Stradivari vom Dachboden :-)

  • Was soll man da noch viel sagen?
    Wieder so eine unter zig Millionen Stradivaris aus dem Vogtland.
    So von der Verarbeitung gute mittelklassige Manufaktur. Leider derzeit nicht sehr nachgefragt.
    So in dem Zustand wären mehr als 150€ ein Gewinn

  • Ist ja grundsätzlich ok deine Aussage. Hier und da ein paar Fakten warum das so sein soll wären aber gut, hatte mir schon gedacht dass die Sachlage so eingeschätzt wird. Der Bogen ist vor ca. 25 Jahren für 25.000 DM verkauft worden...

  • Ich denke da wären schon mehr als 50 Euro ein Gewinn. Das Instrument ist in einem jämmerlichen Zustand- Zarge unten verzogen und öffnet sich, das Instrument ist verdreckt, die Decke hat ordentliche Lackschäden, welche aussehen als sei nicht nur der Lack ab- von Spielbarkeit gar nicht zu reden.


    Thema "historischer Wert": Mit einer Stradivari hat die Geige nur die Maße -in etwa- gemein. Viele der Abermillionen von sächsisch-böhmischen Fabrikgeigen haben irgendwelche Zettel bekommen- oft nur einen Modellzettel. Stradivari, Guarneri, Amati, Stainer… der lediglich besagt, an welchen Geigenbaustil das Instrument am ehesten angelehnt ist.


    Eine echte Stradivari sieht völlig anders aus- anderer Lack, andere Holzqualität, anderer Stil, andere Verarbeitungsqualität. Auch eine gute Kopie sieht anders aus: anderer Lack, andere Holzqualituät, anderer Stil, andere Verarbeitungsqualität. Das ist ein bisschen so als würde Oma Hildegard ihre selbstgetöpferte Schüssel aus dem Volkshochschulkurs mit den Meissner Schwertern versehen, um es mal ganz platt auszudrücken. :)


    Da ist es auch egal, ob der Bogen so gut verkauft worden ist. Letztendlich können Sie auch davon ausgehen, dass Ihre Vorfahren nicht doof waren: Wenn die Geige etwas wert gewesen wäre, wäre sie -gerade wenn der Bogen so teuer verkauft wurde!!- mit verkauft worden, in einem Safe gelandet oder einem talentierten Spieler zur Verfügung gestellt worden- und sie wäre nicht so verdreckt wieder eingepackt worden und man hätte sie nicht die letzten 25 Jahre den Temperaturschwankungen auf dem Dachboden ausgesetzt.


    Ebay ist leider voll von Geigen gleicher und meist besserer Qualität, mit ähnlichen Zetteln- und je nach Zustand gibt's dafür 30-400 Euro. Der Markt ist übersättigt, ältere Geigen sind konstant zu Hunderten in Ebay eingestellt.

  • Von Zeit zu Zeit hilft es, wenn man eine echte Stradivari anschaut :)
    Immerhin kann man auch niemandem einen Trabi als Mercedes verkaufen.
    Da hilft auch kein aufgeklebter Stern.
    Ähnlich ist es mit den Millionen gefälschten Stradivari Zetteln (die meisten stehen in einem Trabi - bildlich dargestellt).
    Sorry, dass wiedermal meine Ironie mit mir durchgebrannt ist.
    Von Zeit zu Zeit würde ich eben mal gerne eine echte Meistergeige sehen ;)
    http://sz-magazin.sueddeutsche…xte/bildergalerie/39993/2