Farotti oder Winter & Schöner oder?

  • Ich wollte auch nicht auf Echtheit schließen vom Holz. Wenn man eine Geige zum Spielen kaufen will finde ich es aber furchaus einen relevanten Ansatzpunkt.
    Die Lacke sind auch abseits des Weißabgleichs unterschiedlich, gerade da er auch "kopiert" hat aber auch logisch.
    Ich halte sie nicht für echt, halte aber bzgl dieser Beurteilung andere für kompetenter als mich.
    Mich schreckt am ehesten die Form ab.

  • Also ich finde die Geige sehr schön der Zettel ist nicht von Farotti Celeste sondern von Farotto Celestino geb. 10.11.1905 er war allerdings zum Zeitpunkt als er die Geige hergestellt hat noch sehr jung. Da sich bereits über 140 leute die Seite angeshen haben und diese auch schon ein paar Tage alt ist, gehe ich mal davon aus das Sie nicht echt ist zumal hier anscheinend des öfteren mit Antiken sachen gehandelt wird. Bei so einer Geige stürzen sich förmlich die Fachkundigen Geigenhunter drauf und ich glaube das der Verkäufer zu viel Sachkunde besitzt im Vorfeld den Wert ab zu klären.

  • Danke für die vielen Einschätzungen! Den Einwand "Gier frisst Hirn" nehme ich besonders ernst. Wer die Geige kauft und dann zum Geigenbauer bringt: Wäre interessant, das Ergebnis hier einzustellen.

  • Jetzt wüsste ich aber noch gerne (möchte ja auch was lernen), warum die meisten hier die Geige nicht für echt halten:


    - Lack??
    - Form??
    - Zustand (wurde zu wenig gespielt)
    - Wahrscheinlichkeit (zu geringer Preis)
    - Bogen und Koffer


    Gerade zu den beiden ersten Punkten habe ich bis jetzt nichts einheitliches, bzw. konsistentes gelesen.

  • Ich denke, das Zauberwort heisst: Erfahrung.
    Die Profis haben schon viele echte Geigen gesehen und unzählige Fälschungen mit irgend welchen Zettel. Sei dies nun einfach für die Model Bezeichnung oder für die Täuschung ahungsloser Käufer.


    Anhand der Fotos können zwar viele Instrumente als Kopie oder eben nicht vom Meister selbst entlarft werden. Einige Geigen sind aber so gut kopiert, dass es Profis für die Analyse in Natura benötigt.


    Einige Profi Geiger lassen auch sehr gute Kopien von ihren Stradivaris oder Guarneris erstellen, da sie die teuren Instrumente nicht überall hinnehmen wollen. Diese Kopien sind dann auch locker 30'000 Wert. Wenn man bedenkt, dass das Original 3 Mio Wert haben kann. Dies als kleine Geschichte aus der Profi Geiger Welt. (Um es vorweg zu nehmen, ich gehöre nicht dazu).


    Um kein Missberständnis zu schaffen. Ihre genannte Geige gehört nicht zu diesen Meister Kopien.


    Wenn die Geige gut klingt kann 500 aber auch ein guter Preis sein sofern diese wirklich spielbereit ist.


    Im Geigenhaus kriegen sie wahrscheinlich eine neue Geige für dieses Geld. Bei Aliexpress wahrscheinlich schon für 300 Euro. Das sind dann gut ausehende Geigen aus China. Über den Klang kann man da so wenig sagen wie über das Model aus der Online Auktion.


    Gewissheit betreffen Klang einer Geige gibt es beim Geigenbauer.

  • Ich sehe das alles ein, und nehme von dem Teil Abstand.
    Trotzdem würde ich gerne ein bisschen von der geballten Erfahrung hier im Forum lernen. Was an der Form des Instruments, was an der Wölbung, was vom Lack spricht gegen die Echtheit? Es muss doch möglich sein, das zu verbalisieren, oder möchte man das nicht weitergeben (wäre für mich auch ok, wenn ich es weiß)?

  • Nein, das kann man eben nicht so einfach beschreiben. Vieles steht schon in den Kommentaren- für manche ist die falsche Form offensichtlich, für manche der Lack, für manche das Gesamtbild.... Man kann jahrelange (und in kanchen Fällen jahrzehntelange) Erfahrung nicht in drei Worte fassen.


    Um dieses Wissen zu erlangen, hilft es nur, soviele Geigen wie möglich anzuschauen, in der Hand zu halten, ein Gefühl dafür zu bekommen, hier im Forum mitzulesen.... und oftmals ist es auch ein Gesamteindruck, wo die Puzzleteile für sich genommen stimmen, aber eben das Gesamtbild nicht.

  • Zu nächst einmal fangen wir mit dem F löchern selbst ich habe nach solanger zeit nicht die erfahrung alle zu unterscheiden ob Amati, Stainer, Stradivari, Ruggeri und wie Sie alle heißen zu unterscheiden. In dem Fall nehme ich Ein Buch zur hand, so wie es für den Zettel auch getan habe. Das Buch heißt Italienische geigenbauer von Karel jalovic. Gebraucht selten zu haben aber teuer.
    Es ist aber nur eine kleine Hilfe, wenn man so viele Blindgänger gekauft hat wie Ich wird man immer skeptischer und liest sich den Text genau durch und schaut was sonst noch verkauft wird. Wenn einer viele geige Verkauft mit tollen zetteln, kann man davon Ausgehen das er die Sachlage vorher geprüft hat. Wie in diesem Fall. Keiner verschenkt mal eben 30000€. Wo bei ich nicht ausschließen möchte das es diese Fälle auch gibt aber nicht bei einem Fachmann. Und wenn Sie die ersten reinfälle gekauft haben dann werden Sie sich auch die Bücher kaufen und viel lesen und vergleichen. Bis dahin vergehen wie bei mir fast 2 Jahre.
    Und einiges an Geld habe ich als lehrgeld gezahlt, dafür hätte ich beim geigenbauer eine Top Violine bekommen. Und weil das Thema so schwer ist, ist der rat einen Geigenbauer zu Rate zu ziehen ein Wirklich guter Rat den man beherzigen sollte.
    Und zum schluss sei gesagt, wer geigen ins Internet stellt, weiß auch wie man bei google nach einen geigenbauer fragt und schon kennt man den Wert einer geige wenn es ein Original ist.