Ich bitte um eure wertschätzung

  • Zum Wert gilt hier 1:1 das, was ich in einem anderen Thread schrieb, deswegen habe ich das einfach mal kopiert:


    "Ich kenne mich mit französischen Instrumenten nicht sonderlich aus, aber Breton Brevete war meines Wissens nach eine Manufaktur, die unterschiedliche Qualitäten geliefert hat. Davon sind einfache Geigen, manche Fälschung, und offensichtlich auch sehr schöne Exemplare wie Deine im Umlauf. Der Wert ist eben so wie bei allen Geigen im freien Fall, und da kann man ohne Klangeinschätzung einfach nix sagen. Letztendlich ist eine Geige immer so viel wert, wie ein Käufer bezahlt. Und je mehr auf dem Markt ist, desto kleiner werden die Preise. Und der Klang spielt eben für den Käufer in dieser Preislage eine grosse Rolle, einen klangunabhängigen Sammlerwert/Kunstwert hat eine Manufakturgeige eben nur bedingt. Das, was man im Internet findet, ist im Allgemeinen eine recht realistische Einschätzung, zumindest wenn man von den Verkaufspreisen ausgeht (und nicht das, was manche Leute "haben wollen")."


    Ersetze einfach "französische" durch "sächsische" Manufaktur, sinngemäß gilt für deine Geige das Gleiche.


    Zu den "Zertifikaten": Diese "Wertbestätigungen" sind subjektiv (zumindest bei Manufakturgeigen, für Meisterinstrumente kann man sich an Auktionsergebnissen bzw. der einschlägigen Literatur (Fuchstaxe) orientieren), und spiegeln normalerweise den Wiederbeschaffungswert bzw. Versicherungswert wider. Sprich, da wird schon mal deutlich mehr angesetzt, damit man bei Reparaturen, die von der Versicherung bezahlt werden, Spielraum hat (z.B. wann ist es ein "Totalschaden" und die geliebte Geige wird somit nicht mehr repariert), oder damit man sicher sein kann, bei Verlust für diesen Preis zeitnah ein gleichwertiges Instrument beim Geigenbauer zu bekommen. Damit ist NICHT der Wert gemeint, den man als Privatverkäufer auf dem freien Markt erzielen kann (=was der eigentliche, wahre Wert ist).


    Deine Geige ist ein sehr schönes Instrument, aber viele "Chinesen" sind das inzwischen auch. Und bei Ebay werden wunderschöne Instrumente, teilweise aus Markneukirchener Meisterhand, für 500 Euro und weniger verkauft. Wenn die alle so wahnsinnig viel wert wären, würden die Geigenbauer doch Ebay komplett leerkaufen, um die Geigen dann für 2500 zu verkaufen….

  • Lieber Abalon


    Du solltest es doch besser wissen. Artikel mit Wunsch Preisen bleiben auf der Bucht oft unverkauft liegen.
    So von Jäger zu Jäger ;) Ausserdem weisst du ja selber, was DU dafür im Internet ausgegeben hast!


    Ganz ehrlich gefällt mir die Geige recht gut.
    Bei über 500 würde ich dann doch einem anderen den Vortritt lassen, wenn nicht schon viel früher.
    Dafür gibt es einfach zu viele davon und bei Franzosen oder Italienerinnen ist der Wiederverkaufswert eher gewährleistet.
    Da kann man auch mal ein paar Euro mehr springen lassen. Schade, dabei sind die alten deutschen Geigen zum Teil recht gut.
    Es wurden einfach zu viele davon gemacht, was den Preis ungerechtfertigt in den Keller gerissen hat.
    Ich bin davon überzeugt, dass auch die deutschen Geigenbauer von heute darunter etwas leider.

  • Naja, man hat immer einen wunsch Gedanken, der meist nicht in Erfüllung geht.
    Was mich aber immer noch stark beeinflust ist das Wissen was für eine Arbeit in der Geige steckt so wohl Heute als auch damals.
    Bei dieser Geige ist auch das Innenleben mit sehr viel Handwerklichen Geschick hergestellt worden, abgerundetet Riefchen, saubere Eckklötze, geglätetes Holz usw.
    Und natürlich freut mich so was zu sehen da ich ja auch schon andere Blender gesehen habe. Es ist eben Qualität und vielleicht bin auch einfach zu altmodisch, Qualität hatte schon immer einen anderen Preis. Dabei glaube ich das es keine Große Rolle Spielt ob Meister oder Meisterlich gefertigte Manufaktur. Nur, und da habt Ihr alle Recht, man muß jemanden finden der den Unterschied kennt und auch bereit ist einen Preis dafür zu bezahlen. Und wie immer ist bei diesen Instrumenten der Klang entscheidend der aber über ebay und co nicht vermittelt werden kann.

  • Geigen sammeln, restaurieren, spielen,….ist ein tolles Hobby. Oder eine Leidenschaft. Das macht ungeheuer viel Spass, ist interessant, und dekorativ sind die Geigen auch noch. Also, alles in allem etwas, wofür man durchaus Geld ausgeben kann. Wie übrigens für jedes Hobby.


    Nur von dem Gedanken, dass man damit gross Geld verdienen kann, muss man sich eben verabschieden.


    Und das Reitpferd der "höheren Tochter", die Tennisstunden des Filius oder der Unterhalt eines Oldtimers oder einer gepflegten Briefmarkensammlung kostet auch Geld.


    Bei den Geigen hat man zumindest die Gewissheit, ein bisschen Kulturgut zu bewahren und u.U. weiterzugeben. Betrachte Dich doch einfach als eine private Aussenstelle der Deutschen Stiftung Denkmalschutz :) , zum Segen aller retten die alte Gemäuer, und fragen auch nicht, ob es sich finanziell "lohnt".

  • Ich habe herzhaft gelacht :D und ja die idee eine Deutsche Stiftung zur Rettung des Kulturguts der Geige ist garnicht so
    abwegig. Vielleicht könnten dann auch Fördermittel beim Bund und den Ländern und der EU fließen.
    Schließlich wird ja alles geregelt. Ich erster Vorsitzender ?( , Braaaatsch Stellvertretter und Repräsentant :rolleyes: , Violix weil er immer so fleißig ist Kassenwart und Schriftführer :sleeping: .
    Und schon sind Gelder im Überfluss vorhanden. Upps meine Frau hat mich gerade geweckt!
    Tschuldigung ich muß meine Hausarbeit erledigen, vielleicht findet Ihr einen anderen ersten Vorsitzenden :D