Ich brauche dringend Hilfe...

  • Hallo ihr Lieben :)
    Der Großvater meines Vaters hat nach dem Krieg folgende Violine auf einem Dachboden gefunden. Seit dem begleitet sie seine Familie durch die Generationen u.als letztes Jahr der Vater meines Vaters verstarb ging sie in Papas Besitz über...so sollte es im Andenken an die Geschichten um diese Violine bleiben...Nun ist mein Paps aber ganz plötzlich verstorben u.sein Kind aus erster Ehe glaubt das die Violine wer weiß was wert ist. Ich will sie nich her geben, um sie zu verschachern, da sie auch für mich unendlichen emotionalen Wert hat. Niemanden von uns hat es bisher ineressiert was sie wert is...Sie is einfach Teil der Familie...Nun muss ich aber leider irgendwie heraus finden was sie wert is damit ich einschätzen kann mit wie viel ich sein Kind aus erster Ehe auszahlen muss damit die Violine bei uns bleiben kann. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.









    Liebe Grüße

  • In so einem Fall gibt es nur eins: Ab zum Geigenbauer, und SCHRIFTLICHES Gutachten anfertigen lassen. Es gibt leider immer so Fälle, wo es zu Familienstreitigkeiten kommt weil die Gier siegt. Ein schriftliches Gutachten hat dann auch bei etwaigen Rehctsstreitigkeiten Vorteile. Da nützt so eine "Forumsdiskussion" nix, zumal jeder sagen kann,mdass man von Fotos allein keine Aussage treffen kann. Und das stimmt auch meistens, da der Klang eines Instrumentes entscheidend für den Wert ist, zumindest wennes sich um Geigen handelt, die nicht von einem berühmten Geigenbauer stammen, sondern nur Kopien sind.


    Deine Geige ist so eine Kopie. Es handelt sich um ein sächsisches/böhmisches Instrument, welches zwischen ca. 1890-1910 gebaut wurde. Damals hat man vielen Geigen "gealterte" Zettel verpasst. Diese sagen nichts aus, ausser dass das Instrument -wahrscheinlich- nach einem solchen Modell gefertigt wurde. Der Wert ist gering, und hüngt stark vom Klang ab. Bei Ebay findet man zu jeder Tages-und Nachtzeit solche Instrumente, und dort werden sie für 100-300 Euro verkauft. Beim Geigenbauer gibt es die auch, dort sind die meistens etwas teurer. Das wird sich auch in dem Gutachten niederschlagen, da ist -je nach Klang- etwa mit 300-1500 Euro zu rechnen (als Gitachtenwert). Sage dem Geigenbauer auch, wofür du das Gutachten brauchst, ein Versicherungsgutachten wird meist etwas höher angesetzt als eine Wertbestätigung..


    Sei nur froh, dass es sich um eine Kopie handelt- wenn es ein Original wäre, wäre das Instrument gesucht und gelistet, und der "Nachkriegsdiebstahl" "gefunden auf einem Dachboden" würde gewiss ein paar Folgen haben, zumindest wärest Du das Instrument an die Erben der Vorbesitzer los....


    Behalte die Geige als Andenken, und es ist auch gar nicht soooo schwer, ein paar Liedchen fiedeln zu lernen. Viele Spätanfänger (50+) schaffen noch Beachtliches!

  • Und lass es dir im Rahmen der Streitigkeiten von allen Beteiligten schriftlich bestätigen, dass du sie aufgrund des Gutachtens ausbezahlt hast und dass sie keine weiteren Ansprüchen haben. Ansonsten können sich solche Streitigkeitn über Jaaaaaaaaahre hinziehen, umd es gibt böses Blut, weil hinter dem Rücken jeder denkt, man habe ihn über den Tisch gezogen.


    Es handelt sich wirklich nicht um ein wertvolles Instrument, aber viele hier im Forum können das mit dem unbezahlbarn emotionalne Wert nachvollziehen.

  • Vielen lieben Dank für die Antwort! Es beruhigt mich ungemein dass es eine Kopie ist. Dann versuch ich einen Geigenbauer für so ein Gutachten zu finden u.das Drama damit zu beenden. Mir ist es körperlich leider unmöglich Violine zu spielen aber meine Tochter (fast 4) hat das Interesse u.Talent geerbt. Sie soll die Geige auch bekommen wenn sie alt genug ist.

  • diese "filii Antonii" Zettel gehören zu den meist gefälschten Geigenzettel überhaupt. Gehen Sie mit Ihren Verwandten zum Geigenbauer, und sagen ihm, er soll einfach bestätigen, dass das eine zwar etwas gehobenere Kopie aber dennoch sächs/böhm. Massenarbeit so um 1900 ist, damit der Haussegen in Ihrer lieben Familie nicht schief hängt. Die 15% des Marktwerts (Standard bei Schätzungen, aber das muss man vorher ausmachen) zahlen Sie ihm gerne, dafür ist einer Familienfehde mit Diadochenkämpfe vorgebeugt.

  • Guten Tag


    da hat Braaatsch und yxyxyx sicher einige gute Tipps gegeben.
    Ich denke auch nicht, dass die Geige von 16 irgendwas stammt.
    Der Lack sieht für mich schon nach mordernem Lack und nicht nach Oellack aus.
    Da fehlen auch jegliche Altersspuren an der Geige.
    (und damit sind nicht Risse im Holz gemeint, sondern natürliche Hicks, Ausbuchser, Anschäfter usw. Einem Geigenbauer oder Experten sagen die beiden letzten Ausdrücke etwas.)


    Schlussendlich kommen Sie nicht um den Gang zum Geigenbauer, auch wenn eine schriftliche Bestätigung schon fast den Wert der Geige übersteigt, zumindest was der Onlinehandel wie die Bucht betrifft.


    Wie gesagt, solche Instrumente findet man immer wieder für 200-300 Euro im Internet.


    Trotzdem ist Ihre Geige ein schönes Stück Holz und es steckt einige Tage oder gar mehrere Wochen Arbeit in einem solchen Instrument.
    Darum ist behalten die bessere Variante, als sie zu einem Dumping Preis herzugeben.
    Von den unbezahlbaren Erinnerungen mal ganz abgesehen.


    Mit freundlichen Grüssen
    Violix

  • Die bringt dieses Jahr der Weihnachstmann. :D Sie hat sich noch nich entschieden welches ihrer bisherigen Instrumente sie am liebsten mag aber da hat sie ja auch noch Zeit. Hängt auch bissl von ihrem Gemütszustand ab. Wenn sie zu viel Energie hat greift sie zu Flöte oder Trompete u.hüpft dabei rum. Mit dem Keyboard u.der Gitarre probiert sie Töne u.Rythmus aus u.manchmal entstehen dabei schon kleine Melodien u.sie kann mitsingen. :thumbup: Muss sie Dampf ablassen misshandelt sie das Schlagzeug. :S Manchmal wünsche ich mir Ohrstöpsel. ;)