Alte Geige aus Böhmen

  • Hallo Braaatsch,
    also, hier muss ich widersprechen: zu laut ist zu laut, egal wie gut der Klang ist. ;)
    Somit käme diese Geige schonmal nicht in Frage...
    Und wie ist die andere so? Hat sie einen schön schlanken Hals??? :) Wie ist der Klang?


    Hallo Fiddler,
    deine chinesische Geige klingt ja eigentlich genau nach dem was ich suche bzgl. des Klangs... Meine jetzige ist ja auch nicht sehr laut, sie ist allerdings auch nicht sonderlich modulationsfähig würde ich sagen. Eine vernünftige, aber einfache Geige eben. Wobei ich davon ausgehe, dass sie deutlich günstiger war als deine.


    Einen schönen Mittwoch euch! :)


  • Hallo Fiddler,
    deine chinesische Geige klingt ja eigentlich genau nach dem was ich suche bzgl. des Klangs... Meine jetzige ist ja auch nicht sehr laut, sie ist allerdings auch nicht sonderlich modulationsfähig würde ich sagen. Eine vernünftige, aber einfache Geige eben. Wobei ich davon ausgehe, dass sie deutlich günstiger war als deine.


    Ich habe die mit etwas Glück für 140,- € bei ebay erstanden. Plus 70,- € Versand und 20,- € Zoll.
    Ich würde die Geige aber auch für 1000,- € nicht hergeben. :)

  • Naja, es gibt ja auch noch einen Unterschied zwischen "laut" und "zu laut". Und wenn eine Geige gut anspricht, dann kann sie bei entsprechender Bogentechnik und entsprechendem Bogen auch recht laut werden. Aber es gibt eben Geigen, die vom Klang her auch wunderbar klingen wenn sie relativ laut sind, und es gibt Geigen, die sind leise und dennoch unerträglich. Vieles kann man mit den passenden Saiten regeln, und auch der Spieler kann seine Bogentechnik anpassen. Das, was das eine Instrument braucht, um anzusprechen, ist für ein anderes schon zuviel. Da braucht man manchmal ein paar Tage und ist nicht nur das Instrument, sondern eben das Zusammenspiel zwischen Spieler und Instrument. Wenn man eine eher "schwerfällige" Schulgeige gewöhnt ist, und dann in ein gutes Orchesterinstrument so richtig reinsägt kann das nach hinten losgehen. Ob das bei Dir so ist weiss ich nicht, aber da habe ich schon Leute erlebt da dachte ich gleich ist er durch die Decke durchgehobelt. ;)


    Also, ich sollte besser schreiben: "Die Geige spricht gut an." Sie ist kein "Schreihals". ;)


    Was den Klang betrifft: Der ist immer subjektiv. Da kann ich tausend Sachen schreiben- und Du kannst sie ganz anders empfinden. Und wenn man statt PI-Saiten weiche schlanke Saiten aufzieht, kann sich der Klang auch verändern. Wenn Du statt wie ich einen Arcus Bogen einen Holzbogen spielst, kann das wieder anders sein.


    Halsdicke: Das ist nicht der alleinige Faktor. Das ganze "Handling" muss stimmen, der Gesamteindruck. Die alte Vogtlandgeige ist recht zierlich. Die neuere auch nicht klobig, "normal" eben. Und eine dritte, die auch zum Verkauf steht hat einen ausgesprochen schmalen Hals, ist aber klanglich meiner Meinung nach nicht das, was Du suchst. Kann ich Dir aber auch zuschicken.

  • Hallo Fiddler,
    okay... meine war doch teurer... ;)


    Hallo Braatsch,
    jetzt bin ich aber neugierig: Was suche ich denn klanglich??? :D
    Was ist das denn für ne Geige, diese dritte?


    Hm... bin mir nicht sicher ob Lautstärke und Ansprache wirklich in dieser Form zusammenhängen? Möglich ist es.
    Was ich z.B. aber ganz sicher sagen kann: die böhmische Geige hatte eine wirklich SEHR leichte Ansprache, und sie war nicht unangenehm laut am Ohr. Nicht leise, aber auch auch nicht so, dass es einem das Trommelfell zerfetzt, wie ich es schon von manch anderen gedacht hatte beim Spielen von A- und E-Saite. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, sind dies aber meist auch insgesamt eher hart / oft fast scharf klingende Instrumente.
    Ich bin mir nicht ganz sicher, würde aber sagen, ich bin jemand, der mit eher wenig Bogendruck spielt. Müsste ich glatt mal meine Lehrerin fragen wie sie das einschätzt. (Ich spiele übrigens seit rund 4 Jahren, bin also schon noch Anfängerin.)

