Geige Nr. 1 Original von mir

  • Hallo, tolles Projekt. Jedoch habe ich eine Frage:
    An den markierten Stellen scheint mir mehr Holz zu stehen als das üblich ist. Es könnte sich klanglich auswirken, besonders an den Stellen nahe dem Hals. Was sind die Überlegungen, die dazu geführt haben?

    Einige moderne Geigenbauer, z.B. Davide Sora (wenn ich mich recht erinnere), machen das auch so. Vielleicht bringt das mehr Stabilität? Am Rand schwingen Decke und Boden ja nicht so stark, weshalb die Auswirkungen auf den Klang eigentlich gering sein dürften, oder?

  • Vom Grunde her könnte es stimmen das es keine auswirkung auf den Klang hat.

    Aber eine Geige sollte so wenig Material haben wie möglich.

    Ideal ist ein Gewicht um 400Gramm mit Saitenhalter, Steg und Saiten. Aber es darf nicht überall am Material gespart werden. Warum ist die Empfehlung so. Masse dämpft den Ton. Sie könnte gut klingen aber nur bis zur ersten Reihe bei zuviel masse. Leg am besten alles auf eine Waage und stelle erst einmal fest wie schwer deine Geige ist. Also Steg, Saitenhalter, Stimme, Wirbe,l Griffbrett, endknopf und Korpus.

  • Meiner Meinung nach hat Davide Sora nur einen breiteren Oberklotz keinen tieferen. Er arbeitet eigentlich auch direkt an die Kante ran und lässt nichts großflächig stehen.


    Aber grundsätzlich gibt es moderne Geigenbauer die 5-6 mm dicke Decken beziehungsweise Böden produzieren. Die Violin spreche nicht so gut an sind aber für manche Profis eine Herausforderung die interessant ist. Nur bin ich leider kein Profi Spieler und mag direkte einfache Ansprache.🤷‍♂️.

  • Hallo Hannes,


    Danke für dein Feedback.


    Kurz zu mir. Ich kann weder geige spielen oder hatte jemals eine gebaut. Ich bin also absolut ein Anfänger.;)


    Ich habe die Geige ohne irgendwelche Vorlagen Konstruktiert und mein Wissen aus YouTube Videos oder freie Information aus den Internet erhalten. Somit auch weit von wirklichen Fachwissen entfernt.

    Kurz paar Maße.

    Länge 360 mm, Obere Breite 200 mm und untere breite 160 mm.


    Im Anhang hast du mal ein Bild zum Vergleich. Meine Konstruktion mit einer Geige aus Brno.


    Auffällig ist das meine Geige schmaler ist und der mittlere Bereich mehr gestreckt. Ca.15 mm.


    Auf Grund dieser Eigenschaften sind meine F Löscher auch länger als normal.


    Die Decke ist recht Flach im mittleren Bereich.


    Alle diese Änderungen sind meines Erachtens destabilisieren für die Decke. Speziell die Länge der F Löscher werden hier einen großen Einfluss haben.


    Nach meinen Recherchen müsste dies den Schalldruck erhöhen sein. Da so die Decke mehr Schwingungsfähig ist.


    Da ich jedoch Angst habe dass meine Decke auf Grund der Seitenspannung reisst, hatte ich mich entschieden den ober und untersattelbereich so auszuarbeiten. So kann sich die Spannung der Seiten auf die gesamte breite verteilen und dass einreisen der Decke sollte verhindert sein.


    Die Fläche am Obersattel beträgt 20 mm und am untersattel 25 mm.


    Wie meine Geige klanglich sein wird. Keine Ahnung. Auch der Geigenbau hat keine Ahnung was rauskommen wird da nichts einer standardisierten Geige entspricht. Er ist sehr neugierig auf das Ergebnis. Sein Feedback war jedoch Recht positiv. Da ich nur eine Geige für mich baue und ich eine strativari klingen lassen kann wie eine China Geige sollte das Ergebnis ausreichend sein. Auch meint der geigenbauer das es noch viele Möglichkeiten gibt den klang zu optimieren im Falle dass mir was nicht passt. Er hat schon seine Hilfe dazu angeboten dass besste aus mein eigenbau herauszuholen.


    Grüße

  • Hab nochmal geschaut, er lässt wirklich ein breites Plateau für Ober- und Unterklotz stehen:

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  • Du kannst es ja erstmal so lassen. Es ist deine Geige und die soll klingen wie deine.

    Es ist auch kein großes Problem, die Geige wieder zu öffnen und die Decke nachzuarbeiten. Das macht ein Geigenbauer auch bei hochwertigen Geigen, die nicht gleich auf Anhieb so klingen, wie er sich das vorgestellt hat. Martin Schleske hatte das mal in einem Interview verraten.

  • Wichtiger ist meiner Meinung nach,dass die Decke beim Klopfen einen schönen Klang hat, bei leichte Verwindung in der Hand die richtige Elastizität.

    Es kann schon sein, dass die Decke im Bereich des Oberklotzes sehr tief als Plateau gearbeitet ist. Dann könnte man sie, wie Norbert V schon sagte, nacharbeiten. Der Hals Klotz ist schon recht wuchtig. Aber wenn jetzt schon alles verleimt ist würde ich das lassen und probieren. Robert Stepp baut auch sehr wuchtige Decken. Man muss diese Instrumente spielen können, die Ansprache ist nicht so gut für Anfänger, Berufsspieler spielen vielleicht näher am Steg und sind große Fans von seinen Geigen.

  • Diese Violine wird auf jeden Fall etwas ganz besonderes schon allein wegen der Form. Meine ersten drei Decken waren für den Ofen. Es ist unglaublich, wie Siddi im ersten Anlauf einen so sauberen Wulst neben die Einlage schnitzt. Tolle Arbeit!! 👏👏👏.

  • Hallo,


    Verleimt ist nichts. Ich passe jetzt alle Einzelteile aufeinander ein. Damit am ende alles stimmig aussieht und die Montage sauber verläuft. Ich mache vor dem verleimen einen trocken aufbauen.


    Mir ist bewusst, dass mein Unterklotz tiefer in die Form geht als normal. Jedoch ist die breite wesentlich schmaler. Glaube ich zumindest.

    Wenn ich jetzt vom Unterklotzbereich was wegnehmen habe ich Angst, dass beim spannen der Seiten der Griff nach oben weggeht. Wie sieht ihr dies? Wenn ihr der Meinung seit der klotz ist immer noch zu wuchtig nehme ich gern was weg.