Russische Geige

  • Liebe Solange,spotte du nur......


    :thumbup: Bild 28 wird gerade der Oberklotz gegen Boden und Zarge eingeleimt. Die beiden Zargenteile haben schon abgebunden und ein Teil der Zwingen liegt vorne dran. Ich befeuchte die Teile ohne Leim spanne sie ein und lasse sie trocknen in der Hoffnung dass sich nix verzieht. Dann baue ich ab, bringe Leim auf und spanne wieder ein. Bei dem Reifchen am Boden müsste ich gleichmäßig Druck auf Zargenwand und Boden bringen und das klappt nur suboptimal :S . Aber ich kann nicht den Zargenkranz zuerst machen den ich will ihn ja adhoc an Decke und Boden anpassen. Natürlich halte ich die Decke öfter auf den Zargenbestand und üerlege wie* s weiter geht....... Decke und Boden passen ja nur ungefähr aufeinander.....


    Preisrätsel: Welche Stellem der Zargen und Reifchen ist am meisten belastet wenn die Geige voll eigerichtet ist. Also wo hin werden die ca. 30kg Saitenspannung längs aufgefangen und wo die ca. 12 kg Steglast ?? Und welche Lasten würden die Eckklötze auffagen? Auf die ich ja nur wegen Braaatsch verzichte :saint: der ist dann ja auch Schuld wenn die Geige nicht klingt.... weil mit Kötzen schwingt die Decke ganz anders....aber das hat unser Stefan sicher mit seinem doppelten Bassbalken kompensiert.... 8)
    Neubau geht irgendwann nach Schema F, (wenn man ein vermeintliches Optimum erreicht hat), Bei der Reparatur ist das anders.


    Solange, Du könntest für mich mal über die Sanierung des F-Loches nachdenken..... <X

  • Ah, okay....


    Ich habe nicht gespottet, war doch mehr ein Lachen über mich selbst, weil ich da der optischen Täuschung aufgesessen war, und kurz dachte, was „das doch für ein Spaßvogel“ ist. :)


    Dass Du ausgerrechnet mir die Überlegungen zur F-Lochsanierung zugedenkst, ist lustig. Ich denke selbst seit Jahren schon immer mal wieder da drüber nach, wie ich ähnlich von mir selbst aus Experimentierdrang an einer -wie sich später rausstellte, vermeintlich - gurkigen Geige Verursachtes wieder richte. Denn nach ein paar Jahren des Beschäftigens mit Geigen, kann ich mit diesem Anblick auch nicht mehr leben.


    Eine meine Überlegungen war, die F-Löcher mit nem Vollholzstück wieder ganz zu verschließen, bis zur Deckenstärke runterzuschnitzen und die F-Löcher dann neu einzuschneiden. Dass die Maserung danach dort eher nicht stimmig sein wird, muss man dann wohl hinnehmen. Bin ich aber immer noch nicht ganz zufrieden mit. Bin schon gespannt, wie Du es löst. Einen besseren Vorschlag habe ich momentan nicht.


    Bei Stefan´s Geige dürfte die Hauptlast, da sie höher sind, auf den C-Bügelzargen liegen, oder? Aber interessante Frage, habe ich noch nie drüber nachgedacht und beim Lesen anscheinend überflogen.

  • Wenn es nur dir Decke gäbe, würden die Mittelbügel die meiste Last des Steges zu tragen haben. Durch den Stimmstock wird aber die Hauptlast in den Boden abgeleitet. Der Druck der Decke ist also Innendruck auf den Boden (quasi Aussenzug), und damit die Zargen wieder entlastet. Sonst wären so dünne Zargen gar nicht möglich...Der Boden hat dann eine „Aussenbiegespannung“, die durch due Verleimzng aufgefangen wird. Der Zargenkranz hat also auch Scherkräfte nach innen-aussen auszuhalten. Bassbalken und Deckengeometrie soielen dann auch noch mit.


    Jetzt komt die Saitenspannzng hinzu, die dafür sorgt, dass sowohl die Soannung selber als auch der Steggegendruck von unten (der ja der Saitenspannzng entgegenwirkt) mittels Hebel am Hals und am Endknopf zieht/hebelt. Daher ist der Hals geneigt, und der Endknopf so massiv (im Vergleich zu den Zargen).


    Deckenschwingung und Eckklötze: Da streiten sich die Gelehrten. Die Eckklötze hindern ja eher am Schwingen, da sie das Instrument schwerer machen, die fixierte Fläche der Decke und des Bodensvergrössern und somit die schwingende Fläche beider verkleinern.


    Da aber der wirklich schwingende Teil der Decke innerhalb der F-Löcher ligt, dürften die Eckklötze keinenvwirklich störenden Einfluss haben. Desweiteren müsdte nan ja noch die Abstrahlung der Schallwellen und die Interferenzen in hohlen Ecken bedenken, aber ich glaube da gaben andere Faktoren viel mehr Einfluss...


    Fakt ist: Weder klanglich noch konstruktiv (wenn über Aussenform gebaut ider frei aufgeschachtekt) braucht eine Geige Eckklötze. Mein Cello kommt auch ohne aus, und da sind noch mal ganz andere Kräfte am Werk. ;)


  • Fakt ist: Weder klanglich noch konstruktiv (wenn über Aussenform gebaut ider frei aufgeschachtekt) braucht eine Geige Eckklötze. Mein Cello kommt auch ohne aus, und da sind noch mal ganz andere Kräfte am Werk. ;)


    Deinem Fazit stimme ich zu. Die Eckklötze sind bei geschlossener Geige nicht notwendig. Sie geben aber
    Stabilität durch mehr Klebefläche und geben dem Kranz beim Öffnen auch Stabilität.


    Den Scherkräften an den Zargen würde ich nicht zustimmen. Der Deckendruck und die Bodenspannung heben
    sich auf, ohne Scherkräfte an die Zargen weiterzuleiten, selbst wenn die Zargen an den Seiten nicht verleimt
    wären, oben und unten, würde die Geige so bleiben.

  • Die Reifchen bis in die Spitzen der C-Bügel zu führen geht nur Schritt für Schritt: Befeuchten-Anpassen-Abspannen-Trocknen. Abnehmen-mit verdünntem Kleber grundieren- Kleber aufbringen-mit Zulagen abspannen-alles in kleinen Schritten.

  • Habe das Bild deshalb gebracht, da man hier sieht wie Reifchen ideal in den Eckklotz eingelassen oder an ihn hin geführt sind. Ohne Eckklötze muss man die Reifchen in die Ecken führen was viel mehr Arbeit macht und sie gerne brechen lässt. Sieht jemand der Arbeit an wann und von wem?