Was ist die Geige wert?

  • sie gefällt mir sehr gut und offensichtlich wurde sie gut gepflegt. Eine Geige aus der "Ficker" Schule (Wie kann man nur so heissen?) wäre plausibel.
    Hat sie einen Zettel?
    Wenn ja, wer von den "Fickern" wird erwähnt

  • yxyxyx: Ich hatte damals in der Schule einen Lehrer dieses Nachnamens...das war natürlich DER Renner unter den pubertären Scherzen. Da dieser es aber mit Gleichmut und Humor genommen hat, lief sich das in jeder neuen Schülergeneration aufs neue nach ein paar Tagen tot...


    Zur Geige: Mich interessiert auch, ob es Brandstempel, Signaturen etc. gibt. Die Herkunftsregion würde ich auch so einschätzen, bei der Zeit sehe ich 1830 eher als frühestes Datum an, solche Geigen gab es auch 1850 oder 1870 noch.


    Ich kenne mich mit den Spezifikationen der "Fickers" nicht so gut aus, rate Dir aber, Dich an das Forum des Musikinstrumentenmuseums Markneukirchen zu wenden. Die können Dir zumindest sagen, welcher der dortigen Geigenbauer da ein bisschen mehr weiss- und dann solltest Du das Instrument dort mal hinbringen und virlegen. Erst dann kann Dir jemand sagen, ob das wirklich von den "Fickers" idt, oder von einer der anderen zahlreichen auch teilweise recht guten Geigenbauern aus dieser Zeit und dieser Region. Für diese Beurteilung reichen Fotos eben nicht aus.

  • Zweiteilige Decke passt nicht zu Ficker! Unbedingt noch mal wen in Nature draufschauen lassen.
    Mittenwald kommt von der Form schon hin, das Alter ist für mich von den Bildern nicht schätzbar. Wie ist der Hals angebracht?
    Umbaunotizen in der Geige?

  • Der Steg ist nicht richtig ausgerichtet. Er sollte normalerweise immer auf einer Linie mit den inneren F-Loch-kerben stehen.
    Allerdings habe ich auch schon gehört, dass es Geigen gibt, bei denen der Klang sich verschlechtern soll, wenn der Steg entsprechend ausgerichtet wird. Meiner Meinung nach stimmt dann aber die Stellung der Stimme nicht, oder der Saitenhalter hat die falsche Länge.
    Die Geige sieht interessant aus. Wenn es allerdings keinen Herkunftsnachweis gibt, dann hängt der Preis stark von Klang und Ansprache ab.

  • Jein. Gerade bei Geigen dieser Gegend ist beim Umbau manchmal eine etwas andere Mensur gewählt worden. Da hat man dann oft an der Zarge schon die vierte statt der dritten Laage. Um das auszugleichen wird der Steg dann etwas näher zum Griffbrett gestellt, die Stimme muss natürlich dabei mitrücken. Viel unflexibler ist da das Verhalten des Bassbalkens und der Bogenausschnitt. Ob das hier der Fall ist kann ich nicht sagen. Falls das der Fall ist geht das aber auf jeden Fall mit einer Wertminderung einher. NorbertV hat schon recht, das akustische Zentrum wird bei den Kerben gebaut.
    Zum testen mal folgendes: Die g saite links vom Steg anzupfen. Wenn alles richtig ist sollte da ein d erklingen, ansonsten ist sie falsch/schlecht eingerichtet.