Johannes Adler Geige

  • Hallo liebe Geigen freunde im Forum es gibt einen Beitrag aus 2012 dort wurden aber nie Bilder Eingestellt.
    Ich konnte eine Geige aus den Werkstätten von Johannes Adler erwerben. So wie es aussieht trifft die beschreibung von 2012 auf meine Geige zu.
    Sie hat unten am Sattel ein Riss und ich möchte erst an der Geige das Basteln anfangen wenn ich weiß welchen Wert ich zerstören könnte.
    Sonst macht es lieber ein Geigenbauer. Meine theorie wäre es nur ein Teilbereich zu öffnen um den Rest zu schonen ich weiß aber nicht ob sowas geht.

  • Sieht nach einer schönen und evtl. auch gut klingenden Markneukirchener Manufaktur-Geige aus.
    Auch wenn der Wert überschaubar ist, wäre es m. E. schon schade, sie durch laienhafte Eingriffe zu beschädigen.


    MfG
    Rainer

  • Danke Rainer für die schnelle Antwort, ich hatte sowas auch schon erwartet da her habe ich auch gezögert selbst Hand anzulegen. Da hier im Forum aber auch immer die Kosten im Verhältnis zum Wert Diskutiert werde.
    Wäre es hilfreich wenn mir jetzt noch einer sagen kann was eine Reperatur ungefähr Kosten könnte und wie der Wert nach einer Aufarbeitung aussieht.

  • Aber wenn so eine Reperatur nur bei bei ca. 50€ liegt, ohne Öffnen der Geige. Ich bin sehr geschickt in meiner Handwerklichen arbeit, aber eine Leichte Anleitung wurde mir einiges erleichtern. Oder mich dazu veranlassen es einen Geigenbauer es machen zu lassen.

  • mir wurde mal vor ca. 3 Jahren eine Salongitarre von ihm angeboten. Die war ziemlicher Durchschnitt. Ich denke daher, dass er eher Händler war und seine Instrumente im Verlegersystem kaufte. Ihres dürfte zweifellos eines der bessrern sein, aber nicht vonn ihm selber hergestellt.

  • Johannes Adler war ursprünglich ein Blasinstrumentenhersteller, der später offensichtlich alle möglichen Instrumente verkauft hat. Seine Saxophone sind heute noch recht bekannt und auch nicht ganz billig, und auch recht gut.


    Die Geige ist meiner Meinung nach schon ein recht gutes Instrument, bei dem das Geld für den Geigenbauer gerechtfertigt ist. Eigenexperimente können manchmal mehr schaden als nutzen, und das fände ich bei dieser Geige sehr schade.

  • Ich habe erfolgreich den Riss geleimt.
    Auch neue Saiten hat die Geige bekommen und ich bin recht zu frieden was den Klang angeht.
    Ich hatte nur mit einem ein Problem das war mit dem Lack am Riss er Zog immer weg, was mich zum schluss sehr viel polier arbeit gekostet hat. Hat hier einer ein Tip oder sollte ich wie im Internet beschrieben auf Öllack zurück greifen bei solchen Retuschen.

  • Bei rissen vom Saitenhalter ausgehend bis ca. 5-6cm kann man ganz gut ohne Decke abnehmen Reparaturen durchführen.
    Das größte Problem ist meist, dass die Risse manchmal älter sind als man selbst (Bei mir zumindest)
    Und entsprechend ist das Holz nicht mehr ganz davon zu überzeugen in seine Ursprüngliche Position zurück zu kehren.
    Aber mit Geduld und ein wenig Hilfsmittel geht es recht gut, bleibt ein Spalt trotz rissklemme muss ein Span eingeleimt werden. Denn Knochenleim hält nur da auf Dauer wo sich holz mit holz trifft.
    Geht der Riss bereits recht weit, setze ich wenn möglich noch eine Auflage direkt unter das Rissende, ich bilde mir ein so für etwas mehr Stabilität zu sorgen, um ein weiterreißen zu verhindern.


    Bei Lackretuschen hab ich die beste Erfahrung gemacht mit Retuschierlack, dieser ist stärker eingefärbt und etwas dicker.
    Ist aber viel härter wie Schellack, somit schleifen kein Spaß, und Ränder bekommt man fast nicht mehr weg.
    Mit Schellack geht es auch ganz gut ist jedoch sehr mühselig und dieser zieht sich an den Kannten schnell hoch.
    Je feiner der Pinsel desto besser, Nadel geht auch recht gut bei runden löchern im lack.
    Es wollen schon manchmal 8 - 12 Schichten drauf bis der riss eben ist.
    Ich gehe meist einen tick höher, und schleife es dann mit einem Schleifknopf eben. (Aus dem KFZ Bereich).
    Polieren mach ich mit sehr feinem Schleifmittel und einem Spültuch.
    Finish dann mit einem Lackreiniger, der hat neben Schleifmittel, versch.. Ölanteile. Misch ich mir selbst aus Schleifmittel für die Edelsteinschleiferei.
    Das gibt ein Super Ergebnis und ist verträglich mit dem Lack.
    Fertig heißt das Zeug (Hill & Sons Lackreiniger) ist ähnlich


    Öl Lack ist für Retuschen nicht mein Freund, braucht ewig zum Trocknen, wenn man keine UV Lampe verwendet.
    Schleifen geht erst wenn er wirklich trocken ist, das kann ewig dauern.
    Zudem verbindet er sich nicht mit allen Oberflächen optimal.


    Fürs Griffbrett kann ich übrigens Faxe empfehlen, das verdünne ich mit Malmittel (Echtes Terpentinöl)
    1 Teil Öl 3 Teile Malmittel, das kann man super mit dem Pinsel verarbeiten, entweder matt oder poliert glänzend.
    Auch Saitenhalter und Wirbel werden damit tief schwarz, und sind geschützt gegen Feuchtigkeit und Kolophonium

  • Danke für die Tipps mit dem Lack. Ich benutze auch Schleifpäds für Autolacke 3M mit 3000 Körnung dan ist es schon ziemlich Glatt und Glänzend. Um den Lack dann den Rest zu geben nehme ich etwas Polieröl und mische es mit herkömmlichen Mehl. Danach sieht die Fläche aus als wäre nie was gewesen. Hat aber auch ein Nachteil, eine so behandelte Geige glaubt man dann Ihr wares alter nicht mehr.