  • Na, wie ich schon schrieb... Der Klang hat verschiedene Eigenschaften. Also ob weich, süss, rauh, scharf,.... Und dann kommt die Ansprache des Instrumentes dazu und die Lautstärke. Ansprache meint ja nicht nur Lautstärke, sondern auch „Reaktionsschnelligkeit“ des Instrumentes. Es gibt auch sehr gut ansprechende Instrumente, die leise und fein klingen.


    Das ist alles ein sehr komplexes Thema, auch und wie beim einzelnen Instrument der Klang verbessert werden kann, wie Spieler und Instrument zusammenpassen etc.


    Daher nützt Dir eine Klangbeschreibung selten etwas. Es kann zwar so die Richtung angegeben werden, aber für viele Klangeigenschaften fehlen mir die Worte, weil man so unglaublich viel hört, aber eben mit „süss“ oder „rauh“ nicht alles gesagt werden kann.

  • Also mein Kind Spiel seit 5jahren Geige. Einmal die Woche Einzel Unterricht und einmal die Woche eine Stunde in der Gruppe mit Cello Bratsche, Contrabass. Üben tut sie jeden Tag ca. 20 Minuten ( wenn nicht geht sie abends Barfuss zu Bett). Zum Spielen von Bethofens 5 sind wir noch ein paar Jahre entfernt. Da genügt die Geige die sie jetzt hat. Ich Frage mich hier so langsam ob hier ein Geigen Talent schreibt und jeden Tag Stunde um Stunde übt. Oder ob hier die Suche nach einem besseren Instrument einfach zu früh ist da die Bögen und Grifftechniken noch gar nicht vorhanden sind um das können einer Geige heraus zu finden. Sag uns doch Mal welches dein schwierigsten Lied ist was perfekt auf der Geige gespielt werden kann.

  • Hallo Braatsch,
    da hast du schon recht, es ist schwer einen Klang zu beschreiben, das merke ich mittlerweile auch. Vielleicht ist das auch mit ein Grund dafür, dass ich so schlecht beschreiben kann, was ich eingentlich suche. :)


    Hallo Abalon,
    wenn du der Meinung bist, dass die Geige deines Kindes ausreicht, ist doch alles gut. Ich habe nie behauptet, dass ich zu gut für meine Geige bin oder dringend eine neue BRAUCHE. Sondern, dass ich gerne eine bessere MÖCHTE. Und da spielt es keine Rolle, auf welchem Niveau ich spiele. Selbst wenn ein Totalanfänger auf einer richtig teuren Meistergeige spielen würde... na und? Wäre da irgendwas falsch oder schlimm dran? Außerdem, mein Budget beträgt 3.000 Euro, nicht 30.000! Wir bewegen uns hier also ganz klar noch im Bereich der Schüler-/Manufakturgeigen.
    Welches mein "schwierigstes Lied" ist, welches ich spielen kann, schreibe ich nicht - es ist nicht relevant.

  • Liebe Matilda es ist natürlich deine sache, ab wann eine geige angeschaft wird mit den vielen anforderungen die die Geige haben soll. Nur wenn man eigentlich Spieltechnisch weit davon entfernt ist leise oder laut, Kräftig oder Zart, schnell oder langsam den Klang zu modellieren, muß es doch erlaubt sein zu fragen warum hier ein 100 PS Motorrad die wunsch maschine ist die man fahren möchte, obwohl wenn man gerade erst den Mofa Führerschein hat. Ich frage mich deshalb da bei diesem Niveou man doch garnicht in der lage ist den gewünschten klang zu spielen. Und ich glaube auch das, das der Grund ist warum keine der bisherigen Geigen die richtige war. Eine geige die jetzt mit deinem können eher schrecklich klingt kann zu einem späteren zeitpunkt das maß aller dinge sein. Ich habe irgend wo gelesen das die geige für eine sehr lange Zeit werden soll. Mein Rat ist nicht zu früh die geige zu wechseln mit der man bisher ganz zu frieden war und ich würde den richtigen Zeitpunkt geduldig aussitzen bis das können die jetzige Geige überfordert.

