Kennt wer den Geigenmacher Anton Leodolter Knittelfeld Steiermark ~1930

  • ich habe mir gerade vor drei Stunden diese Geige übers Internet gekauft. Das Inserat war nichtssagend, aber die eigentümliche Wölbung - also diese besonders tiefe "Eindellung" an der Aderung erregte mein Interesse.
    Nun gut ich tuckerte mit meinem Motorrad hin (viele Geigenfans werden jetzt aufschreien, aber heutzutage kann man mit einem Auto nicht mehr in eine Stadt fahren - Staus, Hitze Parkverbote etc.) und schaute kurz die Geige an, zahlte die 175€, steckte sie in meinen Rucksack und fknatterte davon.
    Diese starke Einwölbung erinnerte mich stark an die Jazzgitarren von Musima Markneukirchen und ich glaubte zuerst, das ist sicherlich eine Geigenvariante aus DDR Zeit. Doch nichts von all dem. Die handwerkliche Qualität dieser Violine ist atemberaubend.
    Die Schnecke ist sehr schön und hoch geschnitten. Alles passt. Die Materialien sind top (engjährige Fichte und hochgeflammtes Riegelahorn). Die Lackierung ist bestens.
    Doch sie hat noch eine Eigenheit. Der Zettel ist nicht direkt sichtbar im linken F-Loch, sondern etwas verschoben oberhalb, sodas er nur mit einem Mundspiegel oder Endoskop lesbar ist. vermutlich wollte Hr. Leodolter schon damals jeglicher Fälschung vorbeugen. Aber vermutlich ist das der Grund, warum man so wenig von ihm weiß. Mag sien, dass viele die solch ein eigenwilliges Geigenmodell besitzen nichts von der Existenz eines Zettels wissen - gar einstweilen direkt unter'm Schalloch einen "Stradivari" oder sonstigen Phantasiezettel reingeklebt haben.
    Auf dem Zettel steht: "Anton Leodolter fecit Knittelfeld anno 1935" oder so (Knittelfeld ist eine Stadt in der Obersteiermark)
    Hat wer so eine Geige diesen Typs? Kennt wer diesen Leodolter? Meiner Meinung nach ein großer Meister, der zu entdecken wäre.
    Die Geige ist in einem guten Zustand, bis dass sich ein feiner Stimmstockriss abzeicnet. der ist aber noch korrigierbar.