Wert und Alter meiner Bratsche

  • für eine alte Bratsche sieht sie mir zu gut aus. Oft werden chines. Geigen gekauft und ausgeschlachtet. Der Rest wird wieder weiterverkauft. Mir wurden schon zig solcher Geigen, Bratschen etc. angeboten.
    Wie schon gesagt, es gibt nicht nur Müll aus China, sondern auch hervorragend gemachte Industriegeigen. Trotzdem sind die nicht von sehr hohem Wert.
    Möglich wäre auch Gliga in Rumänien. Der macht schöne Gegien massenhaft.


    http://www.violinslover.com/picture_detail_site.php?adresa=http://www.gligaviolins.com/photos/C0831viola17.5gliga.jpg&rP=OutfitIn.php?products_id=38602{27}16558{6}15563{7}248{8}2128{9}2299{10}683

  • Die guten Instrumente, wie Saitenstreicher eines hat, kosten auch bei Gliga über 1000 Dollar.
    Ich glaube, man kann sagen, dass Saitenstreicher ein schönes Instrument für relativ wenig Geld erwischt hat
    auch wenn es sich nicht als die Bratsche eines grossen Meisters herausstellt.
    Manch einer hat im Internet nicht so viel Glück.


    Ich nehme einmal an, dass die Fälle, wo ein Geigen- oder Bratschen Kauf für 100 bis 400 Euro sich als
    Instrument für mehrere tausend Euros herausstellt, in der heutigen Zeit eher selten sind.
    Die Meisten verkaufen im Internet die Instrumente, welche für den Fachhandel zu schlecht sind.
    (Der Fachhandel, welcher im Internet verkauft, natürlich ausgeschlossen)
    Und natürlich, von Zeit zu Zeit kommt wieder eine Perle auf den Internet Markt :)

  • Es hat zwar durch mein Studium etwas länger gedauert, aber ich habe es letztendlich noch zu einem Geigenbauer geschafft, der die Bratsche begutachtet hat. Falls jemand diesem Beitrag also noch folgt, kommt hier das Ergebnis: Er ist sich ziemlich sicher, dass es sich um ein tschechisches Instrument handelt, würde das Alter auf etwa 10 Jahre schätzen und den Wert auf 600-700€.
    Daneben habe ich ihm auch meine vorherige Bratsche von einer deutschen Geigenbaumeisterin gezeigt und er hat gesehen, dass diese Bratsche aus der Anfangszeit der Geigenbaumeisterin stammte und das Instrument in etwa 400-500€ Wert ist. Tatsächlich ist auch der Klang meines neuen tschechischen Lieblings deutlich besser :) Ich bin aber erstaunt gewesen, dass selbst ein Geigenbauer der Meinung war, dass ein Instrument ohne Herkunftsangabe, sprich ohne Zettel von einem eher unbekannten Geigenbauer, besser ist als das einer deutschen Geigenbaumeisterin. Vorher hatte ich noch von einem Freizeitgeigenbauer erfahren, dass Meisterinstrumente besser seien, weil nur sie die Garantie böten von Hand gefertigt und ordentlich ausgearbeitet zu sein.

  • Wie schon so oft im Forum erwähnt ist manchmal eine Geige oder Bratsche von Unbekannt oder auch Manufaktur nicht schlecht, weil einer der nur Schnecken macht und einer die Decke oder Boden, dies perfekt können weil Sie es immer machen. Und ich glaube auch bei einer Meistergeige ist es nicht eine Garantie dafür ein Instrument zu bekommen was Außergewöhnlich gut im Klang ist. Es ist wie im Richtigen Leben ein Gericht von Mama schmeckt nur dann wenn alle zutaten so sind wie Mama es gemacht hat. Fehlt etwas oder ist anders schmeckt es eben nicht wie bei Mama. Leider ist es dann wie im Geigenbau auch wenn eine Zutat ( Holz, Lack, usw.) anders sind, kann auch mal eine Meistergeige in die Hose :/ gehen oder eine Manufakurgeige bei gelungenen Rezept besser sein als eine Meistergeige.

  • Geigenbauer ist eben nicht gleich Geigenbauer.


    Es gibt den Geigenbauer aus Berufung, dessen Instrument nicht die Werkstatt verlässt, wenn das Instrument nicht annähernd einer Stradivari gleich kommt.
    Dieser Geigenbauer kann dann schon mal 25'000-40'000 Euro verlangen (in der Schweiz gibt es sicher auch ein, zwei oder mehrere davon).
    Das sind dann Geigen, die an Profis verkauft werden und der Profi eine Wartezeit wie bei einem neuen Auto oder auch viel länger in Kauf nimmt.


    Dann gibt es den Geigenbauer, der einfach einmal einen Job gelernt hat, weil er evtl. Geigenspielen konnte und etwas lernen musste.
    Nicht jeder ist da gleich Talentiert. Noch früher wurde man in eine Familie von Geigenbauer hineingeboren und hat sein Handwerk
    aus Tradition gelernt. Dass da nicht jeder der Nachkommen auch gleich ein Genie in seinem Job sein musste versteht sich von alleine.
    Anderseits hatte dieses Modell sicher eine Berechtigung der Wissensüberlieferung, jedoch keine Garantie (wie bei fast allem).


    Daher kann es schon sein, dass eine gute Manufakturgeige besser ist als die eines schlechten Meisters (dessen Instrument vielleicht auch nur verwahrlost wurde).
    Ein wirklicher Meister auf seinem Gebiet wird immer besser sein, als das Massenprodukt, da er für seinen Namen einstehen muss
    und dieser darüber entscheidet, ob er Erfolg hat oder nicht.


    Zu einem schlechten Meister geht man genau einmal oder wenn die Mund Propaganda schlecht ist, kein mal.
    Zu einem guten Meister geht man immer wieder (ein Profi und wer sich das leisten kann auf jeden Fall).