Also der Hals ist etwas flacher aber klassische Länge. Geige könnte 1800 oder älter sein? Obersattel Elfenbein. Wirbel wirken auch sehr alt. Korpus mit sehr sauber gearbeiteten Klötzen, Reifchen etwas höher aber sehr flach gearbeitet, sauber in Eckklötze eingelassen. Geige innen wie dunkel gebeizt. Schöner Lack. Griffbrett furniert aber abgegriffen (erhaltenswert?). Decke kurioser Weise passgleich mit "russischer Geige. Wie ist Zettel einzuordnen? Bilder folgen.
Alte Barockgeige2?? Welche Werkstatt?
- Chiocciola
- Erledigt
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Bilder:
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Hübsche Geige den zettel kann ich trotz vergrößerung nicht lesen. Was steht auf dem Zettel.
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Geht’s jetzt?
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Das Instrument scheint mir jünger zu sein als es vorgibt. Der Bassbalken scheint mir eine „moderne“ Länge zu haben, kann natürlich ersetzt worden sein.
Wie sind denn so die Deckenstärken? Oft (nicht immer!) sind die Decken dünner ausgearbeitet, da auf Darmsaite ausgelegt.
Wenn innen wirklich gebeizt wurde, dann ist das ein sehr deutlicher Hinweis darauf, dass jemand ein höheres Alter vortäuschen wollte. Die stark unterschiedliche Darbe der Decke legt das nahe.
Zettel: Stammt irgendwann aus dem 20.Jahrhundert und ist nicht ernstzunehmen.
Obersattel: Ist das wirklich Elfenbein? Sieht auf den Bildern eher nach Knochen aus, aber das kann täuschen. Beides -Elfenbein und Knochen- wurde und wird bis heute verwendet, vor allem bei Instrumenten, die „historisch“ aussehen sollen. Gleiches gilt für das Griffbrett, wobei das so viel Arbeit ist, dass das relativ selten gemacht wird.
Rein gefühlsmässig würde ich die Geige irgendwo zwischen 1880 und 1970 einordnen, als historisierenden Nachbau. Wenn alles schon so abgespielt ist, vielleicht eher Richtung Ende 19/Anfang 20. Jahrhundert, aber das ist echt schwer.
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MaßeBarock II:
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...also Boden :2,5 - 2,9mm
Decke: siehe Maße
Bassbalken 268 mm
Im Boden der Kleber relativ krakeliert.
Griffbrett von 3 Seiten furniert
Lieber Braaatsch, ich nehme an es bleibt bei deiner Aussage? Die Maße bestätigen eher deine Aussage?
Sind die komischen Tuschespritzer vom beizen der Decke oder schwärzen der f-Löcher? Wie lang ist ein Barockbalken? -
Das klingt eher nach einer modernen Geige.
Barockbalken: Da gab es wieder keine Norm. Aber er ist meist(!) kürzer und schwächer, da die ganze Decke und deren „Gegendruck“ auf Darmsaiten ausgelegt war. Natürlich wurde Bassbalken auch früher schon ausgetauscht.
Dennoch: Eigentlich spricht bis auf das Griffbrett eher wenig überhaupt für ein altes Instrument.
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....vielen Dank lieber Braaatsch! Die Kiste habe ich im Dezember bei Brompton erstanden. Für 600.-€ inkl. Aufgeld. Dank Dir weiß ich aus wessen Werkstatt sie kommt. Das vielleicht echt barocke Griffbrett ist von einem Schlaumeier auf eine ca. 80-100 Jahre alte Kiste aufgebracht. Schlampig hat er den zu breiten Hals angepasst, ein bisschen Knochen dazu,und so seinen Abfall an mich Dussel versilbert. Ein schönes Andenken an die eigene Blödheit. Mal gucken ob es unter dem Zettel heller ist. Aber die Decke passt genau auf die russische Geige. Beltracchi würde jetzt zwei russische Geigen weiterverkaufen. .Aber vielleicht klingt sie ja gut.Und die reif chen sind schön in die Klötze eingelassen.Und die reif chen sind schön in die Klötze eingelassen.
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Naja, 1850 und 1880 liegen ja nun nicht sooooo weit auseinander. Zweite Hälfte 19. kann die durchaus sein. Aber eben keine original barocke Geige aus dem 18. Jahrhundert...
Jemand der das Instrument in den Händen hält, sieht natürlich viel mehr als nur von Fotos. Insofern sehe ich keinen Grund da die Beschreibung anzuzweifeln.
Du wolltest wissen, ob Barockgeige und 1800 oder älter- und das hat ja niemand behauptet, auch Bromptons nicht. Das war vermutlich nur Deine Hoffnung... Aber tröste Dich: Ich habe auch so Einiges an Geld in den Sand gesetzt, weil ich unbedingt ein Barockinstrument haben wollte. Die Verkäufer wussten damals immer mehr als ich...
Und jetzt, wo ich die Beschreibung „englisch“ sah, fiel mir wieder ein, dass ich auch schon mal ein
“englisches“ Instrument in der Hand hatte, welches so gebeizt war.