So gut kenne ich mich doch nicht aus. Wenn wir davon ausgehen, dass es kleine Dörfer sind, dann 1931 gab´s dort sicher kein Strom . Kasein-Kleber war damals nicht nur der gängigste, sondern auch lokal leicht produzierbar. Es gab damals ziemlich viele Fabriken, die Kasein-Pulver herstellten. Als Rohstoff also war Kasein sehr zugänglich.
Und- das waren die Jahre, wo viele Gegner der kommunistische Partei aus großen Städten in die entfernte Provinz deportiert worden sind. Kann durchaus möglich sein, dass einer Geigenbauer als "Konterrevolutionär" betitelt und deportiert war. Dann landete er in einem von vielen Dörfer und hat versucht sein Werk weiter auszuüben so gut es ging. So, als Hypothese könnte hinhauen, oder?
Russische Geige
- DeCa
- Erledigt
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Schöner Reparaturbericht, Chioccola! Danke, dass Du uns das alles so detailliert zeigst. Aber wieso wußtest Du, dass der Lack so gut ist, dass er das unbeschadet im Wasserbad übersteht? Woran erkennt man das? Pfiffige Idee!
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Da hast du ja wirklich eine Baustelle aufgemacht! Hut ab!
Ich hatte ja schon Bedenken meinen Riss ein wenig zu wässern. Du badest fast die ganze Geige im Wasser .
Ich würde die Reifchen neu machen, weil die wohl wirklich ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können.
Die Geige macht einen sehr verwirrenden Eindruck. Irgendwie glaubt man nicht, dass da ein Geigenbauer am Werk war, andrerseits würde wohl kein Autodidakt in der Art eine Geige bauen. Der hält sich normalerweise an die Bauart, die sich bewährt hat.
Die eingeritzten Zargen sollten wohl wirklich das Biegen erleichtern. Ein Biegeeisen war da ziemlich sicher nicht vorhanden.Ich wünsche dir viel Erfolg und bin sehr gespannt, was da am Ende bei raus kommt. Wie sie klingt vor allem.
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Habe mich erst mit Pinsel und lauwarmen Wasser vorgetastet bis ich merkte dass der Lack so stabil ist.Dann nur 4 min. In sehr heißem Wasser und natürlich nur eine Seite. Dann Zarge einspannen und trocknen. Wenn die Zarge ausgehärtet ist ( 4h ) andere Seite.
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Decke und Boden sind auch sauber und auf Helling aufgespannt. Morgen geht’s weiter.
a la prossima volta. -
viel ist heute nicht passiert. Habe Reifchen geschnitten und gebogen und an unseren Freund "Stefan" gedacht der wohl kein Biegeeisen hatte. Ich glaube aber, dass er mehrere Geigen gebaut hat nicht zuletzt weil er der Geige wohl zusätzlich eine Kasein-Grundierung verpasst hat und der Lack so super hält. Risse in Decke und Boden hat sie auch nicht obwohl der Boden sehr dünn gearbeitet ist. Er war nur sehr einfach ausgerüstet.
Es war die Frage wie ich mit dem Wideraufbau anfangensollte wenn ich die Zarge Decke und Boden ordentlich anpassen will. Ich habe mit Zwingen die Geige trocken (d.h. ohne Leim)
zusammengebaut und Zarge da und dort nur 1mm gekürzt um möglichst gleiches Raumvolumen zu halten. Dann habe ich vorne angefangen, den Hals nur straff eingesetzt und noch nicht mit dem Oberklotz verleimt. Somit kann ich släter noch modifizieren. Ich schachtele die Geige einfach auf dem Boden auf. Die Zargenteile lassen sich nur schwer nachbiegen.Der sehr kleine Oberklotz hat zwei kleine Dübellöcher zur Peilung gegen den Hals die ich wieder nutze. er passt stramm und sauber auf den Hals. Ein abgebrochnes Stück der Halsnut füge ich wieder an. Der rustikale Unterklotz hat eine sehr grobe Bohrung, Stefans Handbohrer war nicht der Beste
Die Zarge im Halsbereich sitzt bündig und die ersten Reifchen ohne Ecklötze passen auch. Durch die festsitzenden Reifchen wird die Decke besser schwingen. Der Zargenafbau wird länger dauern wie ein Neubau. Bilder folgen.
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Bilder:
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Bilder
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Baue die Reifchen immer nach dem Einpassen derZargenstücke ein damit ich Zargen noch etwas während dem einkleben korrigieren kann. Das fixieren des Reifchens gegen den Boden ist etwas aufwendig.
Bis bald -
Bild Nr. 28 ist ja super! Ne optische Täuschung, - ich dachte erst, Du hast die Zargen auf links gedreht und aufgeleimt.
Sehe ich das richtig, dass Du die Zargen ohne jeglichen Druck von oben aufleimst? Ist das bei so einem alten Schätzchen dann sicher, dass überall Holz auf Holz dann verleimt ist?