Geige mit breitjähriger Decke

  • Nun streitet euch nicht, es hat schon fälle gegeben wo ein großes Interesse an einer Geige war und die Angebote mal gerade 1000€ brachten. Und der Rat trotz der Guten Angebote zum Geigenbauer zu gehen hat sich bezahlt gemacht die Geige war mehrere 1000€ Wert. Das hier Forum teilnehmer Ihr Interresse bekunden find ich vollkommen in Ordnung.
    Aber, dann sollte auch der Vermutliche Wert offen gelegt werden und eine Überprüfung durch ein Sachkundigen Geigenbauer Standhalten es will doch auch keine die Katze im Sack Kaufen, nur das vermeindlich super schnäppchen bleibt dann eben aus.. Man sollte immer daran denken das sich meist Ahnungslose Geigen besitzer im Forum Hilfe suchen.
    Anders herum hat es aber auch schon im Forum die Situation gegeben das ein Großes Interesse an eine geige bestand und wieder wurden Angebote gemacht und wieder ist die Geige von einem geigenbauer begutachtet worden. Nur dies mal war es eine sachsen fiddel ohne Wert und damit war auch das zahlreiche Interrese verschwunden und die geige war auf einmal Überhaupt nicht mehr Intressant.
    Also ich finde es vorrangig immer Richtig den Rat zu geben einen Geigenbauer zu kosultieren sollte hier der Wert nicht Eindeutig fest gestellt werden und die Geige nicht eine der Zahlreichen Böhmer oder Sachsen Geigen ohne flair sein sollte.

  • BelleVita, ich weiss nicht warum Du so mich anspringst. Ganz ehrlich nicht.


    Ich habe Respekt vor Deinem Urteil, und meine, dass ICH MICH IRRE, wenn ich die Geige schlechtrede aber eben Interesse besteht, übrigens egal von wem--aber Du bist wie gesagt Profi, der mehr weiss als viele hier, und zumindest mehr als ich.


    Und von Dir kam bis zi diesem Zeitpunkt leider KEINE Einschätzung. Nix, was irgendwem hier weiterhilft (egal ob stillem Mitleser oder dem Fragesteller).


    Und ja, der Rat, Instrumente in Natura schätzen zu lassen, wenn es eben nicht ganz so offensichtliche Fälle sind, gebe ich hier jedem. Es gibt Foren, die gar keine Wertangaben machen, weil sie das von Fotos für unseriös halten.

  • Und zum Thema "persönlich werden": Lass das mit der Paranoia stecken. Ich habe bisher NIX gegen Dich gesagt. Nirgendwo.


    Den Eindruck mit den getroffenen Hunden könnten man aber -nach meinem doch absolut harmlosen und sachlichen Kommentar ohne persönliche Angriffe- durchaus bekommen, wenn Du so zurückschiesst ohne angegriffen worden zu sein.

  • das Problem ist halt wirklich, dass diese ganze Fälscherindustrie den ganzen Geigenmarkt derartig ruiniert hat, sodass es schwierig ist, da noch eine vernünftige Schätzung sogar in natura zu unternehmen. Sei's gedankt sind die meisten Fälschungen derartig trivial, dass die jeder mit bisschen Übung als solche erkennen kann. Aber schon bei den etwas besseren wird es schwierig. Eigentlich müßte man wissenschaftl. Analysen vornehemen (Dendrochronologie, Chemie des Lacks, Endoskopie, etc.). Nur würde das bei manchen Zweifelsfällen mehr kosten, als was das Instrument dann Wert hat.
    Andersherum kommen auch viele seriöse Begutachter zu vollkommen utop. Ergebnisse wie sogar in einer "Kunst und Krempel" Sendung:
    http://www.ardmediathek.de/tv/…12882&documentId=38065946


    6000-8000€ für eine meiner Meinung nach Mit 19.Jh. Sachsenfiedel, die halt von den Vorbesitzern, da sie für echt gehalten wurde, immer wieder toll restauriert worden war (BTW: das ist gar nicht mal so selten!), ist vollkommen irreal. Der Besitzer bekäme mit dem Wissen von heute dafür bestenfalls 1000€.

  • Achso ja genau weil Geigenbauer natürlich immer ehrlich und neutral sind :) Geigenbauer versuchen auch zu verkaufen, oft werden Instrumente bis in den Himmel gelobt um teure Reparaturen anzuschwatzen. Daher empfinde ich die Aussage von Braatsch erstmal nicht schlimm, Da er das aber in Verbindung mit mir schreibt das es " weil ich Interesse daran habe " besser ist einen Geigenbauer zu zeigen, nehme ich ihm das krumm. Ich selbst bin übrigens auch Geigenbauer, Jeder in Deutschland kann sich Geigenbauer nennen, der Name ist nicht geschützt und sagt erstmal garnichts aus. Die meisten Geigenbauer sind über 20 Jahre im Geschäft und haben keine Ahnung von der Zuordnung von Instrumenten. Ich habe erst kürzlich gesehen wie welche auf die Nase gefallen sind die fast 20 Jahre bei dem rwnomiertesten Geigenbauer der letzten Jahre eine angebliche Paul Knorr nicht als Fälschung identifiziert haben obwohl sie sie live gesehen haben. Ich habe auf den Bildern schon erkannt das es eine Markneukirchen Geige mit falschen Stempel ist. Damit ich nicht falsch verstanden werde, Ich bin nicht der beste Geigenkenner der Welt und will mich auch nicht so hinstellen aber was ich behaupten kann ist das ich ehrlich bin und das lasse ich mir auch von niemandem absprechen.

