sehr irritierende Geige Julius Engl Wien 1926

  • Ich habe mir heute mehr aus Interesse diese wirklich ungewöhnliche Geige für 225€ gekauft.
    Eigentlich zum einen wegen der sehr seltenen "Bear Claw Spruce" Decke. Ich kenne vom Gitarre bau her nur den amerikanischen Ausdruck. Es ist, so weit ich verstanden habe, eine selten Form der Haselfichte, in der nur große Wellungen diagonal zur Maserung auftreten, so sehr dass man glaubt, ein Bär hätte mit seinen Krallen das Muster in die Fichte gekratzt.
    Zum anderen die vielen versiegeletne Holzwurmlöcher sowohl in der Decke als auch am Boden, die aber keine Folge einer späteren Reparatur waren, sondern schon während der Herstellung in beiden Hölzern vorhandne waren.
    Datiert ist sie als eine so genannte Engl-Geige von Julius Engl, wine 1926.
    Lütgendorff behauptet, er habe wie so viele andere Tüftler (Revalo, Koch, Marksteiner etc.) gegelaubt, die Cremoneser in seienr Pfeife rauchen zu können, indem er an der Decke durch kleine Einritzungen und Versiegelung durch feine Späneden ultimativen Geigneklang hervorbrächte.
    Ich habe mir die Decke mit meinem leider etwas billigem Endsokop angeschaut und so weit nichts derartiges finden können. Die Geige ist aber sehr gut gemacht, definitv keine böhmische Massenware.


    Kennt wer diesen Julius Engl?

  • Ich nehme der Geige das alter nicht ab. Auch finde ich die Schwarzenpunkte in Zarge Boden und Decke nicht als zufällig entstanden. Vielleicht war es aber auch absicht um sie benutzt aussehen zu lassen. Ist heute wieder schwer in mode gekommen. Aber bei dem preis ist es schon in ordnung. Und wenn sie jetzt auch noch gut klingt ist es doch ein grund zur freude. Ich würde mich mal an einen Wiener Geigenbauer wenden, vielleicht weiß der ja mehr.

  • Darauf, dass diese schwarzen Punkte Wurmlöcher sein sollen, wäre ich nie gekommen. Ich kenne solche als Altimitationen, da wird eine kleine Delle ins Holz gemacht und dann dunkel eingefärbt, damit es so aussieht als ob.

  • Ich tippe nach wie vor auf dellen. Sonst müssen es ja spring Würmer gewesen sein, die überall auf einem kleinen bereich das Holz gekostet haben müssen. Eigentlich hätte es die Fichtendecke mehr erwischen sollen. Das mögen Holzwürmer lieber als Hartes Holz. Es gibt aber noch eine Möglich, die Zargen wurden im Stappel gelagert und die Würme haben sich Quer durch gefressen und dannach wurden Sie erst bearbeitet.
    So nach dem Spruch was andere mit Bakterien können, kann ich mit meiner Wurmzucht schon lange. :thumbup:

  • Mmmh. Ich verstehe immer noch das Problem nicht... Es ist eine schöne alte Geige, Decke Haselfichte. Klingt hoffentlich gut, kann aber auch klingen wie Grütze. Je nachdem, ob die Wölbungsgeometrie zum Holz passt und die Stimmstocklänge/position zur Deckenspannung. Etc..Klangeinstellung eben.


    Tut mir leid, aber mehr sehe ich da nicht.

  • Schönes Bild beim vergrößern bin ich mir ziemlich sicher das es keine Würmer waren.
    Das einzige was das Deckenholz intressant aussehen läst ist für mich, der nicht gerade gewachsen jahresring.
    Ich denke ein Geigenbauer kann hier mehr helfen da er sie in der Hand halten kann um Sie zu beurteilen.