Liebe Geigenfreunde ich brauche eure Hilfe

  • abalon, "wir" reden hier nicht über eine uralte Meistergeige. Im Gegenteil, so wie ich den Thread hier lese, bist du der Einzige, der von dem Alter und der Originalität des Instrumentes wirklich komplett überzeugt ist.


    Ich würde daher raten mal mehrere Geigenbauer auf die Geige schauen zu lassen, bevor du da gross was investierst. Du hast da eine lustige Geschichte zusammengesponnen, um zu zeigen, wie unwahrscheinlich die Möglichkeit "Kopie-Restauration in diesem Umfang" ist. Aber die Geschichten, dass jemand eine Geigenkopie für ein Original hielt und tierisch Geld investierte, sind eben nicht selten. Und vielleicht bist du auch gerade auf demselben Dampfer.


    Von Bildern ist die Geige schwwr einzuschätzen, und ich bleibe skeptisch (das spart viel Geld), und klar, eine Schätzung in Natura ergibt vielleicht, dass ich total falsch liege. Aber vielleicht eben auch nicht- lass mal ein paar Leute draufschauen, bevor du viel Geld reinsteckst.

  • Lieber Braaatsch wie ich schon schrieb, gebe ich euch in allen belangen recht skeptisch zu sein.
    Und natürlich werde ich kein geld verbrennen nur um mir Persönlich zu bestätigen was ich ja eigentlich noch gar nicht weiß.
    Aber, und das ist eben auch noch nicht bestätigt, kann es ein original sein,
    was mich natürlich freuen würde. Und da ich nicht unnötig Geld verbrenne, ich kriege dann Ärger mit meiner Frau, möchte ich vorher wissen ob Sie klingt oder nicht. Wie oft fällt der satz im Forum das den Wert einer Geige zu Großen teil der Klang ausmacht, egal ob Meister oder Manufaktur.
    Und wenn Sie super Klingt spielt es keine Rolle, naja nur noch bedingt, ob Sie groten alt ist oder nicht.
    Aber, und ich glaube da spreche ich jedem Sammler aus dem Herzen, eine Geige mit einem alter jenseits der 200 jahre hat doch was.

  • Jepp, so eine wirklich alte Geige ist schon was Feines! ;)


    Thema Klang: Die alten Instrumente sind für Saiten mot wesentlich weniger Saitenzug gebaut worden. Früher hatte man Darmsaiten, und die Stimmung lag bei 415 statt 440 Hertz (die Normstimmung gibts erst seit den 30ger Jahren...)


    Zur Klangeinschätzung bei alten Instrumenten rate ich daher, weiche gute Saiten ohne viel Saitenzug zu nehmen, und verschiedene Stimmungen zwischen 415 und 440 Hertz zu testen.


    Ansonsten können moderne Saiten plus moderne Stimmung so eine alte Geige einfach erdrücken, und der Klang ist farblos, schreiend, oder rauh.

  • Sie klingt zwar nicht schlecht aber eben nicht so als das es mir gefallen würde.
    Ich vergleiche sie mit der Conservatory oder mit der Arthur Teller Geige.
    Und es fehlt mir ein wenig die wärme im Klang. Singen tut sie sofort und hat auch eine guten nachhall.
    Aber die, ich nenn es mal freqenz ist sehr kalt und schrill. Ich werde mir Saiten wie du auch schon gesagt hast mit Nylonkern in der Weichen Ausführung kaufen. Ich glaube auch das es besser passen wird, potenzial hat sie auf jeden Fall. Und in Irgend einen Thread hatte ich gelesen das man sich an einen Klang gewöhnen kann und Ihn dann gut findet.
    Ich Glaube ich sollte Sie momentan nicht Spielen um dem nicht zu erliegen. Der erste Eindruck ist meistens der Richtige. Ich frage mich allerdings ob die e Saite dann auch weicher klingt, da es ja eine Stahlsaite bleibt oder gibt es auch dort alternativen.

  • Vermutlich muss sie klanglich etwas eingestellt werden. Ich würde auch mal den Stimmstock weiter vom Steg wegrücken, da sollte der Klang weicher werden. Auch wenn sie lange gelegen hat, kann es sein, dass sie nach einer gewissen Einspielzeit noch etwas weicher wird, bzw. der Klang Farbe bekommt.


    Es kann aber auch gut sein, dass das Stimmfutter da eine Rolle spielt. Versuchs mal mit verschiedenen Stimmstockpositionen.


    Kann aber auch sein, dass es so ist wie es ist....und so bleibt.


    Ob sich das Ohr an den Klang gewöhnt...? Ich würde sagen eher nicht. Zumindest nicht, wenn man parallel noch andere, besser klingende Instrumente spielt und /oder hört. Was ich eher vermute, dass man beim "lange auf einem Instrument spielen" die Bogentechnik findet, die das Instrument "mag", und sich quasi "arrangiert". Wenn man so manchen Profi auf den übelsten Sperrholzkisten spielen hört, weiss man, wieviel Bogentwchnik und Kenntnis der individuellen Stärken und Schwächen des Instrumentes ausmachen.

  • Ach, Abalon, Foren-Ass und Schrottsammler (Spaß) :*


    Du hast so viele Geigen, da wirst du dich kaum an den Klang einer einzigen gewöhnen. Die Gefahr
    besteht natürlich nur, wenn man jahrelang immer nur auf der selben spielt.


    Ich halte diese Geige für authentisch alt. Wie alt ist schwer zu sagen, über 100 Jahre sicher, eher
    so Mitte 19. Jhd.; oder älter, aber man weiß es natürlich nicht.


    Die E-Saite gibt es auch Alu-umwickelt, bringt klanglich aber nichts, nach meiner Erfahrung.
    Die „Wärme“ kommt vielleicht mit der Zeit etwas, schwieriger finde ich das Gegenteil, wenn die
    Geige „dumpf“ oder gedämpft klingt.


    Ich habe eine Geige von ca. 1790, der Klang überzeugt mich nicht, obwohl mein Opa damit
    sein halbes Leben verbracht und erfolgreich gespielt (und Geld verdient) hat. Habe ich hier
    schon mal vorgestellt: http://artemedia.de/Geigen/Johann Josef Stadelmann/index.html
    Sie ist völlig anders als die „normalen“ Bauformen der ital. Schule. Wenn ich an meiner normalen
    Billig-Geige, die ich momentan spiele, den Dämpfer so halb drauf habe, klingt sie ähnlich. Das
    ist dann doch enttäuschend. Aber als Kind habe ich auch die alte benutzt, und viele Geiger, Lehrer
    usw. haben damals einen guten Klang bescheinigt.



    P.S: Inzwischen hat Braaatsch geantwortet .. da sind wir ja ganz einer Meinung, was das Einspielen
    angeht. Das mit dem Stimmstock dachte ich mir auch schon, aber eher als letzte Feinheit.