  • Ich hab doch nirgendwo gesagt, dass Du nicht ehrlich bist, BellaVita. Nun komm mal wieder runter. ;)


    Ja, die Ergebnisse bei diesen Kunst-und Krempelsendungen sind problematisch. Sie suggerieren, dass die Geigen noch so unglaublich wertvoll sind....und jeder, der das sieht, glaubt daran. Viele Leute verstehen nicht, dass sie bei einer Geige Reparatur-und Wartungskosten genausowenig wieder herausbekommen wie bei einem Auto.


    Ich war gestern wieder auf den Antiquitätenmärkten unterwegs, und habe da einen guten Draht zu den Händlern. Die sehen solche Sendungen auch als problematisch an---- bei "Bares für Rares" wird eigentlich nur für den Verkauf Werbung gemacht, sprich, den Leuten wird gezeigt, wie sie alte Sachen verkaufen können- aber keiner kauft mehr, es fäjllt den Antiquitätenhändlern sdie Kundschaft weg. Und göeichzeitig haben die Privatleute überhöhte Erwartungen darüber, was sie denn für ihren Kram bekommen können (nicht wenige Händler übrigens auch!!!...Zehnfache Ebaypreise sind bei manchen Standard...) . Der Unterschied Hämdlerpreis-Privazverkäferpreis ist denen nicht bewusst, und sie sehen nicht ein, dass sie als Privatverkäufer eben nicht den Preis verlangen/erzielen können, den ein Händler erreicht.


    Da waren wieder zwei Damen, die jeweils altes Silber verkaufen wollten. Leider war denen nicht klarzumachen, dass sie nicht viel mehr als den Schmelzpreis bekommen. "Die Sachen sind ja soooo alt' da muss doch mehr drin sein...Können Sie uns nicht helfen, einen Käufer zu finden...?" Dass genau dieses "Käufer finden" der Job des Händlers ist, von dem er leben muss, und der ihn Zeit,mGeld und Risiko kostet, verstehen die Leute einfach nicht.


    Bei "Kundt und Kreml le" und "Bares für Rares" ist das doch immer ganz einfach ;)

  • Obwohl ich jetzt auch nicht denke, dass die Geige etwas mit Giovanni Grancino zu tun hat (auch wenn er weite Jahresringe bei der Fichte in seinem Deckenholz verwendete und eine der Geigen immerhin von Menuhin gespielt wurde). Da der Preis Unterschied von echt und nicht echt, doch leicht einmal 50'000 (in dem Zustand) ausmachen könnte, empfiehlt sich sicher eine Begutachtung.
    Zur Aufmunterung den Link zur ex Menuhin Geige:
    http://ingleshayday.com/archiv…in-giovanni-grancino.html
    Er heisst natürlich nicht Giovanni Crancin sondern Giovanni Grancino.


    Natürlich sollte es nicht heissen: Wenn BellaVita ein Angebot macht, dann besser nochmals beim Geigenbauer abklären.
    Immerhin hat es hier genügend Schnäppchen-Jäger, die nicht so offen ihre Gebote anbringen.
    (Dies hat auch die Geige von State51 gezeigt ... die übrigens bei 112 Euro daher tummelt ... dies kann sich ja noch ändern ;)


    Oh je, jetzt habe ich noch Oel ins Feuer geworfen und dabei wollte ich lediglich für freie Marktwirtschaft werben ;)
    Das ging ja voll daneben. Braaatsch wollte ich da auf keinen Fall mit meiner Äusserung ansprechen.

  • Um das nochmal -hoffentlich- abzuschliessen und klarzustellen:


    1. Hab ich folgendes geschrieben:
    "Wenn BellaVita sich für die Geige interessiert, liege ich vielleicht doch falsch.... deshalb: Bitte in Natura schätzen lassen!"


    Damit meinte ich: BellaVita hat sehr viel Ahnung, und er handelt bekanntermaßen mit guten Geigen. Er würde sich nicht für ein Billiginstrument interessieren. Sprich: ICH IRRE MICH WAHRSCHEINLICH. Das "…deshalb" bezieht sich auf MEINEN IRRTUM.

    2. Der Hinweis mit "in Natura schätzen lassen" kam von mir an dieser Stelle zu diesem Instrument DAS DRITTE MAL. Das muss hier also wirklich keiner persönlich nehmen.


    3. Ich habe niemandem Unehrlichkeit oder sonstwas unterstellt. Wieso auch? Erstens stand die Geige bisher nicht zum Verkauf (es gibt also kein Geschäft, in das ich eingegriffen hätte), zweitens ist ein Händler ja nur unehrlich, wenn er unfaire Angebote oder unwahre Behauptungen aufstellt. Und nichts davon habe ich irgendjemandem hier unterstellt.


    So, ich hoffe das war/ist jetzt für Alle noch mal verständlich. :)

  • Ich bin vor allem interessiert, mein Wissen zu alten Geigen und zum Geigenbau zu erweitern; deshalb danke euch allen für die Beiträge. Ich habe die Fotos übrigens auch an einen Geigenbauer gesendet mit der Idee, dass er die Geige vielleicht in Kommission nimmt, er hat abgelehnt, hat aber natürlich nichts weiter dazu gesagt... ich denke auch, dass das Zusammengesetzte daran ein Problem sein könnte, und auch überhaupt, - bei solchen auf dem Flohmarkt erstandenen Dingen-, die fehlende Provenienz.

  • Ich lese gerade "Falsche Bilder, echtes Geld".
    Da geht es um die Provenienz von Bildern (Fall Beltracchi).
    Das Buch ist zu empfehlen.


    Ganz ähnlich ist es im Geigenmarkt.
    Ohne Gutachten fallen die Preise ins Bodenlose.