Dachbodenfund

  • …Das ist meiner Meinung nach schon ein besseres Instrument. Ich würde damit mal bei einem Geigenbauer vorbeigehen. Bei Ebay sind vermutlich nicht mehr als 300-400 Euro drin, privat vielleicht mehr. Je nachdem wie der Klang ist… Bei einem Instrument, was lange gelegen hat, ist der Klang oft erstmal "tot". Mit neuen (guten!!) Saiten und ein paar Wochen eingespielt sieht die Sache oft ganz anders aus. Daher ist eine Bewertung nur von Fotos schwierig, zumindest wenn es sich -wie hier- nicht um eine "einfache Schrottgeige" handelt.

  • Die Geige ist schön verarbeitet.
    Der Geigenlack ist aber echt im Eimer und bei einem Händler so nicht zu verkaufen.
    Kann die Geige einem namhaften Geigenbauer zugeordnet werden, so könnte sich der Aufwand einer Aufarbeitung der Geige lohnen.
    Ohne einen Namen, ist es einfach eine schöne Geige, aber eine von vielen Geigen ohne Namen.

  • Zum Thema Lack gehen die Meinungen aber sehr auseinander. Während manche auf eine Neulackierung/Aufarbeitung stehen, ist das für andere eine Todsünde, und nur eine Reinigung/behutsame Retuschierung ist "erlaubt". Daher würde ich das "so nicht zu verkaufen" nicht pauschal unterschreiben wollen.


    Ich bleibe dabei: Das Instrument sollte durch einen, besser mehrere unabhängige Geigenbauer in Natura begutachtet und wenn möglich angespielt werden.


    Beim Alter denke ich auch, dass ausgehendes 19. Jahrhundert bis ca. 1900 realistisch ist, und Sachsen bzw. mitteldeutscher Raum wahrscheinlich. Vielleicht finden sich (Zahnarztspiegel!) im Inneren noch Signaturen.

  • Also konnte auch nach erneutem durchsehen nicht im inneren Finden ! Die Geige soll 500€ kosten also wer da Interesse dran hat kann sich gern melden ! Mit freundlichen Grüßen

  • Wurde Sie schon gespielt, oder gesichtet.
    Der Klang ist ja entscheident, wenn sich da nichts positiv überaschendes tut, denke ich ist aus meiner Sicht der Preis nicht so ganz realistisch.
    Aber das sollte jemand mit direktem Kontakt zum Instrument bewerten, der beste weg ist immer der GB vor Ort.
    Zudem Sind die Bilder für eine Preisbewertung nicht annähernd genügend.
    Eventuelle Schäden würden den Preis auch weiter mindern.
    Schäden sind nicht immer auf den ersten Blick zu ermitteln, deswegen ist immer der weg zum GB der beste. Das muste auch ich schon bitter feststellen.
    Ohne Signatur oder konkreten haltbaren hinweis auf den Erbauer wird man ehr in andere Bereiche kommen. Es gibt einfach zu viele schöne namenlose Instrumente in Zeiten von ebay und co. Die qualitativ zwar einen gute Stand haben in der Masse aber leider unter gehen.
    Ich habe auch den Eindruck, dass die letzte Verwendung nicht so lange zurück liegt. Die Wirbel und die Besaitung passt nicht zu den üblichen 50 jahren Dachboden Aufenthalt.
    Auch fehlt die typische kolophonium kruste auf der Decke die mit den lackabnutzungen authentisch wäre.


    Ansonsten aber ein schönes instrument, was in jedem fall der Kategorie Brauchbar angehört.


    Ist jemand die Einlage am Zargenstoß schon aufgefallen. Das könnte ein hinweis auf die Herkunft geben.

  • Klar ist mir die "Einlage" am Knöpfchen aufgefallen. Das haben zu viele Geigenbauer gemacht, das ist kein Merkmal eines einzelnen Meisters. Das Einfügen eines Spans ist ein probates Mittel, um nicht ganz passende Zargen zu kaschieren, entweder beim Bau oder auch später im Rahmen einer Reparatur, wenn sich ein Instrument z.B. stark verzogen hat und neu geleimt wurde etc.


    Zum Preis: Niemand weiss, wie das Instrument klingt. Niemand weiss, welche Reparaturen/verdeckte Schäden die Geige hat. Das ist also ein Lotteriespiel- das Instrument kann 2000 oder aber nur 200 Euro wert sein.