Geige und Bogen aus Sperrmüllcontainer

  • Erstmal allen einen schönen Abend und danke für die Aufnahme hier im Forum.

    Wie der Titel schon sagt habe ich heute eine Geige und einen Bogen auf dem Sperrmüll gefunden.

    In der Geige befindet sich ein Zettel "fait par Gosselin amateur Paris Annee 1821"
    Auf dem Bogen steht FN voirin a Paris.

    Wäre über infos und Einschätzungen sehr dankbar kenne mich mit sowas überhaupt nicht aus.

  • allo und vielen Dank für Ihre Anfrage. Mit dieser Anleitung erleichter Sie dem Forum gezielt Ihre fragen zu beantworten.

    Anleitung wie man Bilder einstellt.

    Bitte einmal den Link folgen, durchlesen und die Bilder so wie in den Beispiel aufnehmen und Einstellen. Sind Brandstempel, Zettel, oder auffällige Besonderheiten vorhanden bitte ablichten und hinzufügen. Bitte die Bilder Direkt im Forum Hochladen, keine Verlinkung benutzen.

    In der Text Beschreibung wenn möglich den Text auf dem Label einfügen wenn ein Zettel vorhanden ist. Kurze Beschreibung wie Sie zur Geige gekommen sind und was Sie sonst noch über einen Vorbesitzer, Familie oder ähnliches wissen.



    Informationen die Wichtig sind.

    • Größe vom Korpus / Gesamt Länge
    • Zettel ja / nein
    • Woher stammt die Geige / hat Sie eine Geschichte ( Familie )
    • Für das Bild der Schnecke wenn möglich Wirbel Raus nehmen
    • gibt es schon Informationen von einem Geigenbauer
    • Wo wurde Sie gefunden. Hier bitte Ehrlich sein. Es spielt für uns keine Rolle ob Flohmarkt, Ebay oder Dachboden.
  • Hi Franky


    Also soviel kann man anhand der Bilder schon sagen:


    Das ist keine Deko-Geige, sondern sie ist zum Musizieren gebaut und wurde auch gespielt.

    Das ist auch keine 0/8/15 Geige, sondern schon gut gebaut und lackiert.
    Sie hat auf den ersten Blick keine ernsthaften Schäden.


    Die kann ein Fachmann leicht einrichten und spielbar machen. Je nach Klang kann die dann

    auch 500 € oder mehr wert sein, unabhängig von der Herkunft.


    Ganz abzuweisen ist der Zettel nicht, das Alter von 1821 könnte stimmen, einen Vergleich

    zu Gossellar Geigen habe ich nicht, viell. hat da jemand hier noch was dazu. Dann könnte der

    Wert noch höher ausfallen.


    Der Bogen ist neueren Datums, sieht aber noch gut und spielbar aus, die Biegung müsste man

    noch prüfen.


    Auf jeden Fall ist das ein bemerkenswerter Fund. Unglaublich, was Leute wegwerfen.

  • Hallo Fiddler,

    schonmal vielen Dank für deine Einschätzung.

    Dann werde ich mit dem guten Stück die Tage mal zu einem geigenbauer gehen und vielleicht doch noch beginnen Geige zulernen wenn mir ein womöglich gutes Instrument zufliegt.

  • Ja, das ist keine Deko-Geige, sondern war mal ein richtiges Instrument. Der Bogen ist neueren Datums, dem Stempel braucht man keinen Glauben zu schenken. Wie gut der noch ist, und ob er für den Anfang (oder mehr) reicht, kann Dir der Geigenbauer auch sagen. Ansonsten empfehle ich einen Carbonbogen, die sind brauchbar bei günstigem Preis, dürfen auch mal runterfallen… Wenn man dann dabeibleiben will, kann man später immer noch einen guten Holzbogen kaufen.


    Zur Geige: Was manche Leute so wegschmeißen… man glaubt es nicht. Die lässt sich wieder spielbar machen, aber da muss man schon ein bisschen Geld reinstecken. Die ganzen Anbauteile müssen ran: Wirbel, Steg, Stimmstock, Saitenhalter, Saiten. Vor allem an Letzteren sollte man nicht sparen, das macht klanglich einen immensen Unterschied, ob man Billigsaiten aufzieht oder was Vernünftiges. Das Ganze lohnt sich zum Selberspielen -vor allem, wenn einem das Instrument quasi zugeflogen ist- auf jeden Fall, aber so mit etwa 300 Euro musst Du rechnen. Plus/minus, je nachdem, wo Du wohnst.


    Ich kann Dich nur ermutigen, Geige zu lernen. Das geht auch als Erwachsener noch, und für den Hausgebrauch ist das auch gar nicht so schwer, wie man immer denkt. Mit ein Bisschen Geduld können auch Erwachsene noch recht weit kommen. Und Spass macht es auch, und wenn es die Nachbarn stört, gibt es auch Dämpfer zu kaufen, dann ist das Üben fast nicht mehr hörbar.

  • Die Geige sieht interessant aus. Erstaunlich, was so weggeworfen wird. Die Bilder zeigen sicherlich kein Masseninstrument. Die Geige wurde sorgfältig gebaut. Aber solche Zettel fälscht man auch gerne. Böhmische Geigen mit Pariser Zetteln sieht man oft, aber trotzdem muss die Geige nicht schlecht sein.


    Der Bogen ist sicherlich kein FN voirin a Paris Bogen im Original. Dazu ist der Frosch und die Froschbahn zu einfach gemacht, mir kommt der Frosch deutscher Herkunft vor. Solche Bögen wurden oft kopiert. Bessere Bilder der Geige und auch des Innenzettels wären hilfreich.

  • Einiges zum Geigenbauer:"


    GOSSELIN. - Luthier amateur qui a produit des violons, altos et violoncelles signés de son nom, et qui ne sont pas sans mérite. Il a travaillé à Paris, de 1814 à 1830 environ ; grand ami de Koliker, il avait reçu de lui des conseils qu'il sut mettre à profit.


    Gosselin employait souvent sur les fonds et les éclisses un bois moucheté qui leur donnait une apparence assez originale. Il mettait dans ses instruments l'étiquette suivante manuscrite :



    Fait par Gosselin, amateur,


    Paris, année 1826.


    Gosselin était père des demoiselles Gosselin, qui ont eu sous la Restauration une certaine célébrité comme danseuses à l'Opéra.

    Offensichtlich ein Amateuergeigenbauer. Ob diese Geigen Wert haben, müsste man klären.