Stradivari

  • Ach ja, geben Sie doch mal bei Google ein:


    stradivarius made in czechoslovakia 1713


    ..und schauen Sie sich die Bilder an. Da gibt es sehr sehr viele Geigen, die genau so aussehen wie Ihre. Lassen sie das aber bloss nicht Ihren Kunden wissen, der Ihnen 100.000 Euro bezahlen will.


    Auf das Gutachten bin ich gespannt. Falls das Gutachten sehr von unserer Meinung abweicht, dürften wir Sie bitten, uns mitzuteilen, wie die Geige eingeschätzt wurde? Wir lernen ja gerne dazu… :)

  • Gestern war jemand da der 100.000 dafür zahlen wollte... nächste Woche wird ein Gutachten angefertigt und dann verkauft.



    ich glaube, das ist jetzt ein Witz.
    Ansonsten kann ich mir nur vorstellen, dass das ein Millionär ist, der in Sachen Geigen in etwa so viel weiß, wie Mickys Hund Pluto von der Schneekugel am Ende unseres Sonnensystems.
    Aber sollte der Deal wirklich über die Runden gehen, werden Sie das Geschäft ihres Lebens gemacht haben.

  • …nicht unbedingt. Bei solchen Deals rate ich zur Vorsicht.


    Szenario 1: Wenn der Verkäufer dem Käufer (laut Vertrag) "eine echte Stradivari" verkauft und keine liefert, kann der Käufer Nachbesserung verlangen (=verlangen, dass ihm eine echte Stradivari geliefert wird), oder den Deal rückgängig machen. In letzterem Fall kann er sogar vom Verkäufer Schadensersatz verlangen.


    Szenario 2: Der Verkäufer beruft sich auf ein dubioses Gutachten. Allen ist klar, dass es sich NICHT um eine echte Stradivari handelt. Auch der Verkäufer wurde von verschiedenen Seiten (z.B. unabhängigen Leuten hier im Forum) eingehend darauf hingewiesen, und kein seriöser Gutachter bescheinigt diesem Instrument Echtheit. Dann steht ganz schnell der Betrugsverdacht im Raum (Gefälligkeitsgutachten), und der Käufer kann den Deal anfechten, und gleichzeitig Strafanzeige stellen.


    Szenario 3: Der "gekauft wie besehen-Trick". Auch da gibt es rechtliche Handhabe, wenn der Käufer sich getäuscht sieht- und bei einer so hohen Wertdiskrepanz können jegliche Geschichten a la "der hat gesagt der sei echt", "das Etikett wurde als Diebstahlsicherung eingeklebt" und ähnlicher Blödsinn als Betrugsversuch gewertet werden.


    Also, insgesamt halte ich diesen Deal vor allem für den Verkäufer für höchst riskant. Ausserdem kann man mit solchen Sachen auch wunderbar Versicherungsbetrug betreiben. Stellen wir uns einfach vor, der Käufer plant so was und kauft die Geige für diesen Preis, und lässt sich die versichern. Eine echte Stradivari kostet ein paar Milliönchen. Er hat 100.000 bezahlt. Nun geht das Instrument -o Wunder!- kaputt, und er verlangt den (Millionen-)Betrag von der Versicherung. Die kann das einfach schlucken und zahlen. Oder aber nicht- und wer wird dann als Betrüger angegangen? Der Verkäufer, dem vielleicht noch vorgeworfen wird, wissentlich ein wertloses Instrument verscherbelt zu haben oder dem -sich ahnungslos gebenden- Besitzer?


    Viel Spass dann mit den Rückforderungen, Prozessgebühren, Schadensersatz etc.


    Also, mir wäre das viel zu heiss.

  • Sorry, hab gerade ein Lachflash...
    ...hab auch sone Gurke, ähhh mein Geige, wobei nur 3/4, aber besser in Schuss und spielbereit und ein Bild ist draufgemalt.
    Könnte sich dein Käufer die auch kurz ansehen? Mit 100 000 Euro würde ich auch zufrieden sein.
    Stell dir schon mal ein paar Bilder ein.

