Artur Teller wer weiß was über diesen Geigenbaumeister

  • Hmm. Wir hatten gerade im Poggi-Thread die Diskussion über den Wert. Ich denke hier ist auch der Klang der entscheidende Faktor, der Meister ist auch nicht mehr gesucht als die damaligen böhmischen Meister, und wirklich überzeugend finde ich die Schnecke und den Lack nicht. So ein bissle lieblos. Das Material ist gut, vor allem der Boden. Für den Markt fehlt ihr -noch- die Aura des "Antiken Instrumentes".


    Also, meiner Meinung geht alles nach Klang, für den Boden vielleicht nen Hunderter drauf. ;)

  • Hundert euro mehr für den Boden hört sich doch gut aber was wäre der grund wert.
    Klanglich kann ich dummer weise geigen nicht einschätzen da es gerade bis zur Tonleiter Reicht.
    Die Saiten singen und die e Saite läst sich mit gutem Ton bis zum Griffbrett ende Spielen ohne zu Quitschen. Aber das kann man nicht als Klang Beurteilung werten. Vielleicht bin ich in 10 Jahren weiter 8o
    vvbasti ich bin männliche Mutter also Hausmann wir machen nie Urlaub :thumbup: Schreib mir vorher welche dein begehr ist und ich halte mich zu rück aber nicht bei allen :sleeping:

  • Auch hier möchte ich etwas ergänzen. Die geige hatte einen sehr Tollen tragenden Sound auf allen Saiten.
    Mir ist dann aufgefallen das die Stimme völlig schief drin Stand. Beim Versuch Sie zu richten ist Sie umgefallen.
    Ich habe Sie heraus genommen und war entsetzt. Die flächen waren Grob geschliffen und eher Halbrund.
    Ich habe also eine neue gefertigt und eingesetzt. Nun ist aber folgendes passiert erst wenn ich eine weile Spiele erzeugt die Geige einen Ton wie mit dem alten Stimmstock. Ist es vielleicht besser wenn ein kleiner Teil der Stimme Decke und Boden verbindet oder muß die Geige erst wieder eingespielt werden.

  • Vollkommen normal. Kann bis zu einem halben jahr andauern. Am anfang dauert es bis zu einer halben stunde bis das instrument richtig in schwingung kommt die abstände werden dann kürzer und es verschwindet dann von selbst und das instrument entwickelt sich bis zu einem jahr positiv im klang. Meine aktuelle spielgeige hat auch ewig gebraucht.

  • Komisch, bei meinen Geigen (6 bisher) war das nie so. Richtig eingestellt, klingen sie sofort gut und besser wird es nicht,
    im Gegenteil, die Saiten lassen nach 1/2 Jahr leicht nach, neue Saiten bringen etwas mehr Fülle.


    Aber schön, wenn man nur spielen muss, und die Geigen werden besser. :D

  • Instrumente reagieren auf lange Lagerzeiten sicherlich unterschiedlich. Im eigentlichen ist es aber schon bekannt, das nach sehr langer inaktivität z.b. 20 Jahre Dachboden ohne saitenspannung, und regelmäßiges bespielen ein instrument neu eingespielt werden muss. Der klangkörper schwingt erst nach einer gewissen zeit wieder vollkommen synchron und frei.
    So kann es anfangs sein, das der klang einen gedeckelten charakter hat.
    Sicher wird aus einer Klobürste keine Harfe, da ist dann grundlegend etwas im argen, wo dann auch einspielen nichts nützt.
    Noch extremer ist es wenn noch reparaturen hinzukommen, die die spannungsverhältnisse der decke des bodens oder der zarge verändern. Zum beispiel deckenrisse stimmfutter oder ein neuer bassbalken können ebenfalls verursachen das es etwas dauert bis ein volles freies klangbild zur Verfügung steht.
    Auch ein neuer stimmstock verändert die spannungen im korpus.


    Neue instrumente benötigen manchmal sogar mehr als ein jahr, um ihr volles klangspektrum zu offenbaren.


    Bei alten instrumente ist es sehr unterschiedlich manche sind schneller wieder fit, manche brauchen länger.
    Das anfängliche spielen von leeren saiten, und lauten quinten vor dem eigentlichen spiel kann den effekt anfangs etwas helfe.
    In der regel sollte sich jedoch nach einem halben jahr ein altes instrument wieder voll geöffnet haben, viel besser wird es dann wohl nicht.
    Im übrigen wird das auch so von geigenbauern beim verkauf von altinstrumenten kommuniziert, und ist somit auch keine neue oder sonderbare geschichte.


    Ps.
    Meine Erfahrung ist besonderst, bei einfachen schülergeigen, mit stehen gelassenen Bassbalken
    (Korrektur ! verschrieben vorher ###stimmstock### ist natürlich Käse)


    das diese die größten klanglichen Veränderungen durchlaufen.
    Zudem habe ich bemerkt dass man mit stahlkern oder kräftigen nylon saiten relativ schnell die Instrument zum leben erweckt bekommt.
    Darmsaiten scheinen das ganze ehr etwas zu verzögern.

  • Nachtrag zur stimme.


    Es ist unheimlich wichtig, um deckenschäden und stimmrisse zu verhindern, das die stimme auf dem boden sowie auf der decke zu 100% kontakt hat. Rundum an allen seiten der flächen.
    Auch nur leichte differenzen können den klang und vorallem die Ansprache negativ beeinflussen.
    Und im schlimmsten Fall einen stimmriss oder abdrücke in der decke verursachen. Beides macht in schweren fällen ein stimmfutter notwendig, was sich keiner wünscht.
    Auch ist es wichtig das das stegholz mit seinen jahren immer gegenläufig der decke steht.
    Bei einer neuen stimme und ohnehin einem noch nicht bekanntem klang beginne ich mit einem neutralen setup. Stimme mittig vom stegfuß, eventuell leicht rechtslastig. Vertikal zentriert und eine stegfußbreite vom steg entfernt.

  • Ja, das mit dem Einspielen.... Eins meiner Instrumente hat offensichtlich Jahrzehnte irgendwo herumgelegen. Als ich es beim Kauf probespielte, kam nix. Kaum Ton, nur Geknarze. Aber die Wirbel waren bis Anschlag abgenutzt, und das Instrument war rissfrei, daher habe ich damals trotzdem zugeschlagen. Je nach Spielfrequenz, Spieldauer und "Einspielsystematik" (z.B. bevorzugt Lagen spielen, die schlecht ansprechen) und Deckendicke dauert es unterschiedlich lange, bis da wieder was kommt. Betreffendes Instrument ist ein sächsisches Manufakturprodukt mit sehr dicker Decke- einfach spricht es nicht an und wird es nie, aber wenn man die Kniffe kennt hat der Ton "Substanz", ohne laut oder schrill zu sein, auch in den höheren Lagen. Die Wirbel haben nicht gelogen ;)


    Also, spielen, spielen, spielen. Dafür ist es dann eher kontraproduktiv, wenn man zu viele Instrumente hat, man kommt dann kaum noch hinterher... ;)