Kennt jemand diesen Geigenbauer?

  • Guten Abend,


    ich habe beim Stöbern in diesem Forum bemerkt, dass hier viele kundige Fachleute Hilfe im Bereich der Identifikation geben. Bei meiner Frage geht es konkret um (m)ein Cello...


    Bevor ich mein Cello erwarb, war es gut 40 Jahre lang Eigentum des Vorbesitzers. In dieser Zeit wurden zwei Deckenrisse vom Geigenbauer geleimt, die durch ein Fallenlassen des Instruments entstanden waren. Nun weist das Cello aber weitere Reparaturen auf, die davor ausgeführt worden sein müssen (Deckenrandausbesserungen, an einer "Spitze" sogar mit neuer Randeinlage und irgend eine ganz komische Sache mit dem Lack, der an anderer Stelle hier ja bereits Thema war) und das bringt mich zu meiner Frage: Auf dem Innenzettel steht als Baujahr 1930 und als Erbauer ein gewisser Herr Wolf, den Zettel mit dem genauen Text habe ich fotografiert und in den Anhang gepackt. Kann mir jemand von Ihnen etwas zu diesem Herren oder dem Cello an sich sagen? Ich finde keinerlei Informationen darüber. Dadurch, dass schon Reparaturen am Instrument vorgenommen wurden, bevor der Vorbesitzer es bekam, könnte ich mir vorstellen, dass zumindest das Baujahr authentisch sein könnte. Ich würde mich über Hinweise sehr freuen. Danke und viele Grüße!


    Fotos:
    http://up.picr.de/27913164at.jpg


    http://up.picr.de/27913162ca.jpg


    http://up.picr.de/27913163tq.jpg

  • Den blöden Scherz mit dem (Herrn) Wolf, dem Cello, Wolfstönen undsoweiter hast du sicher zu genüge gehört.... ;)


    Ich kenne den Geigenbauer nicht, aber Altona ist heute nach Hamburg eingemeindet. ich halte das Baujahr für glaubwürdig und den Zettel auch. Noch was zum Lack: Ich vermute, der ist nicht abgewaschen oder was der Geigenbauer dazu sagte, sondern original so. Es könnte sich um Schellack handeln (aber das ist nur eine Vermutung!).

  • Danke, über google habe ich auch dies gefunden, das würde eventuell das -E nach Altona erklären: Altona, ein Ortsteil der Gemeinde Eldena im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Ich bin versucht, bei der dortigen Stadtverwaltung anzurufen. Es gibt doch bestimmt ein Einwohnerverzeichnis...

  • Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass es sich um Altona- Eidelstedt handelt. Eidelstedt wurde 1927 nach Altona eingemeindet, beides wurde 1938 nach Hamburg eingemeindet.


    Ich kenne Eldena, meine Grosseltern -mecklenburgische Bauern- haben zu Lebzeiten dort in der Nähe gewohnt. Eldena ist ein Kaff, das hat heute -laut Wikipedia- um die 1200 Einwohner, gefühlt weniger. :)


    Aus der Lebenswirklichkeit meiner Grosseltern heraus würde ich bezweifeln, dass es dort genug Kundschaft für einen -offensichtlich recht fähigen- Geigenbauer gab. Den Begriff "Streicher" haben die entweder mit dem Politiker oder dem Maler, der den Kuhstall weißelt, in Verbindung gebracht. Das meine ich nicht böse, aber die einfache Landbevölkerung hatte ein schweres, finanzarmes Leben, und bis auf ein paar Grossbauern weder Mittel noch Zeit, um sich der Muße des Instrumentenspieles hinzugeben.


    In Mecklenburg -wie in vielen ländliche Gegenden- waren um diese Zeit nicht viel mehr Leute ausser dem Dorfpastor und dem Lehrer, (vielleicht auch noch dem Gastwirt, …), in der (wirtschaftlichen) Lage, sich mit Musik zu beschäftigen. In vielen Dörfern herrschten -was harte Arbeit, Gesundheit, Freizeit etc. angeht- zu dieser Zeit noch Verhältnisse wie im 19. Jahrhundert.