Bitte um Hilfe habe eine Bratsche Viola!

  • Am Besten gehen Sie zu einem (oder besser mehreren Geigenbauern) und lassen das Instrument in natura schätzen. Die werden Ihnen dann auch Preisangebote machen. Auch wenn ich an die "Echtheit" nicht glaube, scheint es doch ein passables Instrument zu sein.


    Wo haben Sie die denn her? Geöffnet und offensichtlich "sauberer" Zettel in einem staubigen Instrument...

  • Genau! Sie sieht zwar gut aus, für ein Original m. E. aber noch nicht genug.
    1938 war zudem bereits das Todesjahr von Antonius Sgarbi.
    Wenn sie dennoch echt wäre, wäre sie vermutlich am Besten über ein namhaftes Auktionshaus
    (nicht online!) zu vermarkten.


    MfG
    Rainer

  • Danke erstmal für die info mein Opa war ein guter Musiker und dazu auch Sammler und mit den jahren hatte er auch angefangen mit dem handel jetzt habe ich viele sachen geigen bratschen und celli möchte aber auch nicht alles sofort verkaufen finde diesse thema geige und hersteller herkunft e.t.c. auch sehr interessant und lese mir derzeit ganz tolle bücher bände von Ihm durch ! Ist das trotzdem ein italienisches Instrument oder anderer herkunft und wenn welche .
    Die Geigenbauer hier sind irgendwie nicht so proffesionell meiner meinung nach alle sagen was anderes und die preise die ich geboten bekomme sind ausverschämt hoffe hier kann mir einer weiter helfen ???

  • Wenn sie viele Instrumente haben, würde sich m. E. umso mehr die Vorstellung bei einem namhaften Schätzer oder die Kategorisierung durch ein seriöses Auktionshaus lohnen.
    Bilder können leider täuschen und eine Differenzierung von Original und Fälschung ist auch nicht immer, sondern nur bei den (allerdings nicht seltenen) eindeutigen Fällen möglich.


    MfG
    Rainer

  • Was haben Sie denn für dieses Instrument angeboten bekommen? Vom Foto her wage ich mir nicht, eine Herkunft sicher festzustellen. Letztendlich kann das Instrument überall gebaut worden sein, zum Zeitpunkt seiner Herstellung gab es schon schnelle Handelsmöglichkeiten und einfachen Informationsaustausch, daher sind die Spezifikationen, wie sie bei wirklich alten Instrumenten vorkommen, nicht da bzw. für mich aus dem Foto nicht ersichtlich. Wenn ich trotzdem ein -unsicheres- Urteil abgeben sollte, würde ich auf osteuropäische Herkunft tippen, evtl. auch Belgien/Frankreich.


    Zu den Preisen: Leider sind viele Leute enttäuscht, wenn sich herausstellt, wie wenig die Instrumente wert sind. Entweder es handelt sich um ein Original, dann ist das so wie mit einem echten Picasso (also, das Instrument hat einen Wert weil es ein Werk eines namhaften Geigenbauers ist), oder es handelt sich eben nicht um ein Original, dann ist es so wie mit einer Picasso-Fälschung. Die muss jemandem gefallen, und bezahlt derjenige den Preis den er bereit ist dafür auszugeben. Dabei kommt es dann bei einem Instrument nach 1930 weniger darauf an, wo das Instrument her ist (kopiert bleibt kopiert), sondern wie es klingt.


    Und genau den Klang, der in diesem Fall eher ausschlaggebend ist als der (unechte) Zettel, kann man augenblicks gar nicht beurteilen. Dazu muss man das Instrument erstmal spielfertig machen. Zuleimen, Steg schneiden, Stimmstock einpassen, neue Saiten, Wirbel gangbar machen etc. etc. Je nachdem was da noch ein Kleinigkeiten dazukommt kann man da ab ca. 250 Euro aufwärts rechnen- und dann hat man Glück oder Pech. Sprich, man hat klanglich ein 500 Euro-Instrument oder eben ein 5000 Euro Instrument. Warum sollte irgendein Geigenbauer dieses Risiko eingehen? Er muss das Instrument ja irgendwann mit Gewinn weiterverkaufen, und es gibt inzwischen ein Überangebot an guten Instrumenten, da z.B. die Chinesen die Welt mit billigen und dennoch immer besser werdenden Instrumenten fluten.

  • hm?
    Das Instrument irritiert in vielem. Positiv zu erwähnen ist das hervorragende Material -schönes hochgeflammtes Riegelahorn und engjährige Fichtendecke.
    Schaut man ins Detail, dann habe ich hingegen das Gefühl, dass die Verarbeitung nicht ganz so high clas ist, wie man es von Sgarbi erwartet. Sieht man den Verlauf der Reifen und v.a die Abschlüsse der Zargen am Unterklotz. Auch der Unterklotz erscheint mir etwas krude gemacht.
    Sgarbie unterhielt allerdings auch mit seinem Vater, nach dessen Tod natürlich alleine, eine Manufaktur. Mag sein, dass das solch ein Instrument ist. Aber auch das wäre heute sehr teuer.
    Und gefälscht wurde und wird einfach jeder und alles. Mir wurde vor paar Jahren sogar eine chines. Kindergeige mit einem Zettel von Nupieri (einem großen Geigenmacher aus Rom aus der Jetztzeit) angeboten.
    Aber bevor wir das Kind mit dem Bade ausschütten, empfehle ich wie meine Vorposter eine Schätzung in Natura.
    Bitte teilen Sie uns das Ergebnis mit, falls Sie das unternehmen.

  • Ich verweise noch mal auf meine erste Antwort: Warum ist das Instrument wohl geöffnet worden…? Niemand öffnet ein Instrument grundlos. Anscheinend wurden doch keine Reparaturen vorgenommen, oder wurde an der Decke was repariert? So, und nun klebt da dieser blitzsaubere Zettel, wo ringsherum alles staubig ist. Und jetzt kann man natürlich noch mal fragen, warum das Instrument geöffnet wurde….. ;)


    Aber noch einmal die Frage, was haben denn die Geigenbauer gesagt, und was wurde Ihnen geboten? Dann können wir vielleicht einschätzen, ob das realistisch war oder ob Sie wirklich jemand über den Tisch ziehen wollte.

  • Ich finde, es sieht nach einer ca. 20 jahre alte Bratsche aus Bulgarien (oder halt diese Region) aus. Die Geigenbauer dort haben meist Zugang zu hervorragend Hölzern. die Arbeiten können sich auch allemal sehen lassen. Der Zettel sieht für mich 100% gefälscht aus. Ich habe mal eine sehr schöne Geige von Filip Dobritchcov gesehen (Einer DER Geigenbauer aus Bulgarein), die dieser äußerst ähnlich war.

  • Danke für die vielen antworten leider habe ich absolut keine ahnung warum Sie geöffnet wurde der geigenbauer hat vermutet das man eventuell das holz dünner machen wollte für den klang ???
    geboten wurden mir 250 €

  • Das sog. "Ausschachteln" von Streichinstrumenten zur Klangverbesserung ist eher eine geeignete Maßnahme bei zu grob gearbeiteten Instrumenten und spricht gegen die nach dem Zettel vorgegebene Meisterarbeit. 250 Euro sind allerdings auch für eine gute Imitation wirklich nicht viel - vielleicht klingt sie aber auch nicht nach mehr.


    MfG
    Rainer