C.A Wunderlich Geige

  • Hallo ich habe bewust mal wieder eine Geige gekauft die ein Wenig Arbeit erfordert.
    So wie es aussieht ist eine aus der Manufaktur C.A Wunderlich.
    An den Bilder kann man sehen das es eigentlich noch ein Recht Ordentliches Instrument ist,
    wenn man von den unsach gemäß Reparieten Rissen absieht.
    Da sich für mich immer die frage stellt geht sie zum Geigenbauer oder mache ich es selber, ist mir jeder ratschlag willkommen.
    Den wert kann ich nicht Einschätzen da es wie es aussieht eine Manufaktur Geige ist.
    Sollte es sich wirtschaftlich nicht lohnen einen Geigenbauer die Geige zu übergeben hier ein paar fragen.


    Wie bekomme ich die Risse wieder gelöst und wie behandel ich das blanke holz was geschliffen wurde.

  • es leigt in Deinem Ermessen, wie Du sie repariert haben wiillst. Allerdings sind die Schäden enorm, sodass eine Reparatur beim Geigenbauer mehr kostet als was die Geige an Wert besitzt.
    Risse lösen?
    Entweder sie sind mit Leim verklebt, dann ist es leicht. dann reicht ein einfacher Fön.
    Hat der Vorbesitzer aber Patrex, Uhu oder gar Superkleber verwendet (alles schon mal gesehen), dann mußt Du die Risse freifeilen oder mit einem Teppichmesser freischneiden und mit Späne versiegeln.
    Die blanken Stellen?
    Entweder radikal: Du beizst die gesamte Decke ab (mit Spiritus) polierst sie und lackierst sie komplett neu mehrlagig mit Schellacck verschiedener Dunkeltöne
    oder halt so: Du klebst das Areal um die abgewetzten Bereiche mit Klebeband ab. Schleifst das umzäunte Areal mit Schleifpapier ab und lackiert nur diesen Bereich neu. Vor dem Neulackieren die Kelbebänder entfernen, da deren Innenränder tw. mit abgeschliffen sind. Und neue Klebebänder so um die noch geschliffenen Bereiche anbringen. Bei manchen billigen (!) Gitarren, die ich so reparierte, bekam ich einen interessanten Effekt - so eine Girlandenlinie

  • Wunderlich war ein Händler, vielleicht hat er auch eine Manufaktur gehabt. Aber es gibt von ihm alle möglichen Instrumente-Streichinstrumente, Klarinetten, Saxophone (letztere übrigens in recht hoher Qualität!).


    Soooo toll finde ich die Geige jetzt nicht- sie glänzt eben schön, aber das Bodenholz ist unterdurchschnittlich, die Decke ok. Die Verarbeitung ist auch ok, aber so richtig vom Hocker haut die mich jetzt nicht.

  • Für die Lackabnahme und Lackieren : würd´ ich eher das Griffbrett abnehmen und statt dessen die Decke drauflassen (wieder aufgeleimt haben) . Ist beim Bearbeiten einfach handlicher, finde ich. Wenn Du nicht gerade Retouchiererfahrung hast, könnte es gemäß yxyxyx´ Vorschlag u. U. deutlich einfacher und zufriedenstellender sein, den Lack komplett abzunehmen und neu zu lackieren, nachdem Du erstmal die Rissverleimung identifiziert hast. Eine neue interessante Lackabnahmemethode (nur für den Radikalfall), die ich neulich aufgrund einer Beobachtung entdeckt habe: Diese gelben Topfschwämmchen mit der grünen Unterseite. Die Unterseite nehmen. Eignen sich in Verbindung mit einfach nur Wasser ganz ausgezeichnet, um z.B. zumindest Hammerl Geigenlack abzunehmen. Geht sehr schnell und staubfrei!!! Ein weiterer Vorteil: Je nach Grundierung reibt man dann nicht durch den Spiritus eine Grundierungfarbe in das Holz hinein.

  • Also da ich keinen großen wert zerstöre habe ich beschlossen es selber zu machen.
    Aber kaum das ich anfangen wollte tauchte ein kleines hinderniss auf.
    Unter dem Griffbrett und und oberhalb der Decke sind Holznägel verwandt worden.
    So wie ich das sehe muß das griffbrett sowieso ab oder durch trenne ich die Holznägel beim öffnen.

  • Die müssen herausgezogen werden. Mit einem Saitenschneider versuchen unter den Nagelkopf zu kommen und heraushebeln. Kollateralschäden sind da nicht zu vermeiden - aber auch die kann man flicken.