"Alte" und "billige" Geige, Was kann man zu Herkunft, Alter und Qualität sagen?

  • Vielen Dank für die Antwort. Ich werde geduldig sein, um etwas Gutes zu finden. Wobei ich auch weis, dass man Glück haben muss.


    Eigentlich könnte ich das Thema so langsam schließen. Geht das in diesem Forum?

  • Uiuiui. Der ausbeutende Arbeitgeber. ;) Dann hoffe ich mal, dass Du auf eine Privatuni gehst, und nicht die Seminare bei den Doktoranden besuchst, die für 60h Arbeit pro Woche nur 20h bezahlt bekommen, und befristete Arbeitsverträge haben, damit sie schön billig sind und rausgeworfen werden können, um hier in Deutschland ein kostenfreies Studium anzubieten, was ohne die systematische Ausbeutung der Doktoranden und des akademischen Mittelbaues nicht möglich wäre. Und bitte kein Bafög beziehen, das wird nämlich von den Steuergeldern der Leute bezahlt, die sich nicht nur von den Arbeitnehmern ausbeuten lassen müssen, sondern von dem im Schweisse ihres Angesichts verdienten Geld noch die zweithöchste Steuerlast der Welt abdrücken dürfen. :)


    Wenn Du genug Geld hast, dann kauf Dir einen guten Holzbogen. Das ist eine gute Investition. Besser als 10 mal irgendwelche Billigbögen zu kaufen und ständig upzugraden.


    Und nein, natürlich weiss ich nicht, um welches Holz es sich bei den Bögen handelt, die Du meinst- weil Du es nicht dazugeschrieben hast. Fernambuk ist aber das beste Bogenholz, und nach Meinung vieler Bogenbauer das einzige Holz, aus dem man wirklich gute Bögen bauen kann. Ich sehe das differenzierter, auch Schlangenholz ist manchmal ein gute Wahl. Heimische Birke ist leider nicht zum Bogenbau geeignet.


    Und nein- nicht ich bin hier der Moralapostel. Ich arbeite bei einem ausbeutenden Arbeitnehmer, habe Holzbögen und Carbonbögen, und war so nett, FÜR DICH bei Ebay nach einem Bogen zu schauen, der brauchbar, billig und aus Holz ist. Eigentlich genau DAS, was DU willst. In meiner Freizeit. Für DICH. Obwohl ich dich nicht kenne. Obwohl es mir total egal sein kann, ob du Geige lernst oder am Material scheiterst. Und ich versuche Lösungen für Dich zu finden, entschuldige meinen Hinweis auf Arbeit. Ich wusste nicht, dass Du da so allergisch drauf bist.


    Aber da kommt kein Dankeschön. Muss auch nicht. Ich mach das ja freiwillig.


    Und ja, ich mache das gerne.

  • Nein, ich habe vergessen mich zu bedanken dafür, dass du für mich deine Zeit geopfert hast. Vielen Dank für deine Hilfe! Ich werde auf keine Privatuniversität gehen und auch kein Bafög beziehen. Das immer mehr Arbeitsverträge befristet sind, ist schrecklich. Nur leider sind die Arbeitsverträge vieler unserer Eltern auch befristet und das Gehalt auch nicht gerade hoch, sodass eine Privatuniversität niemals in Frage käme. Da ist der Kapitalismus wohl kläglich gescheitert, oder war das das Ziel? Ich bin nicht allergisch auf Arbeit, aber ich habe schon Krankheitsbedingt kaum Freizeit und dann will ich sie nicht noch für unterbezahlte, langweilige Arbeit opfern. Glaub mir, das war alles nicht böse gemeint. Ich bedanke mich nochmals für deine Hilfe.

  • natürlich gibt es gute alte Holzbögen, aber eben nicht auf dem Flohmarkt, und eben nicht für 100 Euro.


