bei einer Anzeige 3000€ Finderlohn ist doch ein super ergebniss, wenn man mal betrachtet wie schwer es geworden ist mit geigen Gewinne einzufahren.
    Ich habe gestern bis tief in der nacht Karel italinischen Geigenbau durchblättert.
    Dort gibt es viele Geige auch mit dieser Wölbung aber nichts trifft richtig zu. Und da mir gerade beim Stimmen der Stimmstock umgefallen ist macht es ja sinn einen geigenbauer auf zu suchen da er Wahrscheinlich sowieso zu kurz wahr sonst würde er ja noch sehen.

  • Das mit dem Scherz war klar, ich wollte nur nicht falsch verstanden werden, respektive niemandem was unterstellen ;)


    Der Stimmstock muss nicht zu kurz sein.
    Wahrscheinlich haben Sie alle Saiten auf einmal weggenommen.
    Oft hält der Stimmstock, da er etwas eingeklemmt wurde.
    Wurde der Stimmstock jedoch beim Spannen oder zumindest bei leichter Spannung der Saiten in die Geige eingesetzt, so kann
    er nach dem Entfernen der Saiten umfallen.


    Sie haben ja nun Erfahrung mit dem Setzen der Stimme.
    Dies gibt doch gleich wieder Übung.


    Wo gab es eigentlich noch das Buch von Karel Jalovec zu kaufen?

  • Ich habe bei ebay die automatische suche von Karel Jalovec Bücher eingerichtet und jesdes mal eine mail erhalten.
    Für die Italiener habe 34€ und für die Enzyklopädie des Geigenbaues Teil 1 und 2 einmal 60€ und einmal 70€.
    Die waren mir neu einfach zu teuer und hat nur 3 monate gedauert. Das Gleiche habe ich mit Otto Möckel Geigenbaukunst gemacht und 34€ bezahlt. Und weil die so billig waren gleich zwei bestellt sollte einer interesse haben eins ist über original eingeschweißt.