Nachdem ich hier einige Beiträge gelesen habe, habe ich mir die Geige nochmal genau angesehen.
Zu den Alterserscheinungen: Das Holz ist unter dem Steg ein paar Nuancen dunkler und unter dem Kinnhalter
heller, so als ob das Kinn oder ein anderer Halter mal direkt aufgelegen haben.
Der linke, mittige Kreis der Schnecke ist im Durchmesser kleiner als auf der rechten Seite und sitzt ein paar
Millimeter tiefer, bzw. die Schnecke ist auf beiden Seiten nicht identisch. Spricht diese Unregelmässigkeit
gegen ein Manufakturprodukt?
Der Zettel: Meiner Meinung nach eine ganz schlechte Fälschung Es steht in selber Schriftart wie
auf Originalzetteln "Antonius Stradivarius Cremonensis Faciebat Anno 1725" drauf. Die letzten beiden Ziffern
sind nicht handschriftlich eingetragen, sondern gedruckt und auch das sonst typische Signet darunter fehlt.
Und ein anderer Faupax: Das "s" bei Cremonesis ist der heute typische s-Letter und nicht wie damals
das alte 's', das Ähnlichkeit mit einem 'f" hatte. Man sieht ausserdem noch einen kleinen Abriss-Rest von einem
anderen, ehemaligen Zettel.
Entschuldigt, wenn ich Euch mit dieser unspektakulären Geige nerve – nachdem ich hier im Forum ein wenig
gelesen hat, hat mich das Thema bzw. die Spurensuche so ein bisschen angefangen zu interessieren
Einen schönen Abend Euch.