  • Ich bin Berufsmusiker und kann behaupten- "zu laute" Geigen gibt es nicht. Man kann, bzw. sollte mit dem Klang umgehen können. Von leiseren Geigen ist schwer was rauszuholen, die laute kann man leicht dämpfen, Bogentechnik halt.
    Ganz was anderes ist eine schrille Geige. Da ist problematisch einen schönen Klang zu erzeugen, dämpfen-ja, einigermaßen was daraus basteln-ok, aber es ist den Aufwand nicht Wert.

  • Hallo Abalon,
    naja, wie ich vorher schon schrieb, für 3000 Euro bekommt man ja sowieso noch längst kein Spitzeninstrument. Daher finde ich, dass der Motorrad-Moped-Vergleich ein wenig hinkt. ;)
    Ich kann an meinem Wunsch, eine voller klingende Geige spielen zu wollen, nichts falsches erkennen.
    Richtig, ich spiele wahrlich nicht auf hohem Niveau, trotzdem klingen auch in meiner Hand gute Geigen besser als schlechte. (So wie sicher bei jedem anderen auch.)
    Und ja, es ist gut möglich, dass mir die Auswahl deutlich leichter fallen würde, wenn ich besser spielen könnte. Aber was ist so schlimm daran, viele Geigen zu testen? Ein Geigenbauer sagte zu mir, der Geigenkauf ist ein Prozess. Man sollte niemals die "erstbeste" nehmen, und man muss erstmal für sich selbst rausfinden, was man eigentlich sucht. Und auch was man nicht will. Außerdem, wo man was für welches Geld bekommt, also was im eigenen Budget realistisch ist.
    Und genau daran glaube ich auch. Ich muss definitv erstmal lernen, Geigen zu hören, zu unterscheiden, und bin damit auch schon ein gutes Stück vorangekommen. Bei meinem ersten Geigenbauerbesuch (ich bin alleine, also ohne meine Lehrerin hingefahren) fühlte ich mich ziemlich überfordert, habe 7 oder 8 Geigen angetestet - und nicht eine einzige zum Ausprobieren mitgenommen. Klar konnte ich Unterschiede hören und fühlen, aber was war jetzt eigentlich gut und was weniger gut?
    Mittlerweile sind so einige Monate (und Geigen) vergangen und ich weiß jetzt einfach viel besser worauf ich achten muss. Meine Lehrerin hat mir da auch sehr geholfen.
    Ich habe es ja nicht eilig, ich hab ja eine gut spielbare Geige daheim.
    Solange warten, bis ich besser bin als die Geige, wann auch immer das sein mag, möchte ich nicht, ich sehe einfach keinen Sinn darin. Es ist sicher auch etwas schöner, an und mit einer Geige zu wachsen, oder?
    Naja, und wenn sich in was-weiß-ich-wievielen Jahren herausstellen sollte, dass die Geige doch nicht die richtige/passende ist - dann ist es eben so und auch kein Beinbruch, dann sehen wir weiter.
    Wobei ich, realistisch betrachtet, sowieso kein sonderlich hohes Spielniveau mehr erreichen werde. Das ist auch okay für mich, ich hab eben erst mit Ü30 angefangen. Solange ich mich weiterhin verbessere - am Besten mit einer tollen, wohlkingenden Geige 8o - bin ich zufrieden!


    Hallo Karl,
    jetzt wo du es so schreibst, ist der Ausdruck "zu laut" wahrscheinlich wirklich nicht ganz passend. Treffender wäre hier für mich "sehr laut" (oder so). Und das ist sicherlich ein ganz individuelles Empfinden, bzw. Geschmackssache.
    Vielleicht bin ich da ja wirklich empfindlich, aber ich kann zumindest sagen, dass meine Lehrerin alle Geigen, die ich als "zu laut" empfunden habe eben auch sehr laut fand. (Und die ist ja auch Berufsmusikerin ;) )
    Ich habe oft gehört, das richtig gute Geigen sehr angenehm am Ohr sind (sicherlich nicht "sehr laut"), aber dafür sehr tragfähig und voll auf die Entfernung klingen.
    Meine Lehrerin hat so eine... die ist allerdings in einer völlig anderen Preisklasse, als ich es mir leisten kann. ;)