Und noch eine Fake-Stradivari – bitte um einen Ratschlag

  • Liebe Forenmitglieder, habe mich hier schon belesen zum Thema Fake-Zettelchen „Antonio Stradivarius Cremonensis faciebat anno 17xx" – bei unserem Exemplar steht 1721 drin. Die 3/4-Geige wurde vor ca. 35 Jahren auf dem Flohmarkt gekauft, ein Bogen war nicht dabei. Ich bin unsicher, ob ich das Teil überhaupt einem Geigenbauer zur Einschätzung bringen kann oder ob ich gleich ausgelacht werde – allerdings klebt im Kasten ein Firmenschild: Phil. Keller, Meindl's Nachfolger, Geschäftsgründung 1832, Würzburg, Paradeplatz 4.
    „Philipp Keller (* 30. April 1868 in Würzburg; † 16. März 1948) war Cellist, Geigenbaumeister und Königlich-bayerischer Hoflieferant.1896 konnte er die Werkstatt Friedrich Meindls übernehmen und erwarb 1902 den Nachlass seines Meisterkollegen Karl Adam Hörlein. Keller arbeitete bis 1926 als Geigenbaumeister in Würzburg. Er fertigte sowohl Stradivari-Repliken, als auch eigene Modelle, gestaltet nach den Vorgaben von Max Grossman. Kellers Instrumente sind eher flach gebaut, bringen einen großen vollen Ton hervor und sind goldgelb oder rotgold lackiert." (Quelle: wuerzburgwiki.de).


    Ist es möglich, dass diese Geige von Philipp Keller gebaut wurde? In München gibt es viele Geigenbauer, die Schätzungen vornehmen, aber ich habe die Sorge, dass die Kosten dafür den Wert der Geige übersteigen. Vielen Dank im Voraus für Eure Ratschläge! :)

  • Da der Kasten für die Geige zu gross ist, ist es eher unwahrscheinlich, dass die von Keller gebaut wurde. Möglich ist natürlich alles. Aber es ist genauso möglich -und wahrscheinlicher- dass jemand die Geige in diesem Kasten gelagert hat, bzw. diese nur dort verkauft wurde.


    Aus einer Maus, die im Pferdestall wohnt, wird noch lange kein Pferd.


    Aber Näheres kann Dir ein Geigenbauer sagen, der das Instrument in Natura sieht. Es ist jedenfalls eine hübsche Geige, und durchaus eine der besseren Schulgeigensorte.