Artur Teller wer weiß was über diesen Geigenbaumeister

  • Vielen Dank dann bin ich ja beruhigt, und es ist wirklich erstaunlich das die Geige Zeit braucht um Ihr Potenzial zu Entwickeln, nur frage ich mich wie machen es die Geigenbauer wenn Sie eine Geige verkaufen die Lange im Regal lag. Der sie Spielt weiß doch noch garnicht was Ihn noch Klanglich erwarten könnte.
    Und das immer mit dem Hintergrund das der Klang doch auch Hauptbestandteil bei der Preis Findung ist.
    Gibt es hier noch ein Trick oder Geheimnis?

  • Vvbasti, was meinst Du mit "stehengelassener Stimme"? Daß man
    vor langer Zeit, im Entwicklungsstadium der Geige, auch mit "stehengelassener
    Stimme" "experimentiert" hat, ist mir wohl bekannt, ist mir in der gängigen
    Geigenbauliteratur ansonsten aber nie wieder begegnet. Gibt es das doch hier
    und da, oder hast Du Dich vertippt und meintest eigentlich "stehengelassenen
    Bassbalken"?

  • Leider gibt es keinen trick. Und ja das ist wirklich ein problem. Nur zum glück ist die klangveränderung immer zum guten. Und die gb müssen die instrumente auf einem level bauen wo sie auch nicht vollkommen eingespielt einen käufer finden. Heißt die instrumente müssen jung schon sehr gut sein. Und werden ausgewachsen einfach noch besser. Ein greslich blechernes instrument kauft ja keiner und hofft auf besserung.

  • Sorry stehen gelassene stimme.... wer schreibt denn sowas


    Schau mal auf die uhrzeit (-; Dilierium !


    Meinte selbstverständlich stehen gelassener bassbalken.
    Habs korregiert mann mann mann.
    Das war (wenns hirn kurz pause macht)


    Da ist meist die ganze decke auch etwas stärker gelassen. Und die brauchen aus meiner erfahrung richtig lange, entwickeln sich aber machmal unheimlich.
    Meine spielgeige ist von der bauart die einfachste in meiner sammlung. Aber klanglich wirklich unheimlich gut.
    Habe nur zwei weitere favoriten die aber aufgrund Ihres weit tragenden volumens zum üben ehr ungeeignet sind.
    LÄRMBELÄSTIGUNG
    Für zuhause nehm ich immer meine sachsen Fiedel, unheimlich weicher ausgeglichener klang.

  • Ja, das mit dem Einspielen.... Eins meiner Instrumente hat offensichtlich Jahrzehnte irgendwo herumgelegen. Als ich es beim Kauf probespielte, kam nix. Kaum Ton, nur Geknarze. Aber die Wirbel waren bis Anschlag abgenutzt, und das Instrument war rissfrei, daher habe ich damals trotzdem zugeschlagen. Je nach Spielfrequenz, Spieldauer und "Einspielsystematik" (z.B. bevorzugt Lagen spielen, die schlecht ansprechen) und Deckendicke dauert es unterschiedlich lange, bis da wieder was kommt. Betreffendes Instrument ist ein sächsisches Manufakturprodukt mit sehr dicker Decke- einfach spricht es nicht an und wird es nie, aber wenn man die Kniffe kennt hat der Ton "Substanz", ohne laut oder schrill zu sein, auch in den höheren Lagen. Die Wirbel haben nicht gelogen ;)


    Also, spielen, spielen, spielen. Dafür ist es dann eher kontraproduktiv, wenn man zu viele Instrumente hat, man kommt dann kaum noch hinterher... ;)



    Also wie schon gesagt, ich habe nur gegenteilige Erfahrungen. Beispiele:


    Ich kam an eine Geige, die seit mindestens 20 Jahren nicht mehr gespielt war, sie war gebrochen (Hals ab, Griffbrett ab, Sattel fehlt..).
    Als ich die zusammengeklebt hatte, klang die auf Anhieb (!) besser als meine bisherigen Geigen.
    D.h. nicht unbedingt besser, aber sie spricht besser an und klingt feiner auf D und A.


    Wie gesagt, auf Anhieb. Ich hab auch gar nicht lange rumgemacht mit Stimmstock-Position und so.
    Nur repariert, die Uralt-Darmsaiten weg, Dominant drauf und fertig.
    Wenn man Geigen nach Jahrzehnten erst einspielen müsste, damit sie gut klingen, wäre das nicht möglich.
    Vielleicht habe ich da eine Wunder-Geige erwischt? :rolleyes:


    Auch wurden schon Konzerte auf nagelneuer, nicht-lackierter Geige gespielt. Und der Klang wurde als
    hervorragend beschrieben.


    Das heißt nicht, dass eine Geige nicht noch besser werden kann. Aber dass eine Geige, die bei der Probe
    schon nicht gut klingt, durch Spielen so viel besser wird, ist unwahrscheinlich.
    Da müsste man ja gar nicht mehr probespielen, wenn man jede Geige durch Spielen zu gutem Klang verhelfen
    kann.


