Was ist meine Geige wert? Wertauskunft. Herkunftsanalyse.

  • Sieht schön aus , meiner
    Meinung nach, vermtl. Böhmisch Ca 160-180Jahre alt...erinnert mich ein bisschen an Widhalm nach Stainer orientiert... Preis hängt vom Klang ab , aber da ich selbst daran Interesse habe , falls das gute Stück überhaupt zu verkaufen ist , halte ich mich da erst einmal zurück !

  • Ich stimme Geigvio zu, was die Herkunft und das Alter betrifft.
    Die Geige ist auch nicht die Arbeit eines grossen Meisters, auch wenn diese aufwendig Restauriert wurde.
    Falls ich das richtig gesehen habe gibt es Anschäfter und Ausbuchser am Wirbelkasten.
    Für den Anschäfter zu bestätigen müsste noch ein Bild von Oben auf den Wirbelkasten gemacht werden.
    Die Schnecke ist nicht von Meisterhafter Schönheit und wurde wohl auch einmal geleimt (falls ich das richtig sehe).
    Die Einlagen sind sehr nahe am Geigenrand angelegt. Bei den Ecken ist dies zum Teil normal, jedoch nicht für die ganze Geige.
    Trotzdem ein Instrument mit Geschichte, auch wenn nicht auf den grossen Bühnen dieser Welt (meine persönliche Vermutung).


    Ein ähnliches Instrument hatte ich auch schon für ca. 200 Euro gesehen.
    Es gibt aber auch solche die dafür 2000 Euro verlangen.
    Die Frage ist immer, ob man einen Käufer zu diesem Preis findet.
    Ich denke mal irgendwo zwischen 200 und 2000 liegt wohl der Preis.
    Festlegen möchte ich mich da nicht...


    Sicher ist eine unverbindliche gratis Einschätzung bei einem Geigenbauer nicht falsch.
    Von einer teuren Einschätzung mit Zertifikat würde ich persönlich abraten, denn da sehe ich zuwenig Potential für dieses Instrument.
    Was meinen die Experten aus dem Forum?

  • Also, ich halte das durchaus für ein besseres Instrument. Die Schnecke finde ich ehrlich gesagt fantastisch. Vom Alter her schätze ich sie auf Ende 18.Jahrhundert bis frühes 19., bei der Herkunft bin ich mir nicht sicher. Einerseits kenne ich vogtländische Geigen aus der Zeit, die auch die randnahen Einlagen haben, und auch der tief eingesetzte Untersattel sprich sehr für eine sächsische Herkunft. Die Schnecke wiederrum ist eher süddeutscher Stil, wie auch die F-Löcher. Allerdings sind damals die Meister auch gern mal "herumgezogen", und haben verschiedene Einflüsse aufgegriffen. Insofern würde ich als besten Tip auch Sachsen angeben, aber auch Böhmen oder Prag nicht ausschliessen.


    Die am Alter gemessen sehr gute Verarbeitung, das feine Deckenholz und der gute Boden nebst der meisterhaften Schnecke weisen definitiv auf ein Meisterinstrument hin.

  • Vor allem angesichts des guten Zustandes, der guten Materialien und der guten Verarbeitung würde ich das Instrument bei mindestens 2000 Euro ansetzen, bei entsprechendem Klang auch deutlich mehr. Wenn irgendwo eine wirklich ähnliche Geige für 200 auftaucht, wäre das ein unheimliches Schnäppchen ;) Nicht umsonst besteht hier gleich Interesse ;)


    Ich würde aber unbedingt zu einer Schätzung bei einem/mehreren Geigenbauern raten, und evtl. finden sich auch im Inneren (Decke, Zargen,....) noch Signaturen des Erbauers. Eine billige Manufakturfiedel/Widhalm-Stainer-Thir-Kopie ist das nicht.

  • das ist wirklich wieder so ein Fall, wo von 200 bis 2000 € wenn nicht sogar darüber hinaus alles möglich ist.
    Ich würde eher so die Richtung Mittenwald bevorzugen, aber....
    Auffallend ist der ungewöhnliche Verlauf der Einlage am Kiel. So etwas ist mir komplett unbekannt. Wäre das eine Manufakturgeige, wäre so etwas wesentlich häufiger.
    Also was wissen Sie über diese Geige? Was wurde gesagt beim Kauf oder ist es ein Familienerbstück? Gibt es einen Zettel oder Dokumente (z.B. Rechnung beim Kauf)?

  • Bist du das Oliver ??


    Vielen Dank für die Infos besonders an Braaatsch sehr ausführlicher und realistischer Beitrag herzlichen Dank hat mir sehr geholfen und bestätigt Vermutungen danke an alle...