Herkunft der alten Geige

  • Ich kaufte sie vor ca 2 Jahren bei ebaykleinanzeigen,laut Vorbesitzer seit 1860 im Familienbesitz.Sie muß Jahrzehnte im Kasten geruht haben und dabei der Stimmriss passiert sein.Die Hängesaite hat deutliche Eindrücke im Rand hinterlassen(der Steg war umgefallen,der Unterklotz und Untersattel gelöst und die Unterzarge verzogen und eingerissen).Der Riss wie neu,kein Dreck,kein Staub.
    Das Instrument muß aber intensiv gespielt worden sein,echte Lackabnutzung am Boden,Zarge und Decke.Im Inneren ist das Holz nachgedunkelt und staubig.Zettel oder Stempel gibt es nicht,ich habe die Geige im offenen Zustand gesehen.
    2 nicht ganz schlechte Bögen waren auch dabei.
    Der GB (eine noch recht junge Geigenbauerin)war begeistert hat sich aber nicht zur Herkunft geäußert.Restauration unbedingt lohnend,Wert ca 3000-4000 Euro.

  • Nun, es liegt mir fern das Wort eines Schreibers zu bezweifeln.
    Für mich ist die Geschichte anhand der Bilder nicht nachvollziehbar und unglaubwürdig.
    Leider erzählen Verkäufer die unglaublichsten Geschichten, wenn es um Geigen und Kunst geht.
    (selbst auch schon erlebt)
    Der einzige Fact ist hier vor ca 2 Jahren bei ebay Kleinanzeigen gekauft.
    Mehr gibt es da leider nicht zu sagen.

  • Das kann durchaus schon ein älteres Instrument sein. Aber durch eine Restauration sind viele Alterungsspuren (sofern vorhanden gewesen) verwischt worden- und dann ist es schwierig zu entscheiden, wie alt so ein Instrument wirklich ist.


    So vom Eindruck her halte ich 1860 für wenig wahrscheinlich, aber wie gesagt, festlegen will ich mich da nicht. Für mich sieht das eher aus wie ein Instrument, welches um die Jahrhundertwende gebaut wurde. Die Geige ist optisch von wirklich guter Qualität. Bei der Herkunft würde ich mich nur auf "Europa" festlegen wollen. Sehr ähnliche Geigen habe ich sowohl von Meistern aus Berlin, Dresden, Schweiz, als auch Norditalien gesehen, Baujahre zwischen 1890 und 1960. Allerdings auch von sehr guten, osteuropäischen Kopisten...diese Geige hier sieht aber durchaus älter aus.

  • Also ich halte das alter von 1960 +- 20 Jahre füt realistisch. Ich habe einige Geigen gehabt die aber mit Zettel und damit auch Tatsächlichen altersnachweis nahe zu wie neu ausgesehen haben. Es fehlten dann aber immer die Spielspuren.
    Was mir an der Geige fehlt sind Dellen oder Kratzer irgend wann discht man mit der Geige Irgendwo gegen.
    Und wenn die Geige viel gespielt wurde erwarte ich es auch ein klein wenig. Diese Geige sieht von allen Seiten aus als wäre sie neu. Es kann natürlich auch für den Restaurator sprechen gute arbeit gemacht zu haben. Für mich dann allerdings zu gut. Der Anschäfter kann auch eine Reperatur gewesen sein.
    Wobei ich sagen muß das ich das Anschäften nicht deutlich erkennen kann und einige jahresringe auf der anderen seite weiterlaufen und die Flammung so aussieht als wäre sie aufgemalt. Vielleicht könnte nochmal ein Bild von Oben ein gestellt werden.


    Was den erzählungen von Verkäufern angeht muß ich Braaatsch und Violix 100% recht geben, das meiste ist frei erfunden um Gut zu verkaufen ( siehe ebay jede 3 Geige lag jahrzehnte auf dem Dachboden im Sommer bei 60C oder mehr und hat das Unbeschadet im fast neuwertigen zustand und Klanglich Top überlebt.)

  • Es geht doch nicht darum irgend jemanden als Lügner zu entlarven.Vom Verkäufer kam nur die Aussage"seit ca 1860 im Familienbesitz".Alles Andere war meine Vermutung.
    Die Geige wurde für 100 Euro angeboten.Nachdem ich sie längere Zeit beobachtete kaufte ich sie für 80Euro.Da macht es wenig Sinn irgendwelche Geschichten zu erzählen.
    Jedenfalls ist es eine sehr schöne Violine mit sehr gutem Ton.
    Mein Interesse liegt nur darin evtl etwas über die Herkunft und über den Wert zu erfahren.
    Noch etwas zu den Gebrauchsspuren;ich habe mehrere Geigen und keine hat eine von mir verursachte Macke.Und durch Kinnhalter und Schulterstütze gibt es die so ansprechenden Lackabnutzungen auch nicht mehr.

  • Jetzt wo mann das innere sieht, ist der Stimmriss nicht Repariert oder der Riss war weit genug von der Stimme weg und ist gar kein Stimmriss oder wurde noch mehr gemacht zu einem späteren zeitpunkt . Die Geige hat keine Ecklötze sondern verblender weshalb ich vermute das sich der Wert der Geige eher im mittleren dreistelligen Bereich bewegt. Nicht desto trotz ist es eine schöne Geige und wenn der Klang gefällt hat man doch bei dem Kaufpreis alles richtig gemacht.