Eine Geige mit einer anderen Bauform

  • Hmmm. In Deiner Anzeige steht, dass die Geige einen Zettel trägt, auf dem „Richard Wiedemann nach Dr. Alfred Stelzner“ steht. Sprich, die Geige ist ein Nachbau, und eben keine Geige von Stelzner- sondern eine, die von jemandem nach den Mensuren/dem Modell Stelzners angefertigt wurde.


    Die Angabe, dass das das letzte auf dem Markt befindliche Modell wäre und alle anderen in Museen wären, ist recht hochgegriffen- denn erstens gibt natürlich Stelzner-Originale in Privatbesitz, die jederzeit auf den Markt kommen können, und zweitens ist Deine Geige eben nur ein Nachbau, und diesen kann jederzeit jedermann anfertigen und auf den Markt bringen.


    „In die Tonne treten“ würde ich die Geige natürlich nicht! Aber so hat sie erstmal den Wert eines Kuriosums. Für Spieler wäre sie nur interessant, wenn sie einen entsprechend guten Klang hätte, und für Sammler ist sie nicht interessant, da sie keine Original Stelzner, sondern nur eine „Original Wiedemann“ ist.

  • …oder wurden die Stelzner-Geigen alle von Wiedemann gebaut? Dann wäre es ein „Original“- ich kenne mich mit Stelzner-Geigen im Besonderen nicht aus. Dennoch bleibt das Prinzip gleich: Original= kann was wert sein, Nachbau = ist eher nix (nicht viel) wert. Und da muss man ganz genau schauen.

  • Hallo ! Vor etwa 14 Jahren hatte ich das Vergnügen mit Dr. James Christensen über dieses Instrument zu fachsimpeln. Er versicherte mir das dies eine " originale " wäre und ob er mich in seiner Stelzner Datenbank erfassen dürfte. Auf seiner Website ist dieses Instrument aufgeführt. Leider habe ich im Laufe der Zeit die ganzen Briefe und Mails verbummelt. Was ich noch weis ist das laut Dr. Christensen Herr Richard Weidemann bis 1893 und Augustus Paulus nach1893 gebaut haben ! Geigenbaumeister Udo Kretzschmann aus Markneukirchen, Peter Poldermann aus Delft/Holland wurden damals von Dr. Christensen kontaktiert und zu Rate gezogen !

  • Aha, siehste, das sind schon mal interessante Infos. Danke, das wusste ich nicht. Ich wusste nur, dass Paulus mal mit dem zusammengarbeitet hat.


    Wenn Du die Geige verkaufen willst, dann gibt es hier auch ein Unterforum für Angebote.

  • ……bei dem „in die Tonne treten“ lag der Schwerpunkt auf „sag mir wo die Tonne steht“.

    Soll heißen: ich würde dann hinfahren, und das Teil klammheimlich aus der Tonne holen.


    Ich denke, Dr. Stelzner war Musiker und Mathematiker und kein gelernter Geigenbauer. Er war Akustiker, Physiker und Konstrukteur von einer „Geigenidee“,ähnlich wie Professor Koch und Professur Fuhr. Alle 3 haben sich guter Geigenbauer bedient. Sie haben mit intensiv Marketing und eigenen Firmen einen Vertrieb aufgebaut mit einer vermeintlich oder tatsächlich innovativen Geige. Ich denke, achimol will nicht 700-900€ sondern viel mehr?



    Wenn ich richtig liege, muss er erst mal ordentlich in das Instrument investieren, dann einen Musiker finden, dem das Ergebnis gefällt.


    Und so richtig angenehm spielt sich das Teil wohl auch nicht, sonst hätte es sich ja am Markt durchgesetzt.


    Man sollte vielleicht das Teil als erstes mal reinigen und richtig auspolieren um zu schauen, ob sich dieses „stumpfe Lack“ Problem wenigstens lösen lässt.


    achimol, bist du zufällig im Raum Freiburg ansässig?

  • Hallo Chiocciola ......nein ich bin nicht im raum Freiburg ansässig. Ich Wohne in Bad Sobernheim / Rheinland Pfalz ! Hallo Braaatsch ..... ich suche verzweifelt das Unterforum das sie meinten. Bin nicht so bewandert am Computer !


    Noch eine kleine Info : Das Instrument lag ca. 125 Jahre in Decken eingehüllt und trocken in einem Schrank auf dem Speicher meines Elternhauses. Mein Urgroßvater war Musiklehrer und ich hab mit Musik gar nichts zu tun . Eigentlich schade !


    Die Anzeigennummer bei Ebay Kleinanzeigen ist : 1981201393

  • Hallo Achim (ol),


    hast du nach dem „Ausgraben“ der Geige etwas gemacht, oder waren die Wirbel, Steg usw. 125 Jahre lang genau so?


    Ein paar Hinweise:

    Der Steg steht zu weit vorne, 2 Wirbel scheinen mir vertauscht, .. steht die Stimme denn? Das ist der

    Stimmstock im Inneren, ist durch das rechte F-Loch zu sehen.


    Die Einhhängesaite (rote Schnur aus Darm, am Saitenhalter) ist in dem Alter spröde und reißt dann leicht,

    wenn man die Saiten spannt. Die Darmsaiten selbst natürlich auch.

  • Hallo Fiddler ! Das einzige was ich gemacht habe ist : Da keine Saiten mehr an dem Instrument waren habe ich Angelschnur darauf gemacht das es besser aussieht ! Sonst hab ich nichts gemacht ! Hab noch einen Geigenbogen dabei wo leider ein Ende etwas kaputt ist !