Was erwartet mich diesmal Stainer oder Amati

  • Hallo ich habe gesehen das in den letzten Tagen nicht viel los war im Forum und dachte ich kauf mal wieder eine Geige.
    Diesmal ist es eine Geige nach dem Model von Stainer oder Amati. Mal sehen was es wird.
    Es sind leider zur Zeit nur zwei brauchbare Bilder vorhanden ich reiche welche nach so wie das Instrument da ist.
    Ich weiß das die infos sehr kläglich sind , aber diesmal hat mich ein Hinweis aus dem Forum von Rainer zum Kauf Motiviert.
    Randeinlage ganz außen und bis in die Spitze hinein könnte ein Hinweis auf eine Gute Geige sein. Na dann schau wir mal. :D

  • Geschätzter Abalon


    Anhand den Fotos kann man da gar nichts sagen.
    Sieht aus wie eines der vielen hundert Angeboten auf ebay (ich nehme mal an, dass die Fotos und Geige auch von dort kommen:-)).
    Wir warten doch besser auf die guten Aufnahmen.


    Liebe Grüsse
    Violix

  • So die Geige ist da und damit auch wieder mal die Ernüchterung. Der Hals ist total schief zu Korpus und die die Schnecke ist so grob geschnitzt na ich weiß nicht. Der Rest sieht recht passabel aus und eine kurze Klangprobe mit den alten Saiten ergab ein recht Ordentlichen Klang somit ist Sie vorerst gerettet und wird nicht zu Dekozwecken oder bastel Objekt Entfremdet.
    Möchte einer seine Meinung über alter und Reperaturaufwand abgeben.

  • Guten Morgen Abalon


    Die Einlage (purfling) geht sehr schön in die Ecken.
    Erstaunlich für das Instrument.
    Es sieht so aus, als hätte der Geigenkörper und der Geigenhals mit der recht groben Schnecke nicht die selbe Person gemacht oder
    anders gesagt, Personen mit verschiedenen Fähigkeiten.
    Schade ist der Hals so schräge. Ist es der Hals oder lediglich das geleimte Griffbrett?
    Das Griffbrett könnte man wieder richten und neu verleimen (aber bitte mit Knochenleim).
    Zum Wert der Geige, wird sich das wohl zwischen 100 - 300 Euro einpendeln.
    Zugute kommt sicher der einteilige Geigenrücken (gefällt mir persönlich auch besser).
    Mehr darf man aber wohl kaum erwarten im Online Handel und beim Geigenbauer fällt
    das Instrument wegen qualitativen Mängeln gleich weg.
    Wenn die Wirbel die Saiten stimmfest halten, könnte die Geige als Schülerinstrument knapp durchgehen, sofern
    das mit dem Geigenhals, respektive mit dem Griffbrett gelöst werden kann. (Ohne das, ist die Geige auch als
    Schülerinstrument oder eben genau deswegen nicht zu gebrauchen.)


    Wie sehen das die anderen Forenmitglieder?


    Grüsse
    Violix

  • Morgen!


    Ich fand den Widerspruch Ecken (Korpus) und Hals (Schnecke)
    auch irritierend. Für mich wirkt es beinahe so, als hätte ein Bastler einen
    anderen Hals eingeleimt. Soweit man es auf dem Bild erkennen kann, ist der
    Halsverlauf vom Halsfuß aufwärts auch schräg. Kann man reparieren. Muß der Hals
    halt raus und der Halseinlass entsprechend angefüttert werden, ebenso
    Obersattel neu und Griffbrett neu (oder entsprechend abrichten) ebenso Steg neu.
    Ist aber schon ein ganz ordentlicher Aufwand. Für die Wirbel war mindestens jemand
    anderes zuständig als ein Geigenbauer. Die Wirbelenden sind nicht verrundet
    worden.



    Grüße
    Lou

  • Erst mal danke für die Einschätzung. Ich sehe es genau wie Ihr, hier wurde wahrscheinlich ein wenig verbastelt. Der Hals ist total schief und muß raus. Wie bekomme ich Ihn gelöst ohne mehr schaden anzurichten? Und ist eher Amati oder doch Stainer. Der Körper hat eine Länge von 35,2 was eigentlich für ein Amati Model spricht. Ich habe das alter auf 1890-1920 geschätzt wer bietet mehr oder weniger.

  • Je nach Wölbung würde ich auf Nicolas Amati oder eben Stainer Model Tippen.
    Ob diese Geige nun genau nach dem Model von Nicolas Amati gemacht wurde, kann ich anhand der Fotos nicht beurteilen.
    Die anderen aus der Amati Familie schliesse ich aus, für das hat die Geige eine zu starke Wölbung.
    Das Alter hätte ich jetzt eher nach 1920 angesetzt. Sieht nicht wirklich wie eine hundertjährige Geige aus aber auch nicht unmöglich.
    Ausschluss gibt wohl eher die Innenansicht, respektive die Verarbeitungsmethode im Innern der Geige.
    Der Hals wird sicher einiges an Arbeit geben.
    Ein neuer Hals ist für diese Geige wohl zu aufwendig und zu kostspielig, für das was sie am Ende Wert haben könnte.
    Der bestehende Hals richten ist aber ein kleines Projekt wert.
    Viel Erfolg.
    Violix

  • Ich habe mal Bilder vom inneren gemacht vielleicht hilft es ja die geige zu beurteilen.
    Ich möchte sicher sein wenn ich eine Bastelgeige daraus mache das ich kein edles Stück ruiniere auch wenn der hals das Rustikalste ist was ich je an einer Geige gesehen habe. Meine Oma hatte mal ein Paar Kochlöffel die waren auch so Grob geschnitzt, das Essen schmeckte aber trotzdem.
    Wie gehe ich beim Hals vor. Ich bitte um tipps.

  • Hi Abalon,


    Also, sollten die Einschätzung eine Unbedenklichkeit
    ergeben:


    Nimmst das Brotmesser (wie bei der Decke mit Wasser)und löst
    damit erstmal das Griffbrett vom Hals. Am besten am Obersattel anfangen. Manche
    empfehlen auch etwas Alkohol am Messer für das Anlösen dort. Dann eigentlich
    das gleiche Spiel am Halseinlass. Die Stelle, wo die Deckenaussparung den
    Halsfuß umschließt , dort fängst Du an. Nicht von den Zargenseiten aus. Dort
    kommt schon von allein Wasser hin. Also, immer wieder Wasser reinträufeln und
    geduldig graben. Ich würd immer abwechselnd am Einlass und am Bodenplättchen
    graben. Das muß sehr vorsichtig vor sich gehen, damit Du nicht aus Versehen ins
    Holz von Halsfuß oder Einlass reinschneidest oder das Bodenplättchen verletzt. Immer
    schön hinfühlen. Wenn der Hals sich ganz gelockert hat, nach vorne hin
    rausziehen. Das dauert aber vermutlich länger, als das mit der Decke. Nicht
    entmutigen lassen, wenn sich nach ner Stunde noch nicht viel getan hat.


    Grüße


    Lou

  • Auf mich wirkt die Verarbeitung innen zumindest nicht nach absoluter Billiggeige. Die Reifchen sehen gut aus, der Bassbalken ist eingepasst und nicht "stehengelassen", ich kann ein Eckklötzchen erkennen (zumindest sieht es für mich nicht nach einem Blender aus), allerdings kann man die oberen Ecken nicht sehen (weshalb gerade dort oft die Eckklötzchen weggelassen wurden).