    Da kann ich ihnen nicht ganz recht geben :D
    Vor paar Jahren habe ich auf einem Kunstmarkt alte Geige samt 2 Bögen gekauft, einer davon war ein alter deutscher Silberbogen, der andere ein Schülerbogen. Die Geige selbst ist eine "langhals Geige", immerhin von Geigenbauer auf 1000 Euro geschätzt( klanglich sehr gut), und der Silberbogen, weil er keinen Stempel hatte- auf 600. Bezahlt habe ich damals für alles 170 Euro. Aber das ist ehe eine Ausnahme.

  • Welcher von den Beiden? Ich habe bei dem für 55 € mal einen Preisvorschlag abgegeben. Ich hoffe, das ist nicht der Cellobogen ;)
    Und der Preisvorschlag wurde auch angenommen, wodurch ich ihn gekauft habe. Habe gerade gesehen, dass der 69€ Bogen der Cellobogen ist. Dann geht ja alles klar.

  • Klar gibt es Ausnahmen. Es wurde auch schon ein Da Vinci auf dem Flohmarkt verkauft.


    Aber deshalb einem Anfänger, der Bögen nicht einschätzen kann zu raten, es doch ruhig auf denn Flohmarkt zu versuchen, halte ich für unfair. Fakt ist, dass inzwischen (früher war das tatsächlich anders) echte gute Bögen auf Flohmärkten so rar sind wie ein Lottogewinn. Natürlich verbreiten sich die Geschichten „ich kenne da einen, der einen kennt, und der hat...“ sehr gut, und die Geschichten, wo wieder jemand Lehrgeld gezahlt hat, nicht. Weil „Lehrgeld zahlen“ der Normalfall ist.


    Jemandem, der eh schon ganz heiss auf alte Bögen ist, die er sich aber entweder nicht leisten kann oder will, mit Schnäppchenjägermentalität und völlig ahnungslos auf den Flohmarkt zu schicken bringe ich nicht fertig.


    Genausowenug wie ich jemanden, der sich einenDa Vinci für 100 Euro kaufen will, auf den Flihmarkt schicke, weil dort ja such schon mal ein Da Vinci für 100 Euro verkauft wurde. ;)

  • Ich bin auch viel in der Antiquitätenszene unterwegs. Die Zahl der professionellen Aufkäufer und gewieften Händler, die schon morgens um 5 in den Startlöchern stehen und systematisch alles abgrasen und auch sehr agressiv handeln ist inzwischen so gross, dass die sich gegenseitig „an die Gurgel gehen“.


    Seit Ebay ist es möglich, weltweit anzubieten und mit etwas Ahnung kann man da richtig Geld machen. Und da ist die Menge der Heuschrecken, die alles zwischen Profi und windigem Halbganoven abdecken, inzwischen unangenehm gross. Und diese Leute haben Ahnung, rufen „Kollega“ herbei, „machen nur schnell Fotto für Kollega‘...“ und per Whatsapp wird im Zweifel derjenige aus der Sippe befragt, der sich damit auskennt.


    Bei Kunstmärkten, die Eintritt verlangen und erst zu einem bestimmten Zeitpunkt und kontrolliert einlassen, gehts noch. Da jagen sich vorher die Händler zwar noch gegenseitig das Zeug ab, aber zumindest die „Heuschrecken“ die in Mannschaftsstärke auftauchen und Verkäufer auch gerne mal unter Druck setzten und auch gerne mal einfach klauen tauchen da kaum auf.

  • Ich war gerade eben auf dem Flohmarkt. Ich habe nur einen einzigen Bogen gesehen und der war in einem miserablen Zustand. Wurde aber nur in Verbindung mit einer alten Geige verkauft. Naja, ich hab ja jetzt einen und hoffe, dass ich mit diesem die Geige erlernen kann. Gibt es ein Kolophonium, das ihr empfehlen könnt?

  • Am Besten fragst Du da deinen Lehrer. Es kommt ein bisschen auf die Saiten an und Deine Art zu spielen, jeder hat da seine eigenen Vorlieben. Schwerere Saiten brauchen weicheres, leichtere härteres Kolophonium.