Hilfe mit Wert beschädigte Bratsche

  • Fast jeder hier hat schon Lehrgeld bezahlt. Man wird nachher immer vorsichtiger und lässt beim geringsten Zweifel die Finger davon. Es wird sonst einfach zu teuer.

    Eine Bratsche oder Geige, die schon mal verkauft wurde und dann nach kurzer Zeit wieder eingestellt wird, sollte mit dazu gehören.

    In diesem Fall würde ich, wie nun schon mehrfach hier geschrieben, erstmal die Rückgabe einleiten und dann, wenn man sich den Spaß leisten will, zum Geigenbauer fahren.

    Viel Erfolg.


    Ausserdem noch ein gesegnetes Weihnachtsfest an alle hier.

    Gruß Norbert

  • Ich vermute, für 500 € bekommt man vielleicht eine brauchbare Schülerbratsche aus China, Bratschen kosten ein bißchen mehr als Geigen.


    Was hat denn Dein Geigenbauer so an Bratschen im Angebot helmutheus? Vielleicht findest Du dort was Passendes und kannst in Raten zahlen, wenn die Summe auf einmal zu viel ist.


    Wünsche Euch allen auch frohe Weihnachten!

  • Naja, man bekommt bei Ebay schon brauchbare Bratschen für diesen Preis- aber eben mit Geduld und Wissen. Es sind eben viel weniger Bratschen als Geigen auf dem Markt- die werden aber auch nicht so „gesucht“. Es kann eben etwas dauern, bis mal was Gutes eingestellt wird.


    Ich halte die Bratsche hier für ein „g‘scheits“ Instrument, aber mit den Schäden leider eben nicht mehr/noch nicht wieder.

  • Frohes Neues! War heute bei Kägi in Berlin, sehr netter Herr. Er meint, die Bratsche wäre ein besseres Schülergerät und es hätte schon jemand etwas dilettantisch die Risse versucht zu flicken. Er tendierte eher dazu kein weiteres Geld in eine Reparatur zu stecken, sondern die Bratsche jetzt so zu spielen und in einen guten Satz Saiten zu investieren. Ich habe sie jetzt mal angespielt; ich weiß nicht was, auf der hohen Saite ist, aber die anderen scheinen ältere Pirastro Tonika zu sein. Klanglich scheint sie schon mindestens ein Level über meiner Stentor zu sein, die gleich besaitet ist. Der Bassbereich ist etwas bedämpft, ich weiß nicht, ob das an den Rissen liegt oder der Bauform liegt und wie viel man durch Feintuning, Saiten und besseren Bogen noch rausholt. Echt schwierige Entscheidung, ob ich das Ding behalten soll oder nicht.

  • Also ist es gar kein Bassbalkenriss der sich vergrößern könnte?

    Weiß der Geigenbauer dass man das Teil zurück tauschen könnte und was es gekostet hat?


    Bassbereich etwas gedämpft? Klingt für mich ehrlich gesagt nicht sehr überzeugend.


    Falls das noch geht, würde ich versuchen zu tauschen. Aber ist ja nicht mein Geld. Ich und vielleicht kann man sich an den gedämpften Bassbereich gewöhnen. Und man hat einen Grund wieder zu Geige zu wechseln.😉

  • Preis und Rückgaberecht wurde erwähnt, auf die Risse hatte ich verwiesen. Sein Fazit war so ungefähr, dass ich nicht zwingend zu viel gezahlt hätte, auch wenn es in dem Zustand kein Schnäppchen sei und die einzelnen Defekte stabil wären. Von dem, was ich bisher gehört habe, soll Herr Kägi schon recht renommiert sein (gerade was Reparaturen angeht), weswegen ich hoffe, das seine Einschätzung schon ungefähr zutrifft. Das Problem ist, dass ich keinen Vorher-Nachher-Vergleich machen kann und vielleicht erwarte ich auch zu viel bei Instrumenten der Preisklasse in Sachen Bass. Werde mal versuchen eine Zweitmeinung einzuholen, vielleicht kann ich auch noch ein Soundfile hochladen. Ich hoffe, meine andere Geige kommt bald vom Geigenbauer zurück, dann habe ich einen weiteren Referenzpunkt, auch wenn das auch kein totales Highend-Konzertinstrument ist.

  • Grundsätzlich könnte man auch eine Geige als Bratsche einrichten. Die sollte auch mithalten können mit einer Bratsche mit „gedämpften Bassbereich“ .


    Meinst du nicht, wenn der Geigenbauer Nix machen will, dass er Dir für die Reparatur 1000 € Aufwärts abnehmen müsste?


    Und sind dann nicht die 500 € einfach zu viel für so ein Instrument?



    ….. Gebe auch noch andere Möglichkeiten bei Interesse: chiocciola@gmx.de

  • Naja, ich gebe mal Folgendes zu bedenken: Erstens hat die Bratsche irgendwelche uralten Saiten drauf, und zweitens bist Du vermutlich noch kein wirklich fähiger Spieler. Was den benutzten Bogen anbetrifft, spielt der ja auch noch eine Rolle.


    Aber auch wenn Du Instrumente im Allgemeinen einigermassen beurteilen kannst, könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass mit entsprechender Bogentechnik und „gutem Material“ (Bogen, Saiten…) auch ein grösserer Unterschied zwischen Stentor und dieser Bratsche herauszuholen ist.


    Sagen wir mal so: Bezüglich Gitarre hört man bei mir auch keinen grossen Unterschied zwischen einem Meisterstück und meiner Sperrholz-Musima. Daher Hand aufs Herz: Wieviel Unterschied kannst Du herausspielen, und ist es wirklich das Instrument, was augenblicks die Grenzen setzt…? Ich kenne Dich ja nicht, vielleicht ist das daher auch eine blöde Frage. Aber das mit den Saiten ist schon ein Faktor, und bezüglich Bass ist vielleicht auch mit dem Stimmstock noch etwas herauszuholen.

  • Ich war jetzt noch beim anderen Geigenbauer. Er meint, die Bratsche wäre klanglich nicht verkehrt (für die Qualitätsstufe) und meine Klangerwartung zu hoch. Auch hält er es für unwahrscheinlich, dass sich die Risse merklich im Klang niederschlagen. Prinzipiell wären es auch welche, die man für ein paar Taler von oben leimen könne, so sie sich verändern. Ich werde die Bratsche deswegen erst einmal behalten und versuchen noch etwas Kompensation beim Verkäufer einzutreiben, die dann in Saiten, weiteres Feintuning und Aufarbeitung fließen. Danke für eure Hilfe und das Feedback!