Geige Herbert Stauber

  • Es ist eine weile her, aber ich habe es endlich geschaft die Geige zu Herrn Seidl zu schicken um ein Milostam Steg und eine Italienische Stimme einzupassen. Zugleich wurden auch die Risse überarbeitet und sind nicht mehr zu sehen. Dank an Herrn Seidl. Jetzt fragen sich sicherlich einige warum Stimme und Steg neu machen. Hierzu eine kleine Erklärung. Ich hatte kontakt mit Herrn Schütz aus Linz, im Gespröch sagte er das es keine bessere Kombi gibt

    und sich damit sogut wie jede Geige Klanglich verbessert. Da ich sowas gerne Ausprobiere habe ich also 2 Stege und 3 Hölzer für die Stimme bestellt. Das zuschneiden der Stimme ging mit einem Spargelschäler recht schnell und die Vierecke waren Rund. Heute habe ich die Geige gequält und ich muss sagen eine so krasse veränderung hätte ich nicht erwartet. Der Klang ist Reifer und Klarer geht in Italiensche Richtung und ich habe das gefühl das die Geige etwas lauter geworden ist. @Hannes_F jetzt ist die Geige bereit mal getestet zu werden.

    Die teile die ich jetzt über habe werde ich in Karl Allgaier Geige einbauen lassen vielleicht klingt Sie ja dann wie Fiorini Geige.

  • Richtig das Holz der Stimme ist mit Pilzen behandelt. Man geht davon aus das früher das Nasse Holz bei den Italiener langsam getrocknet werden musste damit es nicht reißt. Dazu haben Sie das Holz zunächst im Keller gelagert der auch ein gewissen Raum feuchte hatte. Wodurch sich der Pilz entwickeln konnte und das Holz so zusagen per zufall verbessert hat. Beim Milostamm Steg geht es glaube ich um die recht hohe Qualität.

  • Wichtiger als der Pilz ist doch sicher das richtige leichte Holz, dann braucht es auch

    keinen Pilz. Und natürlich, noch wichtiger, die richtige Spannung.


    Beim Steg, wenn man es ganz genau machen will, 100 Rohlinge kaufen und dann
    Klangprobe machen auf dem Tisch und den besten auswählen.


    Letztlich ist es aber egal, wie man es macht ... solange sie dann gut klingt :)

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    Beim Steg, wenn man es ganz genau machen will, 100 Rohlinge kaufen und dann
    Klangprobe machen auf dem Tisch und den besten auswählen.


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    Ich weiß immer nicht, wie ich einen Steg nach Klang aussuchen soll. Soll er möglichst ähnlich klingen wie die Geige, wenn man sie anklopft? So mache ich es zur Zeit und bin ganz zufrieden, hab aber auch nicht so viele Vergleichsinstrumente.


    Wenn man jedes Mal "den besten" auswählt, hat man theoretisch irgendwann nur noch "Schrott" übrig, oder?

  • Ich habe da meine eigene Strategie. Ich schmeiße im Wechsel Stimme und Steg auf den Tisch.

    Da wo die beiden sich am nächsten kommen im Klang die bilden ein Team.

    Was jetzt der Stimme angeht war ich auch skeptisch. Aber eines war sofort deutlich. Die Stimme ist leichter und Härter. Man merkt sofort wenn man die auf den Tisch schmeist das da mehr Raus kommt.

    Ich bin aber auch sicher wenn man herkömmliche Stimmen von sehr guter Qualität hat, auch hier viele dabei sind die einen Guten Ton erzeugen. Es geht jetzt hier auch mehr um feintunning. Das ergebniss ist natürlich umso besser wenn der vorhandene Steg nicht die beste Qualität war wie bei dieser.

    Sie klang damit schon sehr gut. Aber als Herr Seidl die Qualität der alten Stimme als nicht erste wahl bezeichnet hat. Wird doch deutlich das ein Geigenbauer hier mit sehr viel Fingerspitzengefühl ran gehen muss.

    Und dazu gehört auch sich die Zeit zu nehmen Steg und Stimme aufeinander abzustimmen.

    Ich persönlich bezahle dann auch lieber etwas mehr.

  • Das klingt plausibel. Ich denke trotzdem, man muss beide auch auf den Ton des Korpus abgestimmt auswählen. Also dass Stimme, Steg und Korpus in etwa denselben Ton haben.


    Und wenn man mit einem neuen Setup vom Geigenbauer nicht zufrieden ist und das Ganze erneuern lässt, ist man am Ende mehr Geld los, als hätte man es gleich "richtig" machen lassen. Ich hatte auch schon Geigen, die mit einem neuen Setup schlechter klangen als vorher.