    Dass so etwas mal passieren kann, glaube ich schon. Ist aber doch wohl ein Einzelfall.





    Und

  • Zitat Website: http://www.fine-violins.eu/ind…eit-nbsp~einer-nbsp~Geige


    Ein neues
    Instrument benötigt eine gewisse Einspielzeit. Dieses Wort schreckt
    einige Musiker davon ab, ein neu erbautes Instrument zu probieren.
    Einspielen - was ist das eigentlich?


    Beim Bau eines neuen Instrumentes (Korpus) werden nach und nach
    verschiedenste Holzteile zusammengefügt. Insbesondere der Zargenkranz
    kann unter Umständen eine gewisse Eigen- und Restspannung besitzen, da
    die Zargen unter Hitzeeinwirkung, vorsichtig per Hand, auf ihre spätere
    Form gebogen werden. Obwohl ich versuche möglichst spannungsfrei zu
    arbeiten und die Zargen 4 - 5 mal biege und nachbiege, so dass sie sich
    nicht mehr aus ihrer gewünschten Form zurückbiegen, entstehen beim
    Verleimen des Korpus Spannungen.


    Werden dem neuem Instrument zum ersten Mal Saiten aufgezogen,
    ergeben sich noch ganz andere Kräfte- und Spannungsverhältnisse. Der
    Saitendruck wirkt nun zusätzlich auf den Korpus bzw. das gesamte
    Instrument ein. An den Saitendruck und die durch die Schwingungen der
    Saiten erzeugten Druckverhältnisse muss sich ein neues Instrument in
    den ersten 14 Tagen erst einmal "gewöhnen". Erst nach dieser Zeit haben
    sich die neuen Druck- und Spannungsverhältnisse grundlegend
    stabilisiert.


    Bei alten Streichinstrumenten ist dies nicht der Fall - es sei denn
    das Instrument wurde über einen langen Zeitraum nicht gespielt. Dann
    benötigt auch dieses Streichinstrument wiederum eine gewisse
    Einspielzeit um wieder seinen vollen Klang zu entfalten. Gerade bei
    alten und sehr viel gespielten Streichinstrumenten kann es allerdings
    passieren, dass das Holz etwas "müde und kraftlos" klingt, d.h. es
    fehlen die brillianten Obertöne des Instruments. Dies kann durch einen
    neuen Bassbalken oder das Zurückdrücken der Wölbungen korrigiert werden.

  • Nu da will ich kurz meine Erfahrung mitteilen-- zum Einspielen.
    Da ist schon was dran, dass eine Geige nach einer Weile besser klingt, aber es ist auch so , dass man sich an die Geige gewöhnt, und man sich an Ihr Tonverhalten, Ansprache etc. anpasst. Insofern spielt man sich auf einer Geige ein.
    dann kommt's natürlich drauf an was das fuer 'ne Geige ist. Geigen aus nur kurz abgelagertem und Uu. noch ofengetrocknetem Holz klingen von Anfang an so gut wie Sie eben sind und werden. Da ist's dann eher so, dass Die ihre Deckenspannung nach 10 ,20 Jahren verlieren, und egal wo man den Stimmstock hinstellt einfach tot klingen.. Man sieht , wenn man sich mit der Materie ein paar Jahrzehnte intensiv befasst hat schon recht schnell welches Instrument potentiell hervorragend sein kann, und welches eben nie ueber eine Mittelmaessigkeit raus kommt, -- der Bau setzt der Sache einfach Grenzen. Und von den mittelmaesigen Geigen giebt's heutzutage genügend. Die brechen Alle im Preis nach unten weg.

  • Und ich glaube das ist genau der Grund warum es heute immer wieder möglich ist Gute und alte Geigen günstig zu bekommen. Man muß sich allerdings von der Illusion lösen das man eine Gut Klingende Geige und Top eingestellte Geige auch Top verkaufen kann. Wie so oft geschrieben müße die Geige gespielt werden und das ist zu 95% nicht möglich. Und schon zählt der Zettel mehr, auch wenn er gefakt ist.
    Ich habe das tolle erlebniss eine Geige im Klang zu begleiten und das alleine ist ein Prima gefühl. :rolleyes:

  • Hab ja eine meiner geigen bei ebay versteigert. Hat mich finanziell zwar nicht glücklich gemacht. Aber sie hat den platz eines 50 euro komplett sets eingenommen, und so zwei kids glücklich gemacht die sich eine geige teilen.
    Meine war eine recht gute schülergeige, die nun viel spaß bereitet, so das laut besitzer nun auch freiwillig geübt wird.
    Das ist auch was schönes, geld ist nicht alles. Wenn dann das herrichten noch spaß macht ist schon alles erreicht.