Liebe Geigenkenner, was ich herausfinden kann, für diese Geige? Was können Sie mir über diese Geige sagen?

  • Wahrscheinlich deutsche Geige, die für den englischen Markt produziert wurde.
    So um 1920-1950.
    3875 war wohl die Stücknummer.
    Evtl. Model Guarnerius.
    Um 1745 konnte niemand gegen 4000 Geigen produzieren ;)


    Im aktuellen Zustand 150 und bei guter Aufarbeitung 350.
    Ich glaube die Geige hat nicht einmal echte Einlagen (purfling)
    Optisch schön auf alt gemacht.


    Diese Geigen wurden oft so gemacht, dass sie gut aussehen und alt wirken, jedoch nicht wirklich gut im Klang sind.
    Gerne lasse ich mich eines besseren belehren.

  • ich halte das purfling für echt da auf dem Boden deutlich zusehen ist das der lack entlang der Einlage abgeplatzt ist.
    Die läst darauf schließen das die geige vielleicht einmal geöffnet wurde.
    Auch hat Sie eine schöne Flammung die sich in der Geige wieder spiegelt.
    Beim zettel in der geige bin ich mir unschlüssig. Eigentlich sollte da wo das papier fehlt ein helleres Holz zum vorschein kommen es sieht aber genauso alt oder neu aus wie der Rest. Das könnte heißen der zettel wurde sehr früh an dieser stelle entfernt oder er wurde erst viel später eingeklebt oder die Geige ist nicht besonders alt.

  • Meiner Meinung nach ist das wieder eine der zahlreichen sächsisch-böhmischen Geigen, welche um 1900 herum gebaut wurden. Man wollte die Geige damals schon "alt und wertvoll" erscheinen lassen, und da hat man sich eben mal für ein "Siegel" entschieden (kommt auch öfters mal vor...).


    Wert hängt vom Klang ab, einen historischen Wert hat das Instrument unabhängig davon kaum. Am Besten bei Ebay ab 1 Euro einstellen, und hoffen, dass sich Liebhaber finden.

  • Meiner Meinung nach ist das wieder eine der zahlreichen sächsisch-böhmischen Geigen, welche um 1900 herum gebaut wurden. Man wollte die Geige damals schon "alt und wertvoll" erscheinen lassen, und da hat man sich eben mal für ein "Siegel" entschieden (kommt auch öfters mal vor...).


    Wert hängt vom Klang ab, einen historischen Wert hat das Instrument unabhängig davon kaum. Am Besten bei Ebay ab 1 Euro einstellen, und hoffen, dass sich Liebhaber finden.


    Das hat vesas aber ganz anders gesehen und die Geige für 1600.- Franken eingestellt :(
    Bin jetzt bei dieser Preisgestaltung mal sprachlos.

  • Manchmal, aber auch nur manchmal sehen wir eben nicht die Dinge die andere sehen. Und manchmal, aber auch wirklich nur manchmal hat man das gefühl das die Meinungen schon lange bevor gefragt wurde vorhanden waren.
    Und manchmal,wirklich nur manchmal macht das ein und die selbe Person.

  • Und aus zuverlässiger Quelle weiss ich auch, dass manche Verkäufer auch
    eine Massenprodukt-Geige als Meistergeige anpreisen und die Umrüstung
    dieser sehr Amateurhaft umsetzen. Ich will da keine Namen nennen.
    Ich kann aber potentiellen Käufern raten, die Hände davon zu lassen.
    Aber schlussendlich muss jeder selber damit klar kommen (Verkäufer und Käufer).

  • Ja, ich hatte schon die Vermutung, dass es sich wieder um die "personifizierte Unschuld" eines Händlers handelt. Aber was soll's. Sowas funktioniert eben, solange es Leute gibt, die meinen, schlauer als der Verkäufer zu sein und das grosse Schnäppchen wittern. Dann wird eben drauflosgekauft, und man steht am Ende mit wertlosen Instrumenten da. Entweder man hat Ahnung von der Materie, dann kann man online/Flohmarkt/von privat schon manches Schnäppchen machen- oder man geht zu einem Geigenbauer/Händler, der ein Umtauschrecht und in gewissem Rahmen Garantien abgibt, und mit seinem guten Namen bürgt.


    Aber wer von uns hat eigentlich noch kein Lehrgeld bezahlt… :)


    Der Händler will eben nur sicherstellen, dass er nicht zu billig verkauft, es könnte sich ja um eine teure Geige handeln. Und dabei sollen wir ihm helfen. Ob er dabei einen anderen über den Tisch zieht, ist ihm egal. Das ist jedenfalls kein schöner Charakterzug, aber mit seinem Gewissen muss jeder selber klarkommen.