Violine " ANSALDO POGGI " im unrestaurierten Fundzustand - Ein Original?

  • Das Griffbrett gehört nicht zu dieser Geige, es ist zu schmal. Da muss man ein neues anpassen.


    Ich sehe bisher nur ein kleines Bild der Oberseite und kann das Lackbild kaum erkennen. Unterseite
    sieht gut aus.


    Aber der Zustand (unschöne Wirbel, falsches Griffbrett, großflächige Lack-Abschürfungen an der Zarge usw.)
    deutet nicht drauf hin, dass es sich um eine wertvolle Geige handelt.

  • dass die Geige ziemlich zusammengenudelt wurde, ist ja kein Geheimnis. Das passiert nicht mal so selten, dass Geigenspieler in vollkommener Unkenntnis des Wertes ihres Instrumentes, aus Geringschätzung ("Ist eh nur eine billige Böhmenkratze") es nicht warten lassen.
    Mag sein, dass hier so ein Fall vorliegt, obgleich das Gegenteil ("Unser Familienerbstück ist eine echte Stradivari. Hat der Uropa, der sie in Markneukirchen kaufte, immer gesagt") leider viel häufiger vorliegt.

  • Ansaldo Poggi


    die oben gezeigte Geige sieht gereinigt sicher toll aus.
    Ob es eine echte Ansaldo Poggi Geige ist, kann nur ein Experte sagen.
    Obwohl die Geige sehr gute Merkmale einer teuren Geige hat, bezweifle ich einmal die Echtheit.
    Ich mag es natürlich jedem gönnen, wenn er eine echte Meistergeige findet, bekommt oder günstig erwerben kann.
    Leider sind diese Glücksfälle doch sehr selten (wahrscheinlich weil die echten Meistergeigen schon eingebunkert oder in einem Bank Tresor liegen
    und die bespielten Exemplare bei Profi-Musikern gut behütet sind).


    Hier noch ein paar Bilder einer Geige und Bratsche von Ansaldo Poggi:
    http://www.violin.vc/71215.htm
    http://www.reuning.com/ansaldo-poggi-bologna-1970-viola
    http://geigenbau.cc/2008/11/25…i-bologna-1924-gestohlen/
    http://tarisio.com/cozio-archi…saldo-poggi-bologna-1961/


    Interessant ist, dass alle Geigen in den Links, einen schwarzen Rand bei der Schnecke und dem Wirbelkasten haben, wie es auch oft
    bei französischen Geigenbauern gemacht wurde.

  • Hallo!
    Ich habe das offenbar tatsächlich nicht dazugehörige Griffbrett soeben abgenommen. Darunter sind Einritzungen zu sehen, die nicht ganz wie Zufall aussehen. Man könnte sie als römische Ziffern deuten: XVIIII. Vielleicht kann man das als Exemplar-Nummer des geigenbauers sehen. X = 10, VI = 4, III = 3 . Bei einem italienischen Geigenbauer kann man eigentlich davon ausgehen, dass er sich mit römischen Zahlen auskennt und diese gelegentlich verwendet. Anbei zwei Fotos.
    Habe übrigens im Internet auch zahlreiche POGGI-Violinen gesehen, bei welchen der Rand der schnecken nicht schwarz abgesetzt ist. Er scheint das wohl eher bei späteren Werken gemacht zu haben. Was mir bei der Geige spontan auffiel, war ihr subjektiv sehr geringes Gewicht. Habe momentan leider keine geeignete Waage zur Verfügung, um hier genaue Zahlen angeben zu können.

  • Hallo liebe Geigen freunde wenn ich mich recht errinnere wurde diese Geige vor wenigen Tagen in der e-bucht angeboten und verkauft. Auch ich hatte ein Intresse kurzzeitig aufleben lassen. Es hat mich aber der Stempel gestört der nicht so aussah wie bei einer Originalen die Ich im Internet als vergleich sah. Auch kam es mir komisch vor Das im Handbuch der Itailienischen Geigenbauer S. der 172 exakt gleiche Zettel drinnen klebte. So das ich es als Kopie eingeordnet habe da gerade diese Zettel am Liebsten Kopiert wurden und dann in Geigen als echt Eingeklebt wurde. Aber nichts desto trotz es ist eine schöne Geige und wenn Sie wirklich echt sein sollte freue ich mich für den Besitzer. Schließlich habe ja Geigenbauer mehr als eine Geige im Jahr gebaut. Ich halte Sie für eine gute Kopie.

  • Nachtrag bei einigen Geigen habe ich auch solche Striche gesehen da waren aber meistens Manufaktur Geigen um die Richtigen Teile miteinander zu Verbinden da ja mehr als nur ein Model gebaut wurden. Vielleicht ist es ja hier das selbe.

  • Hallo!
    Der Zettel sieht wirklich alt aus. Kann eventuell noch weitere Bilder hochladen. Im inneren weist sie übrigens Eckklötzer und Reifchen auf. Was nicht unmittelbar mit der Geige zusammenhängt, aber einen Gesamteindruck macht, ist die Tatsache, dass sie in einem schönen innen mit blauem Samt ausgeschlagenen Holzkoffer kam. Die Fächer innen haben Knöpfe aus Bein. Eine Geige "vom Fließband" hätte wohl eher nur einen Pappkoffer bekommen.

  • Ich glaube hier sollte sich wirklich ein oder besser mehrer Geigenbauer die Geige ansehen.
    Die lieben Geigen Profis kennen mich nun schon eine weile und auch Ich sehe immer erst das beste in meinen Geigen in der Erwartung den Jackpot zu haben.
    Aber meistens hatten Sie Recht mit Ihrer Beurteilung und auch wenn Sie mal nicht Recht haben sind sie willig und begierig daraus zu lernen. Also ab zum Geigenbauer und Anschließend das Ergebniss Posten

  • Ich weiß das viele zusammenhänge den Eindruck vermittelnals es sei etwas besonderes schöner Bogen, toller Koffer usw.
    Ecklötze und Riefchen machen noch kein Original und es muß kritisch hinter fragt werden. Wenn alles so Hochwertig ist warum wurde die Geige derart vernachlässigt und irgend jemand muß ja auch irgendwo in der Ramschkiste ein Griffbrett gehabt haben was nicht mal passt, daraus schließe ich das andere bereits sich mit dieser Geige versucht haben könnten. Und nicht jede Manufaktur Geige kommt im Pappkarton auch gibt es Unterschieder und auch diese Geige trotz Manufaktur haben eine sehr hohen Preis z.B. Jerome Thibouville-Lamy Geigen für Solisten Oder Konzerte. Aber wie ich schon sagte und alle anderen auch es bleibt eine schöne Geige und der Gang zum Geigenbauer bestätigt den jackpot oder eben nicht. Wenn ich eine solche Geige mit solchen vermutlichen Wert hätte,
    würde ich sofort zu einem Geigenbauer fahren da ich sonst schlaflose Nächte hätte.

  • ich fürchte, Abalon hat recht. Solche eingeritzte lateinische Zahlen tauchen immer wieder bei diversen Markneukirchner Geigen und Gitarren auf. Was die bedeuten? Dazu fehlen mir die informationen. Sind das Qualitätsklassen oder?