Alt ist die Geige auf jeden Fall, denke ich, und hat in ihrem Leben wohl auch schon ziemlich Bruch gemacht - siehe umfangreiche Reparaturen der Decke in unteren rechten Bereich. Andererseits sage ich mir, dass sie den Vorbesitzern einiges wert gewesen sein muss, wenn sie das Instrument nach solchen Beschädigungen wieder in spielfertigen Zustand versetzen ließen. Ich habe sie vor vielen Jahren bei einem Geigenbauer gekauft, weil sie für meine Begriffe die - höherpreisigen - Pseudo-Italiener, die er neben seinen eigenen Geigen gern verkaufte, klanglich aus dem Feld schlug. Ob es wirklich eine Josephus Laske ist, wie der Zettel ausweist, kann ich nicht beurteilen. Dem italophilen Geigenbauer sagte der Name damals wohl wenig.
Wie schätzt ihr die Geige ein?
- Saitenspanner
- Erledigt
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sie gefällt mir sehr gut. Von den Altersspuren her wäre 18.Jh. durchaus denkbar. Der Zettel irritiert mal wieder. Es sieht verdammt nach diesne künstlich gealterten aus dem Vogtland so Mitte 19.Jh. bis Anfang WK1 aus.
Aber die Geige wurde mal hochprofessionell repariert. DEr Hals wurde mal gut neu angeschäftet. Mag sein, dass der Zettel da als Autentitäsnachweis mitkonserviert worden ist. Stilisitsch passt sie in die Prager Schule (v.a. Uldaricus Eberle) von damals durchaus.
Laske ist durchaus wieder zu entdecken. Ist die echt, dafür spricht so via Bilder vieles, dann geht die schon in mittlere 4 stellige Regionen.
Ich empfehle Ihnen daher eine SChätzung in natura!
Was haben Sie beim Geigenmacher dafür gezahlt? -
3000 DM. Ist ungefähr 35 Jahre her.
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ich habe gerade im Lütgendorff nachgeschaut und da ist genau so ein Zettel, wie der Ihrige abgedruckt.
Wie schon gesagt, würde der Zettel nicht so irritieren, dann würde ich sie wirklich der Prager Schule zuschreiben. Mit wurden oft Fälschungen aus dem Vogtland von Joh. Udalricus Eberle, dem Begründer der Prager Schule, angeboten. Mag sein, dass das auch so eine ist. wo man halt einfach diesen Zettel reingeklebt hat.
Aber dsa sind nur Vermutungen.
Klarheit brächte eine SChätzung in natura. -
Ich muss ohnehin bald mal wieder einen Geigenbauer aufsuchen. Dann kann der auch mal seine Meinung abgeben. Erst mal danke für die Auskunft.
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Es ist mal wieder alles möglich von Top bis Flopp.
Wir hatten oft im Forum die Diskusion ob viele Reperaturen eine Geige Aufwärten würde. Ich gehöre auch mit dazu aber es werden auch Geigen erhalten weil es einfach nichts anderes gab. Und wenn die Reperaturen nicht alle aufeinmal kommen hatte man auch das Geld dafür. Alleine der Stimmriss ist sehr Kosten intensiv.
Auch darf man nicht außer acht lassen früher war der Geigenbauer in der nähe das maß der dinge und seinen worten hat man vertraut. Da gab es lediglich seine Erfahrung, kein Internet um in sekunden zu sagen na der Zettel ich weiß nicht. Also Geigenbauer aufsuchen und ergebniss hier chaten. -
ok
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Die Geige passt zeitlich durchaus zum Ende des 18. Jahrhunderts, allerdings auch zur ersten Hälfte des 19. ... Sachsen, Böhmen, Prag wäre alles möglich, allerdings würde ich sie von den Fotos her rein gefühlsmässig eher nach Sachsen einordnen. Aber ich kann mich täuschen...!