Stradivari-Kopie - Schatz oder Tand?

  • Hallo Ihr lieben Geigenkenner :)


    als Neue hier im Forum bitte ich um Nachsicht, ich muss mich erst wieder ans Texten gewöhnen und mich noch etwas zurechtfinden :)


    Da ich aber darauf brenne, mehr über mein jüngst erstandenes Schätzchen zu erfahren, wende ich mich gleich an Euch mit Eurer Expertise (ja, ich habe schon einige Beiträge mit Spannung verfolgt).


    Vorneweg ein paar Details: der hiesige Geigenbauer hat die Geige auf das Baujahr 1920-1922 mit sächsicher Herkunft geschätzt, richtiggehend als Stradivari-Kopie - wie auch auf dem Geigenzettel zu sehen - bezeichnet. Allerdings möchte ich dann doch noch ein bisschen mehr erfahren und werde gern auch eines besseren belehrt. :)


    Gerne hänge ich Euch einige Bilder an und bitte Euch, dass Ihr Euch die Geige mal anseht.








    Ich wünsche Euch einen schönen Abend und bedanke mich schon einmal im Voraus!

  • Super, lieben Dank für die Antwort! Der Wert ist mir hierbei auch erstmal egal, mir geht es kurz gesagt nur um das Instrument. Schließlich ist es mehr als doppelt so alt wie ich und hat sicher so einiges erlebt... ich mag es, die individuellen Hintergründe zu erfahren :)

  • Hallo und Willkommen!


    Die Geige hat als „Fabrikgeige“ tatsächlich keinen besonderen Wert. Aber es gibt auch Positives
    zu berichten: Die Geige hat keine Risse und ist relativ einfach spielbar zu machen.


    Griffbrett abziehen, einen Steg anpassen, (Stimmstock vorhanden?), Saiten aufziehen...
    Und die Kratzerchen kann man ja mit Polieren dunkel und unauffällig machen.

  • Framus kam aus Bayern (Franken), und war eigentlich auf Gitarren spezialisiert. Das Baujahr der Geige ist nach 1945, ich schätze, sie stammt aus den 60ger Jahren. Bestimmte Modelle der Framus-Gitarren sind heute Sammlerstücke, auf Geigen trifft das jedoch nicht zu.


    Es gandelt sich um ein einfaches Schülerinstrument, der Wert ist bescheiden.


    “Stradivari“ steht da nur als Modellbezeichnung drin, also die Geige wurde in Etwa nach den Abmessungen von Stradivari-Instrumenten gebaut. Das ist aber auch das Einzige, was „kopiert“ wurde. ;)
    .

  • Und diese Geigen waren preiswerte Massenware, Deine wurde ja auch über ein Musikgeschäft (und nicht von einem Geigenbauer in Handarbeit) erworben.


    Also Schatz leider nicht ;)


    Ich hoffe, du hast nicht allzu viel bezahlt...


    Noch ein Trost: Man kriegt die schon wieder zum Spielen hergerichtet, und da der Wert hier im Klang liegt, hat man vielleicht Glück. Vielleicht klingt sie ja ganz gut?

  • Ach du meine Güte, ich habe noch viel zu lernen! Es scheint aber so, als sei ich hier goldrichtig :)


    Also doch eine 60er-Jahre-Geige. Ja, ich gebe an dieser Stelle zu, dass ich etwas romantisch verklärt bin und sogar das schon unfassbar toll finde *lach* - ich stelle mir vor, wem das gute Stück wohl mal gehört haben mag, wer beim Üben wohl frustriert war oder ob es für jemanden einen sentimentalen Wert hatte.


    Bezahlt habe ich für die Geige kaum 50,00 € mit Retro-Geigenkoffer und Bogen, was vermutlich ganz okay ist (?). Probeweise mal Saiten aufgezogen und... tadaaa, ich mag den Klang sehr :) klingt sogar um einiges klarer und intensiver als meine eigentliche Übungsgeige. Schonmal gar nicht schlecht :D

  • Wenn dir der Klang gefällt, dann sind 50 Euro in Ordnung. Man gibt häufig für viele Dinge viel mehr Geld aus, die viel weniger Freude machen.
    Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim üben.
    Gruß Norbert