Hallo,
kann jemand was zu der Herkunft, Alter dieser Geige sagen? Irgendeine Zuordnung zu einer Region oder einem Geigenbauer möglich?
Sie hat einen, wie mir scheint, echten Anschäfter, Wirbellöcher ausgebuchst, sehr markant ausgearbeitete Boden und Decke, die Einlage weit aussen, und ins Blättchen hinein gezogen.
Klang könnte ich noch nicht testen.
Danke.
Herkunft dieser Geige?
- M.M.
- Erledigt
-
-
Weitere Fotos
-
Und von hinten...
-
So eine Geige mit der randeinlage ins Zäpfchen hat es vor kurzer zeit bei ebay gegeben.
Ich denke es ist Böhmen / Tschechien als herstellungsregion möglich. für mich ist es eine schöne solide Arbeit.
Am besten gefällt mir die Schnecke. Ich denke hier braucht es einen Geigenbauer mit erfahrung um die Geige mit Ihren Markanten Merkmalen einem Geigenbauer zu ordnen zu können.
Meine Empfehelung ist es daher einen Geigenbauer aufzusuchen.
Er sollte sich dann auch den Stimmstock ansehen der scheint nicht richtig zu stehen und die Mittelfuge. -
Eine interessante Geige. Die wie aufgeblasen wirkende Wölbung nennt man Maggini-Wölbung, nach dem Geigenbauer Maggini, der diese Wölbung wohl "erfunden" bzw. als bekanntester Geigenbauer verwendet hat.
Die Randeinlage bis ins Blättchen habe ich noch nie gesehen, auch die Randeinlage so nah am Rand ist schon bemerkenswert.
Allerdings glaube ich auch, dass diese Geige von einem Meister im Bereich Vogtland/ Markneukirchen erschaffen wurde. Die haben durchaus nicht nur Massenware gebaut, sondern auch mal ein wenig experimentiert.
Auf den Klang wäre ich auch gespannt. Leider kann man den ja kaum für alle nachvollziehbar mit Worten beschreiben. -
man nennt solche Vertiefungen Kehlungen, nicht zu verwechseln mit den extrem gewölbt gefrästen Vogtländer Geigen, die man "Wihalm-Stainer", "Thier" oder wie auch immer nennt.
Die waren mal immer wieder Mode. Ich besass mal auch so eine ähnliche von einem gewissen Leodolter, Knittelfeld, Steiermark, 1935.
Kennt wer den Geigenmacher Anton Leodolter Knittelfeld Steiermark ~1930
Das ist das eintzige, wass ich dazu sagen kann. -
die Anschäftung scheint mir eher imitiert zu sein.
-
Also ich war heut kurzfristig beim Geigenbaumeister in Markneukirchen.
Die Geige ist ca. 200 Jahre alt. Kein Massenprodukt,
Echter Anschäfter - gut gemacht,
Schöne zierliche schnecke,
Ausarbeitung nach Stainer, mit etwas Übertreibung der Kehle,
Einlage und Ausarbeitung der Decke usw. fand er sehr gut.
Innen würde sie komplett überarbeitet,
Was heißt: neuer Oberklotz und Unterklotz, Reifchen und Bassbalken, das Platou des vorherigen Einschieberhalses ist auf dem Boden noch deutlich zu sehen, der alte kleine Untersattel wurde auch ersetzt,
Am Boden wurde Mal nachgearbeitet, dadurch auch später wahrsch. nochmal nachlackiert.
Beginnende offene Mittelfuge und f- Klappenrisse lass ich reparieren, sowie neue Stimme und Steg anpassen.
Wird aber dauern... -
Das hört sich doch schon mal gut an. Hat der Geigenbauer etwas über herkunft und Wert der Geige gesagt
-
Herkunft wahrsch. Schon Musikwinkel Vogtland Böhmen. Wertangaben machte er nicht. Da tut er sich schwer. Er sagt immer, soviel wie jemand bereit ist dafür zu zahlen
Was meint das Forum dazu?