Also, man kann schon lernen Geigen halbwegs einzuschätzen. Aber eben wie gesagt NICHT aus Büchern.
Und Geigenbau? Klar kann man auch als Amateur eine Geige bauen. Wenn man Glück hat, ist die auch gar nicht so schlecht. Bis zu „gut“ ist es aber ein weiter Weg.
Warum wohl ist Geigenbauer ein Ausbildungsberuf? Und einer, wo nicht jeder Interessent genommen wird, sondern „auf Begabung gesiebt“ wird? Warum wohl ist nicht jeder ausgebildete Geigenbauer -selbst mit Berufserfahrung- ein Star seiner Zunft?
Eine GUTE Geige zu bauen verlangt deutlich mehr als ein gründliches Literaturstudium. Das, was Abalon schrieb, ist in etwa der Weg der vor Dir liegt.
Vielleicht gehts aber erstmal auch ne Nummer kleiner, schau dich mal hier im Forum um, da gibt es so einige Bastler.
Ich empfehle Dir, hier bei Geige24 oder auch bei Ebay eine billiges Reparaturinstrument zu kaufen,und dieses zu reparieren. Mach es ordentlich, nach allen Regeln der Kunst. Dabei kannst Du schon sehr viel lernen! Parallel dazu kannst Du dir über Ebay.com eine rohe Geige aus China bestellen, Stichwort „unfinished violin“. Gibts auch als Cello, Bratsche, Viola d Amore etc.- zur Abwechslung. Dann baue diese(s) Instrument(e) fertig. Dabei lernst Du Lackieren, Klangeinrichtung etc.
Und wenn Du dann die Anatomie der Geige verstanden hast, weisst, wie man ein Instrument einrichtet und spielfertig macht, und auch schon ein bisschen Erfahrung mit dem Werkzeug und der Lackiererei hast, dann kannst Du dich vielleicht an die eigene Geige wagen.
Ein unfertiges Instrument aus China in brauchbarer Qualität kostet Dich nicht wesentlich mehr als gutes Tonholz hierzulande, vom nötigen Spezialwerkzeug ganz abgesehen. DieGefahr, die mit Mühe geschaffene Geige auf den letzten Schritten (Lack, Klangeinrichtung) zu verhunzen sinkt deutlich, wenn man genau diese diffizilen letzen Schritte schon ein paar Mal gemacht hat.