  • Irgendwie habe ich das Gefühl, Antoni macht hier einen auf "ersten April" Scherz :)
    -> Das Lable wurde laut Gutachter gegen Diebstahl aufgebracht.
    Sorry, da wurde nicht nur das Label aufgebracht, sondern die ganze Geige ausgetauscht.
    (Wer weiss, wohin das original auch immer verschwunden ist oder ob es jemals eines gab).
    Ich will es einmal auf den Punkt bringen. Die oben gezeigte Geige ist Schrott.
    Wer mehr als 50.- Euro dafür bezahlt, wurde mächtig übers Ohr gehauen.


    Nun mal ehrlich. Die Geige von Antoni ist soweit von einer Stradivari entfernt wie ein Trabbi von einem neuen Ferrari
    oder vielleicht noch weiter. Immerhin kann man mit dem Trabbi noch fahren ;)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Antonio_Stradivari


    Die 100,000 haben sich wohl auf Konfetti-Schnipsel oder Bakterien bezogen ;)


  • Cremona 1720, “ex Bavarian” con etichetta originale “Antonius Stradivarius Cremonensis faciebat anno 1726”


    Der Witz "Das Lable wurde laut Gutachter gegen Diebstahl aufgebracht" bringt mich immer noch zum Schmunzeln.
    Man sollte die tollen Geschichten sammeln und ein Buch über die besten Märchen im Geigen Business schreiben :)
    Nun es gibt sicher auch echte Geschichten über Geigen Labels, die zum Beispiel von einem Bass in eine Geige geklebt wurden, weil sich eine echte Cremoneser Geige besser verkaufen lässt als ein echter Cremoneser Bass. Die Geige von Antoni gehört auf jeden Fall nicht zu einer solchen Geschichte :)


    -> Gestern war jemand da der 100.000 dafür zahlen wollte... nächste Woche wird ein Gutachten angefertigt und dann verkauft.
    Sorry, aber das glaubt Antoni nach den vielen Aussagen der hier anwesenden Spezialisten doch selber nicht! Auf jeden Fall: Vielen Dank für die vielen lustigen Beiträge.

  • Langsam, langsam.


    Ich finde es nicht in Ordnung, sich hier über Antoni lustig zu machen. Gehen wir davon aus, dass er wirklich keine Ahnung hat. Er wendet sich ans Forum und glaubt ans grosse Geld, und nein, keiner -auch keiner von uns- lässt sich gerne über's Ohr hauen. Da ist der Schritt ins Forum schon richtig.


    Wir wissen nicht, warum ihm diese Geschichten erzählt wurden- für uns klingen die absolut unwahrscheinlich, aber wie gesagt, es kann bei sowas durchaus alles von Versicherungsbetrug bis Geldwäsche dahinterstecken.


    Es gibt immer wieder solchen Scam, wo einem Millionenbeträge versprochen werden, wenn man nur ein paar Gebühren, Notarkosten etc. übernimmt, und natürlich ist das alles Lug und trug, und das Opfer wird um das Geld erleichtert. Diese "wir brauchen nur ein Gutachten für 400 Euro"-Geschichte klingt doch ganz genauso! Man braucht doch nur eine "Grossfamilie", und der eine bietet ein Gutachten an, der zweite wird als vermeintlicher Käufer vorgeschickt, und wenn das "Gutachten" dann da ist und bezahlt wurde wird aus dem Deal natürlich nichts. Die Bande verschwindet mit 400 Euro, und Antoni sitzt mit einer wertlosen Geige und einem Witz"gutachten" da.


    Bei einem solchen Szenario ist nix dabei, was witzig wäre. Antoni sollte aber zumindest mal nach Bildern googlen (wie vorgeschlagen!) und merken, was da gespielt wird (wenn die Geschichte die er uns erzählt hat, stimmt)!